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KOMPAKT 1/2014
P R O J E K T M A I K
uns rund 120 Männer. In der Motivation
zum Berufswechsel liegt scheinbar ein
grundsätzliches Potenzial zur Gewinnung
zusätzlicher Kräfte. Darunter sind offen-
sichtlich besonders vieleMänner zu gewin-
nen. Für diese wechselwilligen potentiel-
len Quereinsteiger gibt es in NRWbisher
noch keineQualifzierungsformen, die die
bisherige Lebens- und Berufserfahrung
berücksichtigen und erwachsenengerecht
ausgerichtet sind.Und auch keineAusbil-
dungsoptionen, die fnanzielleUnterhalts-
bedürfnisse grundsätzlich berücksichtigen.
Wenn dieses Potential nicht verschenkt
werden soll, gibt es da nicht nur in NRW
sondern bundesweit noch viel zu tun.Des-
halb plant das Bundesfamilienministerium
in der nächsten ESF-Förderperiode von
2014 bis 2020 einNachfolgeprogramm zur
Stärkung einer erwachsenengerechten,die
Kita-Tätigkeit begleitenden Ausbildung.
Noch gering war das Interesse der all-
gemeinbildenden Schulen, im Rahmen
des Berufsorientierungsunterrichts ins-
besondere Jungen erzieherische Berufe
nahezubringen. Dabei belegt ein aktuel-
les österreichisches Projekt, dass bereits
einstündige Veranstaltungen, in denen
männliche Erzieher ihren Beruf in Schul-
klassen vorstellten, unmittelbare positive
Wirkung im Hinblick auf Einstellungen
und Haltungen entfalteten.
Wir setzen in diesem Bereich zukünftig
stark auf die unmittelbare Kooperation
von Kitas mit Schulen im Nahumfeld.
Es reicht sicher nicht aus, diese Aufgabe
nur den katholischen Fachschulen zuzu-
schreiben.
Zudem gilt es zu prüfen, ob nicht eine
viel näherliegende Zielgruppe in den Fo-
kus der Kitas geraten sollte. So fndet ein
Großteil junger Männer „ihren Weg“ in
sozialeBerufe durch dieEinbindung in ein
großes kirchliches Netzwerk der pfarrli-
chen und offenen Kinder- und Jugendar-
beit als auch der Jugendverbandsarbeit.
Durch die Tätigkeit als Messdiener oder
die Mitgliedschaft in Jugendgruppen etc.,
später dann auch als Jugendgruppenleiter,
kommen sie mit sozialen Berufen in Kon-
takt bzw. sammeln erste eigene positive
Betreuungserfahrungen mit Kindern.
Wie geht es in Ihrem Wirkungskreis nach dem
Projekt weiter, damit das Thema „Männer in
Kitas“ nicht von der Agenda verschwindet?
Dank der Mittel des Bundesministeriums
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
(BMFSFJ) und des Europäischen Sozial-
fonds (ESF) sind wir in die Lage versetzt
worden, im Erzbistum Köln den Boden
für eine geschlechterbewusste Erziehung
und Bildung durch Frauen undMänner in
unserer Kitas zu bereiten.Mit demProjekt
MAIKhabenwir einEtappenziel erreicht.
In der Tat, es gibt aber noch viel zu tun.
In den kommenden Jahren gilt es, die
Impulse und Ideen, die vom Projekt
MAIK ausgegangen sind, aufzunehmen
und positive Trends zu verstetigen. Mehr
junge Männer müssen auf die Idee kom-
men, dass es auch „männlich“ sein kann,
Kindern einen zentralen Platz in ihrem
Neue Publikationen des Projekts MAIK
„Aktiv in der Berufsorientierung“
mit der Broschüre „Aktiv in der Berufsori-
entierung“ vervollständigt sich der Reigen,
der im Rahmen des Projekts „MAIK –
Männer arbeiten in Kitas“ entwickelten
Arbeitshilfen und Handreichungen. Mit
demnun vorliegendenPraxismaterial kann
esMitarbeiter/innen aus den katholischen
Kitas im Erzbistum Köln gelingen, mehr
männliche Jugendliche und junge Män-
ner über den Beruf des Erziehers gezielt
zu informieren, zu interessieren und zu
gewinnen. Das Engagement in der Be-
rufsorientierung zahlt sich aus!
Die Arbeitshilfe erscheint nicht in ge-
druckter Form. Sie fnden diese als PDF-
Dokument und als animiertes Flip-Book
auf derWebseite www.maik-caritasnet.de.
„Männer & Frauen in der Kita –
gemeinsam stark für Mädchen und
Jungen“
Diese Handreichung soll Impulse und
Anregungen geben, wie der Anteil
männlicher Fachkräfte in Kitas erhöht
werden kann. Darin eingefossen sind
Erfahrungen aus dem Projekt MAIK
sowieErgebnisse undErkenntnisse über
wirkungsvolleMaßnahmen und Strate-
gien aus Studien und Projekten anderer
Träger (bundes- und europaweit).
DieArbeitshilfe als PDF-Dokument und
als animiertes Flip-Book fnden Sie auf
der Webseite www.maik-caritasnet.de.