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KOMPAKT 1/2014
29
P R A X I S K O N K R E T
Schenken macht nicht ärmer
Ein Wortgottesdienst zum Ende des Kindergartenjahres
Das Thema Schenkenmit seinenAuswir-
kungen auf Schenkende und Beschenkte
ist nicht nur für das Fest von St. Martin
geeignet. Man kann es auch im Verlauf
des übrigen Jahres aufgreifen, wie es
das nachfolgendes Beispiel zeigt, wo wir
„Schenkenmacht nicht ärmer“ als Thema
unseresWortgottesdienstes zumEnde des
Kindergartenjahres ausgewählt haben.
Uns war dabei wichtig, dass die Kinder
erkennen, dassAbgeben undTeilen nicht
nurVerlust bedeuten, sondern sowohl den
Beschenkten als auch den Schenkenden
selbst glücklich machen.
In unserer religionspädagogischenArbeit
versuchen wir, unseren Glauben mit dem
Alltag in ganz konkreten Lebenssituatio-
nen der Kinder zu verbinden und gleich-
zeitig die Kinder für die Umwelt, Natur
und das Leben zu sensibilisieren.
Zeichen,Bilder und Symbole inGeschich-
ten undRollenspielen helfen denKindern,
die Zusammenhänge zwischen Glauben
und konkreten Alltagsvollzügen gut zu
begreifen. In diesem Fall waren es die
Symbole der Sonne, Wolke und Regen-
bogen,die den tieferen Sinn des Schenkens
für die Kinder nachvollziehbar machen
sollten. Dabei haben wir uns inspirieren
lassen von Impulsen aus der Buchreihe
„Symbole des Lebens – Symbole desGlau-
bens“ von Elsbeth Bihler, unter anderem
auch von nachfolgenderGeschichte,die als
Rollenspiel imGottesdienst eine wichtige
Bedeutung hatte.
Ein lebendiges Jahr des Glaubens
in der Kita
Am 16.10.2012 hat Papst Benedikt ein
„Jahr des Glaubens“ ausgerufen. Dabei
lud er alleMenschen ein, den Glauben an
Gott neu zu entdecken bzw. zu vertiefen.
So haben auch wir, die sechs Kindertages-
stätten des Katholischen Familien-zent-
rums Zülpich, uns auf denWeg durch das
„Jahr des Glaubens“ gemacht.
Begonnen haben wir unser „Jahr des
Glaubens“ in der Fastenzeit u.a. mit dem
Verzicht auf unseren „Spielzeugtag“, dem
Mitbringen von eigenen Spielsachen in
die Kita. Beim Säen von Weizenkörnern
konnten die Kinder beobachten, dass
das Weizenkorn zunächst sterben muss,
um dann reiche Frucht zu tragen. Unter
anderem wurdenWeizenkörner zu Mehl
gemahlen und daraus Brot und Bibel
Muffns (Zutaten werden in bestimmten
Bibelstellen genannt) gebacken.
EinweiteresThema imKirchenjahreskreis
war die Erarbeitung der Karwoche und
des Osterfestes. U.a. haben wir mit dem
Basteln von Palmstöcken,derVeranschau-
lichung des Leidensweges Jesu mit Hilfe
der „Kett-Methode“, einer Kreuzmedi-
tation, einer kleinen Auferstehungsfeier
usw.denKernpunkt unseresGlaubens den
Kindern nahegebracht.Die Eltern haben
sich mit Kaplan Hoßdorf zu einem anre-
gendem Gespräch/Gedankenaustausch
zum Thema „Welches Kreuz haben wir
zu tragen? / Welches Kreuz habe ich zu
tragen?“ getroffen.
Die Kinder lernten Pfngsten im Experi-
ment die unsichtbare, aber trotzdem sehr
wirkungsvolle Kraft des Windes kennen.
Ebenso verhält es sich mit der Kraft des
Heiligen Geistes.
Bei einer Kirchenführung gingen die Kin-
der mit Kaplan Wißkirchen auf Entde-
ckungsreise,umdasGotteshausmit seinen
vielen Zeichen des Glaubens kennen zu
lernen.
In der Adventszeit haben wir den Jahr-
hunderte alten christlichen Brauch des
„Frauentragens“ aufgegriffen und uns,wie
die Heilige Maria so oft in ihrem Leben,
„auf den Weg“ gemacht. Eine Marienf-
gur wurde von den Kindern von Kita zu
Kita weitergegeben und fand so nachein-
ander in allen sechs Kitas für einige Tage
Herberge. Maria und Josef machten sich
damals vor mehr als 2000 Jahren auf den
Weg nach Bethlehem und suchten dort
Herberge. Im Gebet „Gegrüßt seist du
Maria“ erarbeiteten wir dieVerkündigung
Mariens durch denEngel und betenMaria
als Mutter Gottes und aller Menschen an.
Im Abschlussgottesdienst zum „Jahr des
Glaubens“ wurde die Marienfgur in die
Kirche St.Peter inZülpich getragen. In die-
semRahmenwurden die von denKindern
gebastelten Finger-Rosenkränze gesegnet.
Ein Zeitraum ist abgeschlossen, in dem
viel Gutes für und mit dem Glauben un-
ternommen werden konnte. In all unseren
vielenAktionen war uns die Übertragung
desGlaubens in denAlltag derKinder sehr
wichtig. So hoffen wir, dass das „Jahr des
Glaubens“ lebendig und aktiv bleibt und
weiter in uns wirkt.
Kita St. Elisabeth
Kath. Familienzentrum Zülpich