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KOMPAKT 2/2013
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R A I N E R S C H M I D T
fen, weil Menschen der Gemeinschaft
bedürfen, in der sie Hilfe, Unterstützung
undmenschlicheWärme erleben können.
Dies ist Grundlage allen Handelns in der
Pädagogik (und christlicher Pastoral, von
der der Autor geprägt ist). Dass jeder
Mensch in die Mitte einer Gemeinschaft
gehört, ist anthropologische Grundlage
inklusiven Denkens. Die Schritte dahin
führen im speziellen Fall aber zunächst
paradoxerweise über dieExklusivität.Erst
wenn im geschützten Raum der Gleich-
betroffenen Bindungs- und Beziehungssi-
cherheit gewonnenwurden,können andere
Entwicklungsräume erobert werden. Die
Kurzformel für das ArbeitsfeldVäter be-
hinderter Kinder lautet somit: keine In-
klusion vor Exklusion.
Luftballon-Spiel zur
Konfiktbewältigung und
Kooperationsfähigkeit
R A I N E R S C H M I D T
Dozent am Pädagogisch-Theologischen
Institut Bonn
Für Spielleitung: Spielleiter/in hat folgende
Variationsmöglichkeiten:
c
Aufgaben für Gesamt-Gruppe (1-20 Personen) oder Teil-
gruppen stellen
– Gruppe teilen (die Gruppen erhalten verschiedenfarbige
Luftballons). Die Aufgaben werden dadurch leichter er-
füllbar. Allerdings wächst die Verantwortung aller Spie-
lenden
c
Strategie-Besprechungen (1-2min) einfügen.
c
Co-Schiedsrichter zur Überwachung der Aufgaben su-
chen.
c
Zwei Luftballons pro Gruppe (führt in der Regel zur
Überforderung, nötigt zur (organisierten) Kooperation
c
Wettkämpfe: eine Gruppe gegen die andere
Durchführung des Spieles
Spielleiter/in erklärt die Grund-Regeln:
1. Alle sind ständig in Bewegung (gehen)
2. Der Luftballon darf nicht auf die Erde fallen.
3. Niemand darf den Luftballon zweimal hintereinander
berühren.
Übungen zur Kooperation
Luftballon spielend in der Luft halten
c
Aufgabe: 50 mal (je nach Gruppengröße) hoch halten
c
Jeder muss mindestens x-mal geschlagen haben.
Auf und ab
c
Wer den Luftballon als erstes berührt, wird zur 1. Der
Zweite zur 2 u.s.w.
c
Sie spielen hoch bis der Letzte den Luftballon berührt hat,
dann wieder runter. – Bei 20 Spielenden also 18, 19, 20,
19,18 (weil ja niemand den Luftballon zweimal hinterein-
ander berühren darf, Grund-Regel 2)
c
Variation, wenn Gruppe die Aufgabe gelöst hat: Einen
Luftballon, der gezählt wird. Einen, denn nur oben gehal-
ten werden muss.
c
Mit verschiedenen großen Gruppen spielen. Nachher re-
fektieren, wann die Aufgabe am einfachsten zu lösen war.
Die meisten Berührungen
c
Kleine Gruppen zu je 3-4 Mitspieler/innen
c
Aufg: In 1 Minute den Luftballon so oft wie möglich zu
schlagen.
– Spielleiter sagt nicht, dass alle Mitglieder einer Gruppe
den Luftballon berühren müssen.
c
Ergebnisse abfragen (aber nicht in Relation zu anderen
Gruppen setzen)
c
Nach dem ersten Durchgang eine Strategiebesprechung
anordnen.
c
Nach dem zweiten Durchgang abfragen, ...
... ob die Gruppen besser geworden sind.
... welche Strategie angewendet wurde