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KOMPAKT 2/2013
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N A T A L I E C I C H O N / N I C O L A S N I E R M A N N
Inklusive Sport- und Bewegungsformen
Chance für Kitas und Familienzentren
N A T A L I E C I C H O N
DJK Lehrteam
N I C O L A S N I E R M A N N
DJK Sportverband
Inklusive Sport- und Bewegungsfor-
men in Kitas werden, neben den nötigen
strukturellen Investitionen, erst durch die
Sensibilisierung und Befähigung des päd-
agogischen Personals möglich.Geschieht
dies, kann Bewegung ein bedeutendes
Werkzeug zum Lernen durch vielfältige
Sinneskanäle und Einübung von sozialen
Verhaltensweisen sein.Mentale Barrieren
können abgebaut und Kinder optimal ge-
fördert werden.
Wie kann Sport in inklusiven Gruppen
gelingen?
Um inklusive Spiele und Bewegungsfor-
men durchzuführen, ist es nicht zwangs-
läufg nötig, neue Spiele zu erlernen.Aber
genauso wenig gibt es allgemeingültige
Lösungen, die sich in jeder heterogenen
Gruppe verwenden lassen. Jedoch ist es
häufg möglich, bereits bekannte Spiel-
formen durch die Anwendung einfacher
Prinzipien den Bedürfnissen der Gruppe
anzupassen.
Zusätzlich sollte in inklusivenGruppen so
oft wie möglich die Meinung derTeilneh-
menden eingeholt werden.Als „Experten
in eigener Sache“ haben dieKinder häufg
tolle Ideen zurUmsetzung undAnpassung
von Spielen und Regeln.
Zusammen mit diesen Hilfsmitteln, ein
wenig Kreativität, offenem Denken und
der Lust am Ausprobieren lassen sich
inhaltlich starke Bewegungseinheiten in
inklusiven Gruppen durchführen.
Bei der Umsetzung inklusiver Ziele im
Bewegungsbereich unterstützt der DJK
Sportverband Köln durch Fortbildungen
und Beratung.
Um dies zu leisten, lassen sich, neben ei-
nem sicherlich nützlichen Fundus an prak-
tischer Erfahrung, die Kernaussagen der
Konzepte vonWeichert (2008) undWurzel
(2008) zur Hilfe nehmen:
So legtWeichert den Schwerpunkt auf die
Förderung der sozialen Entwicklung und
Erziehung durch den Sport.Diese gelingt
durch die „Bewegungsbeziehung“ die zwi-
schen zweiMenschen besteht, sobald diese
zusammen Sport treiben.DieseBeziehung
kann anfangs sehr simpel gewählt wer-
den indem alle gleichzeitig Sport treiben,
jedoch jeder für sich bleibt (z.B. Turnen,
Bewegungslandschaft) und sich erst später
komplex gestalten, indemdie Personen im
Wettbewerb stehen und/oder kooperieren
müssen (z.B.Korbball, Fußball).DieQua-
lität dieser Beziehung können wir durch
die Regeln undGeräte die wir verwenden
beeinfussen. Bei einemFangspiel könnte
dies z.B.bedeuten,alternativeBewegungs-
formen (Kriechen,Krabbeln,Hüpfen) zu
wählen,umgleiche oder faireBedingungen
zwischen den Teilnehmern zu schaffen.
Wurzel empfehlt den Schwerpunkt einer
Bewegungseinheit stets zielgerichtet auf
eine konkrete pädagogische Zielsetzung
zu legen. Zu diesen zählen:
1.Wagnis
2. Leistung
3. Gesundheit
4. Kooperation
5. Körpererfahrung
6. Gestaltung
So könnte bei einem Fangspiel z.B. die
Kooperationsfähigkeit geschult werden
indemdieTeilnehmer sich gegenseitig be-
freien oder beschützen können (Spiele:
Peter Pan, Sanitäter-Spiel usw.).