stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt
Kaarst in der Flüchtlingshilfe engagiert. Ein-
dringlich warnte sie davor, Flüchtlinge und
Obdachlose in der Diskussion um
bezahlbaren Wohnraum ge-
geneinander auszuspielen.
Die Basis fürHeimat –
eine eigene Wohnung –
haben viele Menschen in
der Region nicht, denn im
Rhein-Kreis Neuss herrscht Woh-
nungsmangel.
„Wenn wir über bezahlba-
ren Wohnraum sprechen, fehlen im Rhein-
Kreis Neuss 5.000 Wohnungen“, erklärt
SPD-Bundestagskandidat Daniel Rinkert.
Wie es ist, keine Wohnung zu haben,
kann ein Zuhörer der Diskussion aus erster
Hand erzählen. Er ist 48 Jahre – und ob-
dachlos. „Ich bin ins Abseits geraten, und
ich komme da nicht mehr raus“, berichtet
er. Rinkert bietet ihm vom Podium aus an,
mit ihm zum
Sozialamt zu
gehen.
Caritas-Re-
ferent Sellner
sieht die Städte und Gemeinden in der Ver-
antwortung: „Die Unterbringung von
Flüchtlingen und Obdachlosen ist eine
kommunale Pflichtaufgabe. Es darf eigent-
lich nicht sein, dass Menschen auf einer
Parkbank übernachten müssen.“
Wenn es umHeimat geht, bleibt offen-
sichtlich noch einiges zu tun.
Ausstellung
Zeig mir Deine Heimat
„Zeig mir Deine Heimat“ – so lautete der
Titel einer Ausstellung in der Erziehungs-
und Familienberatungsstelle Grevenbroich
am 5. Juli. Unter Mitwirkung von Greven-
broicher und Jüchener Familienzentren
und Kitas wurde das Thema von Kindern
und Erwachsenen (Eltern, Großeltern), be-
gleitet von den Erzieherinnen, großartig
umgesetzt.
Zur Einstimmung hatten Kinder aus der
Kita Südstadt ihre Trommeln mitgebracht
und sangen ein afrikanisches Lied. Auf ei-
nem Plakat hatten sie darüber hinaus zu-
sammengestellt, was sie mit „Heimat“ ver-
binden: Familie, Freunde, Religion, lan-
destypische und mitgebrachte Rituale aus
den Herkunftsländern der Eltern.
Die Kinder des Familienzentrums All-
rath Barrenstein (Kinderhaus Regenbogen)
brachten Urlaubsfotos mit, die
beim Besuch von Verwand-
ten aufgenommen wur-
den, Bilder aus der „al-
ten Heimat“ und Bilder
vom Braunkohleberg-
Sommerfest im Ons Zentrum
Ein Stück Heimat
Das diesjährige Sommerfest des Ons
Zentrums und das Ehemaligentreffen der
Fachambulanz stand unter dem Motto der
Caritas-Jahreskampagne „Zusammen sind
wir Heimat“. Der Dokumentationsfilm
„Fremdfühlen“ lud zur Diskussion über
Ausgrenzung, Abgrenzung und Zugehörig-
keit ein.
Auch das Ons Zentrum ist für viele ein
Stück Heimat geworden. Ein Ort, wo jeder
so angenommen wird, wie er ist, Schutz er-
fährt durch den abstinenten Raum und Zusammengehörigkeitsgefühl erlebt in Gruppen,
Gesprächen und Freizeitaktivitäten. Genau das wurde auch wieder im Rahmen des Festes
spürbar: Großes „Hallo“. Schön, euch wieder zu sehen! Wie ist…? Was macht…? Und
so weiter.
Marlies verabschiedet sich mit den Worten: „Ich komme ja mindestens einmal in der
Woche ins Ons Zentrum, weil ich mich hier wie zu Hause fühle. Aber das Sommerfest
ist immer wieder ein Highlight im Jahr.“
Schwerpunkt
Zusammen sind
wir Heimat
bau, verbunden mit „Heimatverlust“. Die
Kinder aus dem Familienzentrum St. Pan-
taleon präsentierten einen Wandteppich,
den sie mit einem großen leuchtenden
Stern und den für sie wichtigen Aussagen
zum Thema gestaltet hatten.
In der Erziehungs- und Familienbera-
tungsstelle ist das Thema „Heimat“ eben-
falls wichtig. Menschen suchen hier An-
sprechpartner und Hilfestellungen bei der
Bewältigung und Begleitung ihrer persön-
lichen Lebensumstände. Auch diesen As-
pekt veranschaulichte die Ausstellung.
Fotos: Peter Wirtz, Dormagen
„Heimat ist das Vertrauen,
auf jemanden bauen,
die Hand, die uns hält.“