Notel Köln

Notschlafstelle & Krankenwohnung für Drogenabhängige Daniel Sänger Victoriastr. 12 50668 Köln T 0221 / 121311 (Notel)
   0221 / 1206 1005 (Krankenwohnung)
F 0221 / 121311 saenger@notel-koeln.de; info@notel-koeln.de

Bankverbindung

Spiritaner-Stiftung
Verwendungszweck "NOTEL"
Konto-Nr. 28 23 60 34
BLZ 370 601 93
Pax Bank e.G.
IBAN DE33 3706 0193 0028 2360 34
BIC GENODED1PAX

 

NOTEL Förderverein
Konto-Nr. 26 81 40 14
BLZ 370 601 93
Pax Bank e.G.
IBAN: DE33 3706 0193 0026 8140 14
BIC: GENODED1PAX

Notel

Notschlafstelle für Drogenabhängige
Konzept
  1. Notschlafstelle und Krisenhilfe als spiritanische Aufgabe

    Träger der Einrichtung ist die Spiritaner-Stiftung.
    In Treue zu den ursprünglichen Intuitionen der Gründer des Spiritaner-Ordens (Missionsgesellschaft vom heiligen Geist) und zur lebendigen Tradition der  Kongregation gehen die Spiritaner, die als Schwerpunkt ihrer Tätigkeit die Weltmission haben, auch in ihrer Heimat „zuerst zu denen, die unterdrückt und am meisten benachteiligt sind, dorthin, wo die Kirche nur  schwer Arbeiter findet" (LR 12 ). Als wesentlichen Teil ihrer Sendung und als besonders wichtige Aufgabe betrachten sie unter anderem „die ganzheitliche Befreiung des Menschen" (LR 14) und „den Dienst unter ... gesellschaftlichen Randgruppen" (LR 18.1)

    So ist die Spiritaner-Stiftung überzeugt, durch ihren sozialen und pastoralen Dienst unter Drogenabhängigen ihr Haus und ihre Kräfte einer Aufgabe zur Verfügung zu stellen, die ganz der Sendung des Ordens entspricht.


  2. Ziele
    1. In die Hoffnungslosigkeit der Drogenszene durch den gelebten Glauben der MitarbeiterInnen ein Zeichen der Hoffnung setzen.
    2. Die Erfahrung vermitteln, auch als Suchtkranker wertgeschätzt und akzeptiert zu werden und Menschenwürde zu haben.
    3. Das Verhindern von körperlicher Verelendung.
    4. Den ÜbernachterInnen einen Raum der Ruhe geben, d.h. keine Konsum von Drogen, keine Geschäfte, keine Konfliktklärung, keine Gewaltandrohung und –anwendung.
    5. Verlorengegangene Lebensperspektiven sollen neu entdeckt und Eigenenergie zur Bewältigung von Alltagsproblemen gefördert werden.
    6. Die Motivation zu einem abstinenten Leben fördern und Hilfsangebote aufzeigen.

  3. Zielgruppe

    Aufnahme finden Drogenabhängige ab dem 18. Lebensjahr:

    - obdachlose Drogenabhängige,
    - Drogenabhänge, die eine Therapie abgebrochen haben,
    - haftentlassene Drogenabhängige,
    - Drogenabhängige in Krisensituationen.

    Die Aufnahme ist grundsätzlich nicht an eine Bedingung gebunden, außer daß eine Abhängigkeit von illegalen Drogen und die Bereitschaft, sich an die Hausordnung zu halten, vorhanden sein muß.
    Über die Aufnahme entscheiden die anwesenden MitarbeiterInnen.

  4. Arbeitsschwerpunkte

    Die Einrichtung versteht sich als ergänzendes Angebot zu den Drogenhilfeeinrichtungen in Köln. Aufgabe ist nicht Drogenberatung und Therapie, sondern Krisenintervention.

    Dazu gehören:
    - Aufnahme in einer Krise, im Rauschzustand, im Entzug,
    - Gesprächspartner sein,
    - Schlafmöglichkeit,
    - Essensangebot,
    - Gelegenheit zum Wäsche waschen,
    - Nutzung der sanitären Einrichtungen,
    - Kleiderkammer,
    - Aufzeigen von Hilfsangeboten,
    - Zuspruch und Bestärkung der eigenen Zielsetzung auf ein drogenfreies Leben,
    - Hilfestellung in konkreten Problemsituationen,
    - Spritzentausch,
    - Kondomausgabe,
    - „erste Hilfe".

    Dem Drogenabhängigen wird die Möglichkeit geboten, sich für einige Nächte in einem drogen- und gewaltfreien Raum aufzuhalten, um zur Ruhe zu kommen, seine körperliche Verfassung zu verbessern und weitere Perspektiven entwickeln zu können. Die Übernachtungsmöglichkeit besteht für den einzelnen nur für eine begrenzte Zeit, um den Notschlafstellencharakter der Einrichtung sicher zu stellen.

  5. Organisation

    Die Einrichtung hat 10 Betten in drei Zimmern, Sanitärbereiche, Küche, Aufenthaltsraum, Büro, Waschküche und Kapelle.
    Die Einrichtung öffnet um 20.00 Uhr, Aufnahme ist bis 22.30 Uhr möglich. Wer zum ersten mal kommt, muß die Hausordnung unterschreiben. Zu den Regeln gehören: keine Gewaltanwendung oder -androhung, kein Drogenbesitz, -handel oder -konsum, keine Sexualkontakte. Von 23.00 Uhr bis 7.00 Uhr ist Nachtruhe. Die Übernachter müssen die Einrichtung bis 8.30 Uhr verlassen haben.
    Wer gegen die Hausordnung verstößt, bekommt Hausverbot für einen Zeitraum, den das Team beschließt.

    Von 18.00 Uhr bis 22.30 Uhr und von 7.30 Uhr bis 9.00 Uhr ist an der Tür Spritzentausch und Kondomausgabe.

  6. Team

    Zum Team gehören neun professionelle MitarbeiterInnen mit Vertrag, von denen pro Nacht jeweils zweiim Dienst sind.

    Grundlage für ihr soziales und pastorales Handeln ist das christliche Menschenbild, das den Menschen als Geschöpf  Gottes nach seinem Ebenbild geschaffen sieht. Somit ist jedes Leben sinnvoll, weil gottgewollt. Auch in der Arbeit mit Drogenabhängigen darf und braucht die Hoffnung niemals aufgegeben werden, weil Gott das Heil jedes Menschen will.

    So bemühen sich die MitarbeiterInnen, die Süchtigen mit den Augen Gottes zu sehen: liebenswürdig, heilswürdig und hilfsbedürftig. Sie stehen ihnen in ihrer Krankheit bei und sehen ihre Menschenwürde.

    Kraftquelle für dieses pastorale Projekt, das eine hohe Frustrationstoleranz erfordert, ist eine lebendige Beziehung zu Christus. Damit der Glaube des einzelnen nicht anonym und im Privatbereich bleibt, gibt es eine Kapelle und feste Gebetszeiten. Ziel ist nicht Bekehrung, sondern als Christen präsent sein und aufgrund des Glaubens Hoffnung vermitteln. Tragend ist die Grundaussage des Alten Testamentes „Ich bin der, der da ist."

    So liegen die Gebetszeiten bewußt außerhalb der Öffnungszeiten, sind aber für Gäste offen.

    Die Dienstzeit liegt zwischen  von 18.00 Uhr und 9.00 Uhr,
    18.45 Uhr Abendgebet bzw. Gottesdienst,
    23.00 Uhr Nachtgebet,
    8.45 Uhr Morgengebet.

  7. Sonstige Mitarbeiter

    Die MitarbeiterInnnen werden unterstützt von Zivildienstleistenden, PraktikantInnen, ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und einer Reinigungskraft. Pro Abend und Morgen sind sind insgesamt 3 KollegInnen anwesend, pro Nacht zwei.