KOMPAKT 2/2013
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D R . J U L I A N E M E R G E N B A U M
Literatur
Rainer Schmitt, Lieber Arm ab als arm
dran – Grenzen haben – erfüllt le-
ben, Gütersloher Verlagshaus, Gü-
tersloh, 2006
Spielend das Leben gewinnen – Was
Menschen stark macht –, Güterslo-
her Verlagshaus, Gütersloh, 2008
Inklusion Kompakt
Inklusive Pilger- und Begegnungsfahr-
ten nach Irland, Burgund undAssisi sind
Projekte, die den Prozess der Inklusion
beschleunigen.WennHörende undNicht-
hörendeeineWochegemeinsamunterwegs
sind, heißt das: Gemeinsam Leben und
Glauben teilen.
Ein inklusives Sommerfest inKooperation
mit einer hörenden Gemeinde erweitert
den Horizont der Begegnungen.
Familien und vielfältige Lebensweisen
Berliner Ideen für einen Medienkoffer
Kinder wachsen heute in einer von Viel-
falt geprägtenGesellschaft auf.Menschen
unterscheiden sich u. a. aufgrund ethni-
scher oder sozialer Herkunft, Hautfarbe,
Geschlecht, Sprache, sexueller Identität,
Behinderung,Alter, religiöser oder welt-
anschaulicher Prägung.Das „Anderssein“
der eigenen Person oder der eigenen Fa-
milie kann jedoch schon für Kinder zu
Erfahrungen von Ausschluss oder sogar
Diskriminierung führen. Die Auseinan-
dersetzung mit Unterschieden und Ge-
meinsamkeiten von Menschen und die
Beschäftigung mit Strategien von Anti-
diskriminierung und Solidarität werden
daher auch in der pädagogischen Arbeit
immer wichtiger.
InKitas sindKinder meist zumerstenMal
in einer größerenKindergemeinschaft und
haben dort dieMöglichkeit, dieVielfalt an
Unterschieden undGemeinsamkeiten auf
der Grundlage von gleichen Rechten und
gleichenMöglichkeiten kennen zu lernen.
Wenn pädagogische Fachkräfte Unter-
schiede in der sozialen und kulturellen
Umwelt vonKindern berücksichtigen und
wertschätzen, können sie ihnen wesent-
liche Erfahrungen von Einschluss und
Beteiligung ermöglichen.
Der Medienkoffer „Familien und vielfäl-
tige Lebensweisen“ für Kitas unterstützt
diesen Bildungsauftrag.Hier gibt es nicht
die eine „Bilderbuchfamilie“, wie wir sie
noch immer in denmeistenBilderbüchern
vorfnden. Die Bilderbuchfamilien des
Medienkoffers sind so vielfältig wie die
Familien der Kinder, die die Kitas be-
suchen. Im Bilderbuch „Alles Familie!“
vonAlexandra Maxeiner undAnke Kuhl
steht dafür exemplarisch der Untertitel
„VomKind der neuen Freundin vomBru-
der von Papas früherer Frau und andere
Verwandten“.
Die ausgewähltenMaterialien sind in fol-
gende Themen kategorisiert:
c
Anderssein
c
Ausgrenzung
Stephan Kulle, Riss im Glück, Diagnose:
Querschnittslähmung - Wie ich wie-
der auf die Beine kam, Verlag Kie-
penheuer und Witsch, Köln, 2003
Fiona Bolay, Das Mädchen, das aus
der Stille kam, Ehrenwirth Verlag,
Bergisch Gladbach, 2006
Sarah Neef, Im Rhythmus der Stille –
Wie ich mir die Welt der Hörenden
eroberte, Campus Verlag Frankfurt /
New York 2009
TimmAlbers, „Mittendrin statt nur da-
bei“, Inklusion in Krippe und Kin-
dergarten, Reinhard Verlag, Mün-
chen 2011
Johannes Eurich, Andreas Lob-Hü-
depohl (Hrsg.), Inklusive Kirche,
Behinderung – Theologie – Kirche,
Beiträge zu diakonisch-caritativen
Disability Studies, Verlag W. Kohl-
hammer, 2011
Christa Schlenker-Schulte (Hrsg.), Bar-
rierefreie Information und Kommu-
nikation, Hören – Sehen – Verstehen
in Arbeit und Alltag,Wissenschaft-
liche Beiträge aus Forschung, Lehr
und Praxis zur Rehabilitation von
Menschen mit Behinderungen, Ne-
ckar Verlag GmbH, 2004
Barbara Schock-Werner, Der Kölner
Dom, Ein Reliefbuch für blinde und
sehbehinderte Menschen, Verlag
Kölner Dom
Uschi Baetz, Einfach Köln, 9 Stadttou-
ren in leichter Sprache, J. P. Bachem
Verlag, 2009
c
Behinderung
c
Familienformen (z. B. Patchwork-,
Regenbogen-, Eineltern-, Adopti-
onsfamilien)
c
Freundschaft / Solidarität
c
Geschlechtervielfalt / Geschlech-
terstereotype
c
Gesellschaftliche Vielfalt: Gemein-
samkeiten und Unterschiede
c
Gleichgeschlechtliche Liebe
c
Kultur / Herkunft / Sprachen
c
Identität
c
Lebensformen / Lebenswelten
c
Normen
c
Selbstbestimmung
Den von Stephanie Nordt und Thomas
Kugler,Bildungsinitiative QUEERFOR-
MAT, zusammengestelltenMedienkoffer,
fnden Sie im Internet:
. Dort werden alle Medien (z.B. über
30 Bilderbücher) kurz beschrieben und
Möglichkeiten für den pädagogischen
Alltag eröffnet.
Sehr lesenswert! Eine wahre Fundgrube!