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KOMPAKT 2/2013
E D I T H S C H L E S I N G E R
Kommunikation mit den Eltern. Nicht
nur die Familien, die bereits konkrete
Vorstellungen von der gewohnten Ar-
beitsweise der Einrichtung haben, müs-
sen unter Umständen darüber informiert
werden,welche neuen Perspektiven sie zu
erwarten haben. Auch Familien aus neu
hinzugekommenen Kulturen oder Reli-
gionsgemeinschaften müssen schon beim
Aufnahmegespräch und imweiterenVer-
lauf darüber in Kenntnis gesetzt werden,
wie die Kitamit kulturellen und religiösen
Aspekten konkret umgeht. Soweit es um
Bereiche geht,die nicht zwingend aufgrund
des weltanschaulichen Profls festgelegt
sind, sollten Entscheidungen möglichst
einvernehmlich getroffenwerden.Wichtig
ist hierbei in allen Fällen die persönliche
Kommunikation. Es wäre einTrugschluss
anzunehmen, dass mit der bloßen Unter-
zeichnung des Betreuungsvertrages alles
Nötige geklärt wäre.
Vielfalt ist Teil der gesellschaftlichen
Realität
Anders als bisher sollen künftig auch
die ministeriellen Vorgaben in NRW
berücksichtigen, dass religiöse und kul-
turelleVielfalt Teil der gesellschaftlichen
Realität sind und entsprechend schon
frühzeitig berücksichtigt werden sollen.
So heißt es in dem Entwurf der Landes-
regierung: „Kinder haben ein Recht auf
Religion und religiöse Bildung. Unsere
Gesellschaft ist zunehmend multireligiös
geprägt.Dies spiegelt sich auch in denKin-
dertageseinrichtungen undGrundschulen
wieder. In einer pluralen Welt setzt die
Vermittlung religiöser Bildung eine eigene
Position voraus.Religiöse Bildung fördert
Identitätsbildung undDialogfähigkeit.Das
Kennenlernen anderer Religionen hilft
Fremdes zu verstehen und einzuordnen
und stärkt die eigene Identität.“ (Mehr
Chancen durch Bildung von Anfang an
– Entwurf – Grundsätze zur Bildungsför-
derung für Kinder von 0 bis 10 Jahren in
Kindertageseinrichtungen und Schulen im
Primarbereich in Nordrhein-Westfalen,
2011; darin: 6. Bildungsbereich: Religion
und Ethik).Auch wenn der genaue Zeit-
punkt des Inkrafttretens dieserVorgaben
nicht feststeht, zeichnet sich somit auch
mit Blick auf den allgemeinenErziehungs-
Literatur
Zum ersten „Einlesen“ in die verschie-
denen Religionen:
Shafque Keshavjee: Der König, der
Weise und der Narr. Der große
Wettstreit der Religionen.
ISBN 3 442 15070 1
Als Anregung und zur Information:
Roland Rosenstock: Frag doch mal...
(die Maus) Fragen zu Gott, der Welt
und den großen Religionen. ISBN
978 3 570 13132 9
ders.: Frag doch mal...(die Maus) Welt-
religionen. ISBN 978 3 570 13622 5
Sigrid Laube, Monika Zünd: Erklär mir
deinen Glauben. Die fünf Weltreli-
gionen. ISBN 3 219 11235 8 (Grund-
sätzliches zu den Religionen, in
Geschichten gekleidet)
Weißt du wer ich bin? Materilalheft
„Interreligiöse Erziehung und Bil-
dung in Kindertagesstätten“, zu be-
ziehen über: Ökumenische Centrale.
Ludolfstr. 2-4, 60487 Frankfurt/M.
(6 Euro)
Anke Edelbrock, Albert Biesinger,
Friedrich Schweitzer (Hrsg): Reli-
giöse Vielfalt in der Kita. So gelingt
interreligiöse und interkulturelle
Bildung in der Praxis. ISBN 978 3
589 24666 3
Zum unmittelbaren Einsatz in der
Kindertagesstätte:
Claudia Gürtler, Jürg Obrist: Ula-Pu-
la! oder: Meine Insel, deine Insel.
ISBN 3 935265 18 2. (Bilderbuch
zum Thema „Verschiedenheit,
Fremdheit und Vertrautwerden“)
Vier-Farben-Land (Buch, Lied-CD,
Liederheft zum Thema Vielfalt)
ISBN 978 3 8411 0012 2 (Buch);
ISBN 978 3 89858 251 3 (Hörspiel-
CD)
Gott, Allah, Buddha. Und woran
glaubst du?
ISBN 978 3 522 30027 8
(Bilderbuch mit Aufkklappbildern)
Afaf Hassan: Ramadan Wimmelbuch.
ISBN 3 905426 11 0
auftrag der Kitas eine notwendige Erwei-
terung des Profls ab.
Für diese neue Proflierung imSinne einer
wohlverstandenen Inklusion gibt es keine
Patentrezepte,wohl aber schon eine ganze
Reihe hilfreicher Literatur mit Beispielen
undAnregungen,von denen imFolgenden
eine kleine Auswahl aufgelistet wird.
Für weitere Informationen steht allen
Interessierten das Referat Dialog und
Verkündigung im Generalvikariat des
Erzbistums Köln gern zur Verfügung.
Kontakt über
dialog@erzbistum-koeln.de