7. August 1939 in Düren
Es gibt kaum ein Aufgabenfeld in der Caritas Köln, wo Anni Jülich nicht mitgewirkt hätte.
1964 kam sie zum Caritasverband der Stadt Köln. Verstärkt kümmerte sie sich besonders um die Pflegekräfte aus Asien, die als Arbeitskräfte angeworben wurden und oft unter schwierigen Bedingungen lebten.
Als Abteilungsleiterin baute Anni Jülich viele soziale Dienste neu auf, u.a. die psychologischen Dienste für die ausländischen Familien, die Beratungsstellen für psychisch Kranke und für Flüchtlinge, sowie die konzeptionelle Neuausrichtung der GOT. Gemeinsam mit dem Kultusministerium NRW und der Fachschule für Sozialpädagogik sorgte sie dafür, dass ausländische Sozialberater einen deutschen anerkannten Berufsabschluss erhielten.
Nach 20 Jahren wechselte sie 1984 als Fachbereichsleiterin zum Diözesan-Caritasverband.
Neben der Verantwortung für unterschiedliche Dienste und Themen baute sie die Abteilung Europa auf und arbeitete in zahlreichen caritativen und kirchlichen Gremien mit.
Sie übernahm Aufgaben für die Caritas in NRW und den Deutschen Caritasverband in vielfältigen Aufgabenbereichen. Seit 1980 vertrat Anni Jülich die Diözese Köln auf der europäischen Ebene.
Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit engagierte sich Anni Jülich immer auch ehrenamtlich. Anfang der 70er Jahre übernahm sie Verantwortung bei IN VIA Köln und führte als Vorsitzende den Verein durch schwierige Zeiten. Mehr als 40 Jahre setzte sie sich für die Ausbildung und Qualifizierung von Mädchen ein. Ihre Erfahrungen und vielfältigen Kontakte brachte sie 13 Jahre als Vorsitzende des Bundesverbandes IN VIA ein und wurde auf der europäischen Ebene zur Präsidentin von ACISJF gewählt.
In Köln war sie zudem im Vorstand des Vereins der Katholischen Familienbildung.
Soziale und berufliche Bildung für Mädchen ist ihr ein großes Anliegen. Mädchen und Frauen darin zu unterstützen, dass sie ihre Persönlichkeit ganzheitlich entfalten können, neben der beruflichen Bildung auch die soziale Entwicklung zu fördern, berufliche Orientierung, persönliche Ermutigung und Stärkung zu vermitteln, damit sie im Leben bestehen und ihren Weg gehen können.
Anni Jülich sieht sich immer als Netzwerkerin. Es hängt nicht so sehr von der Position ab, die man in der Hierarchie einnimmt. Egal, wo man ist, kann man etwas bewirken. Für Anni Jülich ist es wichtig, von den eigenen Anliegen überzeugt, im Glauben verwurzelt, professionell und kontaktfähig zu sein.