1921 - 28.11.1965 in Brühl
50 Jahre St. Stephan Brühl ist wohl nicht zu feiern ohne den Namen einer Frau zu nennen, die nach der Aussage des damaligen Dechanten Kreuzberg die Fundamente dieser Gemeindemit gelegt hat: Frau Helma Meyers. 1921 als ältestes von 6 Kindern der angesehenen Familie Meyers vom Palmersdorfer Hof geboren, war sie früh mit der Not der Menschen in der Kriegs- und Nachkriegszeit vertraut, die hungrig und hilfesuchend zum elterlichen Hof kamen. Bald war sie tätig im Caritassekretariat und Sozialdienst Katholischer Frauen in Brühl. Die Menschen kamen – fanden Hilfe und fühlten sich verstanden bei „Frl. Helma“ – einer
lebensnahen, intelligenten, viel Güte, Freude, Liebe und Zuversicht ausstrahlenden Persönlichkeit, die gut zuhören konnte. Eine Hilfesuchende hat gesagt: „Man fühlt sich getröstet, wenn sie einem nur zuhört.“ Helma Meyer hatte eben eine besondere Begabung im Umgang mit Menschen. Nach den Kriegswirren absolvierte sie die Sozialarbeiterausbildung in Aachen.
Zu ihrem sozialen Einsatz kam die Liebe zur Theologie und ihre frühe Zugehörigkeit zur Jugend- und liturgischen Bewegung um Romano Guardini. Als in ihrem Wohngebiet die neue Gemeinde St. Stephan gegründet wurde, setzte sie sich begeistert mit ein und wurde mit der Zeit ganz in St. Stephan tätig. Pfarrer Blum unterstützte ihre Arbeit: Unverzichtbar für die Arbeit in der Gemeinde ist die Mitarbeit der Frau in der Seelsorge.
Viele Menschen suchten Helma Meyers auf, viele kannten sie schon, erfuhren Hilfe, Beratung und Trost. Viele Gemeindemitglieder
ließen sich von ihr ansprechen und wirkten ehrenamtlich mit. St. Stephan war sehr schnell eine Anlaufstelle für soziale Notlagen. Auch ein „Caritaskeller“ mit Kleiderkammer und Lebensmittellager waren bald im Pfarrhaus geschaffen. Dechant Kreuzberg: „Was sie besonders in ihrer caritativen und fürsorgerischen Tätigkeit geschaffen hat, ist geradezu vorbildlich.“ Helma Meyers hat eine Saat gesät, die reiche Früchte trägt.
In ihrer Heimatstadt trägt eine Straße den Namen der engagierten Sozialarbeiterin, die 1965 mit 44 Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam.
Quelle: Hewig Gries: "Zum fünfzigsten Todestag von Helma Meyers"
in: Brühler Heimatblätter, 2. Ausgabe; April 2016, S. 15f.
Ria Rother: "Helma-Meyers-Straße"; in: BrHbl. 65 Jg. Nr. 2
April 2008, S. 13-18
Foto: privat