8.11.1848 in Koblenz - 1.10.1921 in Köln
Marie Le Hanne Reichensperger entstammt einer alteingesessenen Kölner Familie. Aufgewachsen in Köln, folgte sie ihrem Mann nach Koblenz, wo sie 1891 mit ihrer caritativen Arbeit begann. Ihre besondere Sorge galt schon damals verwaisten Mädchen und jungen Frauen, inhaftieren Frauen und Prostituierten.
1899 gründete sie, zurückgekehrt nach Köln, den "Katholischen Fürsorgeverein für Mädchen und Frauen", den sie bis zu ihrem Tode leitete. Damit legte sie die Grundlagen für den heutigen "Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Köln" und für den SkF-Gesamtverband, den sie mit Agnes Neuhaus gemeinsam initiierte.
Marie Le Hanne Reichensperger stellte sich in einer Zeit an die Seite von Mädchen und Frauen, in der Frauen kaum gesellschaftliche und politische Rechte hatten, eine Berufsausbildung kaum möglich war und Frauen, die ohne die gesellschaftlichen und soziale Absicherung einer Familie schnell in den Verdacht gerieten, der Prostitution nachzugehen.
Daher übernahm Marie Le Hanne Reichensperger gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen Vormundschaften über verwaiste Jugendliche, gründete Jugendschutzstellen wie das "Reichenspergerhaus" und Wohnheime wie "Haus Maria Schutz", in denen Mädchen nicht nur ein Zuhause, sondern auch die Möglichkeit einer Ausbildung fanden. Sie engagierte sich in der Prostituiertenhilfe und in der Straffälligenhilfe - bis heute Arbeitsgebiete des SkF e.V. Köln.