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c a r i t a s
a k t u e l l
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den oder nicht mehr genug Kraft haben,
ihr Essen selbst zu kauen, sind auf pü-
rierte Kost angewiesen. „Wir wollen
zeigen, dass pürierte Kost
nicht nur gut schme-
cken, sondern auch
gut aussehen kann“,
sagt Pürform-Ge-
s c h ä f t s f ü h r e r
Thönnißen.
Die Idee: Das pü-
rierte Essen wird in eine
Silikonform gefüllt, die dem
Ausgangsprodukt nachempfun-
den ist. Das Ganze wird mit Quark, Sahne
oder Eiern gebunden, in einem Kombi-
dämpfer gegart und dann auf dem Teller
angerichtet. Das Resultat ist erstaunlich:
Statt unförmiger Häufchen findet der Be-
wohner leuchtend grüne Brokkoliröschen,
eine schöne Hähnchenkeule und einen
Klecks Kartoffelpüree auf seinem Teller.
Die Wirkung ist verblüffend: „Unsere
Bewohner sind begeistert“, sagt Stefan
Manzei, Leiter des Caritashauses St.
Barbara. Zur Zeit sind etwa 15 Bewoh-
ner im Haus auf pürierte Kost angewie-
sen. „Sie essen mit mehr Appetit.“
Das
zeigt sich nicht nur in vielen positiven und
dankbaren Rückmeldungen – auch von
Angehörigen – an das Personal, sondern
im ein oder anderen Fall auch an einer
messbaren Verbesserung des Body-Mass-
Index. Für Manzei hat es auch etwas mit
Menschenwürde zu tun, dass man ein so
sinnliches Grundbedürfnis wie die tägliche
Nahrungsaufnahme nicht mit einem Brei-
haufen stillt. „Viele essen mehr – einfach,
weil es schöner aussieht und weil man
weiß, was man auf dem Teller hat“, sagt
Thönnißen, der in Deutschland bereits 250
Altenheime für seine Idee begeistert hat. In
der Schweiz sind es noch mehr.
Aktuell hat Pürform acht Lebensmittel-
Formen im Angebot: Hähnchenschenkel,
Fischfilet, Bratwurst, Bratenscheiben, Ko-
telett, Brokkoliröschen, Pariser Karotten
und Erbsen. Weitere Formen für Spargel,
Kohlrabi oder Lachssteaks sind in der Ent-
wicklung. Die Nahrung kann beliebig ge-
würzt, verfeinert oder bei speziellen Kost-
formen mit zusätzlichen Ballaststoffen oder
Nährstoffen angereichert werden. Der tech-
nische Aufwand für die Umstellung auf
Pürform ist gering, betont Thönnißen. An
zusätzlichen Gerätschaften werden ledig-
lich ein Kombidämpfer und ein „Blixer“
(der die Nahrung püriert) benötigt.
Für kalte Speisen gibt es eine weitere
pfiffige Idee aus dem Hause Pürform:
So können zum Beispiel Thun-
fischsalat oder Tomaten-
salat mit dem „Easy-
Schäumer“ aufge-
schäumt und appetit-
lich im Glas ange-
richtet werden. Ste-
fan Roesberg, stell-
vertretender Küchen-
chef im Caritashaus St.
Barbara, ist ebenfalls be-
geistert von den neuen Möglich-
keiten, die sich nun auftun. „Das Essen
sieht nicht nur lecker aus, es schmeckt
auch so. Ich habe selber schon oft ge-
nascht“, schmunzelt der Koch.
Caritas-Jahreskampagne
2014: „Weit weg ist näher,
als du denkst.“
„Weit weg ist näher, als du denkst.“
Das ist der Apell, mit dem der Deut-
sche Caritasverband im Rahmen sei-
ner Jahreskampagne 2014 die welt-
weite Solidarität in den Fokus rücken
möchte. Verflechtungen um den gan-
zen Globus prägen unseren Alltag und
den der Menschen auf der anderen
Seite der Erde. Unser Handeln ist
überall zu spüren. Unsere Lebenswei-
se ist für die ökologische und soziale
Zukunft anderer Menschen entschei-
dend.
Aber Ereignisse in anderen Ländern
haben auch mittelbare und unmittelbare
Auswirkungen auf unser Leben. Poli-
tik und Wirtschaft sind längst globale
Angelegenheiten, und das Internet hat
zu einem Qualitäts- und Quantitäts-
sprung in der weltweiten Kommunika-
tion geführt.
Konkret sollen diese Verflechtungen
auf einige Themen heruntergebrochen
werden. Die Plakatmotive der Kam-
pagne befassen sich mit den Themen
„Klima“, „Elektroschrott“, „Ausländi-
sche Haushaltshilfen“ und „Konsum“,
sie reißen Probleme an und geben
Denkanstöße zu alternativem Handeln.