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c a r i t a s
a k t u e l l
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17
auf Kindeswohlgefährdung.
Wenn zum
Beispiel ein Kind in der Kita der Erzie-
herin erzählt, ein Verwandter fasse sie
„manchmal so komisch an“, oder wenn
Fachkräfte in einer Beratungsstelle mitbe-
kommen, dass Kinder oder Jugendliche zu
Hause vernachlässigt oder geschlagen wer-
den, dann setzt das einen Ablauf in Gang.
Nimmt ein Mitarbeiter oder eine Mitarbei-
terin Anhaltspunkte für eine Kindeswohl-
gefährdung wahr, wird dies zunächst mit
der Leitung der Einrichtung und gegebe-
nenfalls dem Team erörtert. Erhärtet sich
der Verdacht, wird eine Kinderschutzfach-
kraft hinzugezogen, die aus einer anderen
Einrichtung des Verbandes oder von einer
externen Stelle kommt. Bleibt der Verdacht
bestehen, wird zunächst versucht, die Fa-
milie zur Inanspruchnahme von Hilfen zu
bewegen. Gelingt das nicht, wird als letzter
Schritt das Jugendamt eingeschaltet.
Aber auch die Gefahr, dass Mitarbeiter
oder ehrenamtliche Helfer des Caritasver-
bandes ihre Vertrauensstellung gegenüber
Kindern und Jugendlichen ausnutzen, hat
der Caritasverband im Blick.
Um sexuel-
len Missbrauch zu verhindern, fordert
der Verband regelmäßig von allen Kräf-
ten, die Minderjährige betreuen oder
Martina Roeseling
Kinderschutzbeauftragte
Unter den Hecken 44
41539 Dormagen
Tel. 02133-2500200
martina.roeseling@caritas-neuss.de
Netzwerke informieren
sich über Demenz
In Deutschland sind ca. 1,3 Millio-
nen Menschen von Demenz betroffen.
Viele Angehörige stehen inAnbetracht
der fortschreitenden Einschränkung der
geistigen Leistungsfähigkeit ihres Part-
ners oder ihrer Eltern vor enormen Her-
ausforderungen. Oft besteht auch die
Angst, selbst an Demenz zu erkranken.
Dies nahmen die Netzwerke 55 Plus
in Dormagen, Jüchen und Neuss – alle
in Trägerschaft des Caritasverbandes
– zum Anlass, sich über das Thema
Demenz zu informieren. Während in
Neuss die Beratungs- und Koordinie-
rungsstelle der St. Augustinus-Klini-
ken imMai den Vortrag „Altersbeding-
te Gedächtnisstörung oder bereits De-
menz?“ für das Netzwerk durchführte,
gab es in den Netzwerken Jüchen und
Dormagen seit Herbst 2013 insgesamt
neun Seminare, darunter auch eines in
türkischer Sprache. Die jeweils zehn-
stündigen, kostenfreien Seminarreihen
wurden vom DRK-Familienbildungs-
werk Kreisverband Grevenbroich in
Zusammenarbeit mit der AOK Rhein-
land Hamburg und dem Landesverband
der Alzheimergesellschaften NRW in
enger Kooperation mit den Netzwerken
und dem Mehrgenerationenhaus Dor-
magen angeboten.
Aufgrund der großen positiven Reso-
nanz ist in Jüchen bereits ein Ge-
sprächskreis für Angehörige entstan-
den. Weitere Angebote werden derzeit
auch in Dormagen geplant.
Fachbereich Senioren, Bettina Kasche
Friedrichstr.42, 41460 Neuss
Tel. 02131/ 125 87 90
bettina.kasche@caritas-neuss.de
begleiten, die Vorlage sogenannter „er-
weiterter Führungszeugnisse“. Dabei
wird geprüft, ob Straftaten im Bereich
der Sexualdelikte eingetragen sind.
Außerdem werden die rund 120 Haupt-
amtlichen und etwa 40 Ehrenamtlichen,
die im Caritasverband in der Arbeit mit
Kindern und Jugendlichen tätig sind, regel-
mäßig geschult, damit sie Anhaltspunkte
für eine Kindeswohlgefährdung besser
wahrnehmen und Warnsignale für sexuelle
Gewalt erkennen können.
„Wir wollen das Thema Kinderschutz
auf alle verbandlichen Ebenen transpor-
tieren und unsere Mitarbeiter sensibili-
sieren.
Wir brauchen eine Kultur des Hin-
sehens“, so Martina Roeseling, die vomVor-
stand als Kinderschutzbeauftragte des Ver-
bandes benannt wurde und zuständig ist für
die Umsetzung der kirchlichen Präventions-
ordnung: „Für Mitarbeiter, die übergriffig
werden, ist kein Platz im Caritasverband.“