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c a r i t a s
a k t u e l l
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Nächstenliebe kennt
keine Landesgrenzen
Liebe Leserinnen und Leser,
unsereWelt rückt immer näher zusammen. Das Leid
in fernen Ländern wird uns fast minütlich durch Fern-
sehen und Internet näher gebracht. Wir fühlen uns betrof-
fen, und trotzdem bleibt das Gefühl: Das ist ja weit weg!
Gepaart
mit der Überzeugung, dass wir sowieso nicht die ganze Welt retten können, liegt die
Entschuldigung schnell auf der Hand, wenn wir uns wieder unserem Alltag zuwenden.
Zur Zeit Jesu gab es zwar noch kein Internet und kein Fernsehen, aber die Haltung war
die gleiche: Der Nächste ist der, der zu meinem Volk gehört. Jesus räumt in der Berg-
predigt und im Gleichnis des barmherzigen Samariters damit auf. Auch diejenigen, die
nicht zum jüdischen Volk gehören, benötigen Achtung, Respekt und oft auch Hilfe. An-
ders gesagt: Handelndes Mitgefühl.
Wir können nicht unseren Müll nach Afrika verschiffen und gleichzeitig die
Augen verschließen vor den Folgen verseuchter Erde. Wir können nicht billige
Kleidung aus Asien kaufen und gleichzeitig tun, als wenn uns die Arbeitsbedingun-
gen nichts angehen würden. Nächstenliebe kennt keine Landesgrenzen. Verantwor-
tung kann man nicht komplett delegieren. Das macht auch Jesus uns schon deut-
lich. Jeder von uns trägt Verantwortung!
Globalisierung ist nicht nur ein Vorteil für Freunde der Fernreise, sondern eine Erkennt-
nis, dass alle Menschen auf dem gleichen Planeten leben, von einem Gott geschaffen und
daher Schwestern und Brüder sind. „Ein Christ ist nirgendwo Ausländer!“ sagt ein Slo-
gan. Wir dürfen mit bauen an einer gerechteren Welt und somit am Reich Gottes. Über-
nehmen wir also Verantwortung, schließen wir nicht die Augen vor der Not der anderen
und teilen wir die Freude über Erreichtes.
Kreisdechant Msgr. Guido Assmann
Vorsitzender des Caritasrates
globale-nachbarn.de
Weit weg
ist nÄher, als
du denkst.
globale-nachbarn.de
Viele Produkte werden in Billiglohnländern zu Niedrigstpreisen eingekauft.
Dies führt zu menschenverachtenden Produktionsbedingungen und Löhnen,
die kaum zum Überleben reichen. Wir alle können etwas ändern:
Weit weg ist nÄher,
als du denkst.