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c a r i t a s
a k t u e l l
3 / 2 014
13
ten kostenlos Wasserflaschen an. Außerdem
gibt es kleine „Give-aways“ wie Knick-
lichter oder Frisbee-Scheiben für alle, die
bei einem Suchtmittel-Quiz mitmachen.
Die neueste Attraktion des PrEvent-
Mobils ist eine „T-Wall“. Das ist eine
elektronische Wand, auf der verschie-
denfarbige Tastelemente aufleuchten
und möglichst schnell gedrückt werden
müssen. Das schult Reaktionsvermögen,
Bewegungspräzision, Geschwindigkeit
und Geschicklichkeit – und zeigt scho-
nungslos auf, wie schon geringe Mengen
Alkohol oder Cannabis die Reaktions-
zeit erheblich verzögern.
Genau wie beim
Rauschbrillen-Nagel-Test geht es um Lern-
effekte mit Spaß. „Wir gehen erlebnispäda-
gogisch mit dem Thema um, denn Jugend-
liche kommen ja nicht auf ein Fest, um
sich Moralpredigten anzuhören, sondern
um Spaß zu haben“, erklärt Michael Weege.
„Wir können und wollen niemandemAlko-
hol oder Cannabis verbieten. Wir wollen
auch niemanden mit erhobenem Zeigefin-
ger belehren. Uns geht es um einen verant-
wortungsvollen Umgang.“
Gelungenes Theaterprojekt: „Wir im Viertel“
Das Theaterprojekt
„Wir im Viertel“ ging
auf das Barbaraviertel in
Neuss ein und die Men-
schen, die dort leben.
Denn viele Neusser be-
gegnen dem „Schlacht-
hof-Viertel“ mit Vorur-
teilen. Was bedeutet es
eigentlich, im Barbara-
viertel zu leben? Wie
sieht das Leben dort
aus? Welche Wege führten die Menschen in das Viertel? Welche Ängste und Wün-
sche haben sie? Das Projekt, eine Kooperation der im Barbaraviertel tätigen Inte-
grationsagentur des Fachdienstes für Integration und Migration und des „Theaters
am Schlachthof“, wurde von der Stadt Neuss gefördert.
Ziel war es, die Bewohner des Viertels näher zusammen zu bringen und eine
höhere Identifikation zu schaffen. Gearbeitet wurde mit den Mitteln des biografi-
schen Theaters, in dem persönliche Geschichten theatral bearbeitet und so bühnen-
tauglich gemacht wurden. Auch die Grundschule im Barbaraviertel wurde einbezo-
gen. Die Kinder waren begeistert bei der Sache. Sie gaben einen authentischen Ein-
blick auf ihre Erlebnisse in ihrer Lebenswelt, stellten Ärgernisse und Wünsche leb-
haft dar, ebenso wie positive Beispiele erlebter Nachbarschaftshilfe.
Am Ende waren sich alle einig: „Wir im Viertel“ … leben eigentlich gerne hier,
auch wenn einiges verbessert werden könnte, und es ist bereichernd, mehr voneinan-
der zu erfahren. ImAnschluss an dieses Projekt ist geplant, eine kontinuierliche The-
atergruppe an der Grundschule zu etablieren.
Erziehungs- und Familienberatung
„Mutig werden mit Til Tiger“: Trainingsprogramm für Kinder
Die Erziehungs- und Familienberatungs-
stelle Dormagen bietet ein Trainingspro-
gramm zur Stärkung des Selbstwertge-
fühls, speziell für sozial unsichere Jungen
und Mädchen im Alter zwischen fünf und
zehn Jahren. Das Projekt unter Leitung von
Anita Kolb heißt „Mutig werden mit Til
Tiger“. Ziel ist es, den Kindern spielerisch
mehr Selbstbewusstsein zu vermitteln, Ver-
meidungstendenzen abzubauen, neue prak-
tische Handlungsstrategien aufzubauen
und den Einsatz vorhandener Kompeten-
zen in sozialen Situationen zu fördern.
Alltägliche Situationen, in denen die
Kinder sich unsicher fühlen oder die ihnen
Angst machen, werden besprochen und
praktische Handlungsstrategien vermittelt.
Die erlernten Fähigkeiten sollen zu Hause
in anderen alltäglichen Situationen prak-
tisch umgesetzt werden. Weiterhin erlernen
die Kinder eine Kurzform der Progressiven
Muskelentspannung nach Jacobsen, die sie
selbstständig in alltäglichen Stresssituatio-
nen einsetzen können. Um vor allem
langfristige Veränderungen zu erzielen,
finden zusätzlich Elternabende statt.
Das Kinderprogramm umfasst einen
Kennenlerntermin (ca. 30 Min.) gemeinsam
mit Eltern und Kind, zwölf Kindergruppen-
stunden (ca. 75 Min.), zwei Elternabende
(alle Eltern gemeinsam) und jeweils ein
Abschlussgespräch. Die Teilnahme ist frei-
willig und kostenlos.
Informationen:
Erziehungs- und Familienberatungsstelle
Dormagen
Tel. 02133 / 43022
efb.dormagen@caritas-neuss.de