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„Meine Mama ist traurig - seit meiner Geburt.“
(Niklas, 8 Jahre)
„Letztes Jahr war der Nikolaus da, dieses
Jahr hat er es vergessen, sagt Mama.“
(Sophia, 6 Jahre)
„Jedes Mal denke ich, morgen zieht Papa be-
stimmt aus.“
(Anna, 9 Jahre)
Wenn Eltern psychisch erkranken, leiden auch
die Kinder. So gesehen, gehören Niklas, So-
phia und Anna zu einer Hochrisikogruppe.
Denn Kinder psychisch kranker Eltern haben ein
drei- bis vierfach erhöhtes Risiko, selbst psychische
Störungen zu entwickeln als Kinder mit psychisch
gesunden Eltern. Das sagt Prof. Albert Lenz, der
am Institut für Gesundheitsforschung und Soziale
Psychiatrie der Katholischen Hochschule NRW in
Paderborn lehrt. Nach neuesten Umfragen leiden
im Verlauf eines Jahres 30 Prozent aller Erwachse-
nen in der Bundesrepublik unter einer psychischen
Störung. Das sind fast 25 Millionen Menschen!
Hochrechnungen und wissenschaftliche Schätzun-
gen gehen davon aus, dass in Deutschland etwa
drei Millionen Kinder im Verlauf eines Jahres min-
destens einen psychisch kranken Elternteil erle-
ben. Etwa 60 Prozent von ihnen entwickeln im
Laufe ihres Lebens selbst eine psychische Auffäl-
ligkeit. Diesem alarmierenden Befund stand bisher
ein völlig unterentwickeltes Hilfsangebot gegen-
über. Denn Mediziner und Psychotherapeuten
kümmern sich in der Regel nur um den erwachse-
nen Patienten und nicht um seine Kinder. Was das
für Folgen hat, zeigt das Beispiel einer alleinerzie-
henden Mutter, die mit ihrem vier Jahre alten Kind
zur Beratung in die Caritas-Erziehungs- und Fami-
„ Aufwind“ bietet Hilfe für Kinder psychisch kranker Eltern. In diesem
Projekt schaffen mehrere Fachdienste Freiräume für Kinder
Querschnitte – unser Schwerpunktthema