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Erstes Erasmus+ Treffen in Wien

Treffen in Wien vom 09. bis 11. November 2021 - Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Zeiten der Krise(n) : Bildungsarbeit mit jungen Erwachsenen im Kontext sozialer Arbeit - „Generationenübergreifend – Jugend – Bildung(s)-Maßnahmen – Soziale Arbeit“ - Kultursensible Methodik & Didaktik in Erwachsenenbildung
Projekt Erasmus+
Datum:
11. Nov. 2021
Von:
Hauke Enzenauer

Dokumentation Ergebnisse des Treffens in Wien vom 07.11. – 11.11.2021

Austausch guter Praxis

Projekttitel: Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Zeiten der Krise(n) :
Formate der Bildungsarbeit mit jungen Erwachsenen im Kontext der sozialen Arbeit

Die Dokumentation des „Tag der Wertigkeit“ findet sich aktuell hier:
www.kardinal-koenig-haus.at/service/lernplattform   -- Passwort: Transformation!2021

Weitere Informationen und Impressionen zum Tag finden Sie auch hier...

 

„Generationenübergreifend – Jugend – Bildung(s)-Maßnahmen – Soziale Arbeit“

Haben wir Anregungen aus dem Tag der Wirksamkeit erhalten? Welche ?

  • Für anstehende Veränderungen ist es wichtig bereits heute zu handeln.
  • Wir müssen akzeptieren, dass Veränderungen notwendig sind.
  • Im Publikum, bei unseren Teilnehmern muss auf Diversität in der Lerngruppe geachtet werden. Wie kann ich generationenübergreifende Arbeit / Projekte anregen, auch durch eine Analyse dessen, was solche Arbeit behindert.
  • „Mansplaining“: Gruppe auf Augenhöhe . nicht nur die Älteren (Männer) erklären den Jungen die Welt.
  • Bei der Verbreitung wissenschaftlicher und moralischer Sichtweisen, darf die soziale Frage nicht unbeantwortet bleiben.
  • Wir brauchen positive Zukunftsbilder die einen „Sog“, einen „Druck“ ermöglichen.
  • Bei entsprechenden Angeboten muss der „rote“ Faden im Inhalt sichtbar sein.
  • Man sollte etwas tun, auch wenn man weiß, das es nicht perfekt ist. Verantwortung übernehmen.
  • Wirkungsmessung; die Wirksamkeit überprüfen (SROI)
  • Einsamkeit und Demenz bei jungen Menschen mehr erklären.

 

Welche Themen sollten (auch in den Programmen der Lernpartnerschaft) weiter beachtet werden?

  • Involvierung junger Menschen
  • Auch: wie finden junge Menschen den Zugang zur Caritas / zu sozialer Arbeit
  • Wirksamkeit / Transformation
  • Zulassen von Utopien
  • KOOPERATIONEN EINGEHEN: > gemeinsame Ziele definieren
  • Veränderungsmethoden kennenlernen: Tools kennenlernen
  • Generationen umfassen einbeziehen: HÖREN
  • Jungen Menschen Chancen geben, sie stark einbeziehen
  • Den Begriff der „Endlichkeit“ näher diskutieren (theologische und soziale Dimension betrachten)
  • Persönlich: Kaufverhalten verändern. Wir müssen unsere Gedanken verändern.
  • „Etre Ecoute: zuhören und sich anhören
  • Lernortwechsel – Projektbesuche sehr gewünscht.

 

„Jugend – in Krisenzeiten – Bildung(s)-arbeit – Generationenübergreifend – Soziale Arbeit“  

Ergänzende Faktoren:  „Quo vadis“ – soziale Bildungsarbeit. Angebotsüberprüfung

  • Kooperation und Offenheit weiter pflegen
  • „Stille“ im Programm und in Diskussionen beachten
  • Projekte, z.B. offene Nähstube / Treffpunkte, kennen lernen und konzeptionell besprechen: welche Chancen gibt es Vorurteile zwischen Jung und Alt abzubauen?
  • „Rupture“ – BRUCH – welche Faktoren beeinflussen einen Wendepunkt und wie wird reagiert 
  • Begegnungen in und mit der Caritas / sozialer Arbeit ermöglichen
  • Spirituelle Dimension, auch beim Personal
  • Offene Angebote mit relevanten Themen ohne Zwang und verborgene Absichten
  • Vernetzung
  • „In allem Gottes Spur erkennen“ (Mensch = Bild Gottes)
  • Qualifikationen übergreifende Planung
  • Klare Informationsverbreitung

 

„Kultursensible Methodik und Didaktik in der Erwachsenenbildung“
Hier wurden in einem ersten Teil wissenschaftliche Erkenntnisse zur Zukunftsfähigkeit im Rahmen von gesellschaftlichen Veränderungsprozessen vermittelt und diskutiert. Hier wurde auch deutlich, dass sich Methodik und Didaktik anpassen oder verändern muss, um jugendliche Zielgruppen im Kontext generationsübergreifender Bildungsarbeit insgesamt spezifisch zu erreichen. Im Fokus stand dabei einen Wandel durch Wissensaustausch zu erreichen. Dies bedeutet, keine einseitigen Vorstellungen für Bildungsangebote zu haben und diese umzusetzen, sondern vielmehr bereits in Planung und natürlich in der Durchführung Zielgruppen aus den Generationen einzubeziehen. Im Schwerpunkt stand dabei und wie das afrikanische Konzept des Gemeinsinns unser Leben und unsere Gesellschaft transformieren kann. Im weiteren Verlauf hat sich die Lerngruppe mit den psychologischen Auswirkungen des digitalen Wandels, vor allem in Hinblick auf psychische Erkrankungen und Strategien im persönlichen und gesellschaftlichen Umgang beschäftigt, um diese in methodisch-didaktischen Modellen berücksichtigen zu können. Mit Unterstützung einer zertifizierten Fachtrainerin wurden Modelle des Vermittelns in der Jugend- und Erwachsenenbildung kennen gelernt und auf ihre praktische Übertragbarkeit hin überprüft. Dabei wurde auch diskutiert, wie ein generationsübergreifendes Wertemanagement funktionieren kann. Zudem wurden Fragen der Organisationentwicklung behandelt, um Bildungs-Organisationen für neue Fragen im Rahmen gesellschaftlicher Veränderung, besonders in Krisenzeiten, öffnen zu können.

Praktisch wurden Einblicke in verschiedene dafür geeignete methodisch-didaktische Modelle, wie das Züricher Ressourcenmodell oder Filzworkshop kennen gelernt.

Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) ist ein psychoedukatives Selbstmanagement-Training. Integriert werden Erkenntnisse aus Psychoanalyse und Motivationspsychologie über das menschliche Lernen und Handeln. Innerhalb des Trainings kommen unterschiedliche Anwendungen zum Einsatz, wie systemische Analysen, Coaching, Wissensvermittlung und Selbsthilfetechniken in der Gruppe. Mit Hilfe des ZRM soll der Mensch Ziele entwickeln, die eigenen Ressourcen entdecken und Fähigkeiten erlangen, um nötige Ressourcen zu aktivieren, die zielorientiertes Handeln ermöglichen.. Durch eine abwechslungsreiche Folge von systemischen Analysen, Coaching, theoretischen Impulsreferaten und interaktiven Selbsthilfetechniken entwickeln und erweitern die Teilnehmenden ihre Selbstmanagementkompetenzen. 

Der Filz-Workshop zeigte ganz praktisch Veränderungsprozesse am Beispiel eines Werkstoffs auf. Das Filzen gehört vermutlich zu den ältesten Techniken der Wollverarbeitung. Lose Schurwolle wird zu einem isolierenden und stabilen Stoff für Kleidung, Schuhe und andere Gegenstände des täglichen Gebrauchs verdichtet. Im Workshop wurde dieser handwerkliche Transformationsprozess an einem kleinen persönlichen Werkstück durchgeführt und anschließend gemeinsam
reflektiert.

Projektbesuche zeigten praktisch auf, wie unterschiedliche Modelle methodisch-didaktisch in informelle Bildungsangebote übertragen werden können. 

Fazit:
Für anstehende Veränderungen ist es wichtig bereits heute zu handeln.
Wir müssen akzeptieren, dass Veränderungen notwendig sind und darauf geachtet werden muss Diversität in unseren Zielgruppen mit jeweils geeigneten Methoden zu moderieren. Es muss immer wieder die Frage gestellt werden: Wie kann ich generationenübergreifende Arbeit / Projekte anregen, auch durch eine Analyse dessen, was solche Arbeit behindert.
Bei der Verbreitung wissenschaftlicher und moralischer Sichtweisen, darf die soziale Frage nicht unbeantwortet bleiben. Wir brauchen positive Zukunftsbilder die einen „Sog“, einen „Druck“ ermöglichen. Man sollte etwas tun, auch wenn man weiß, dass es nicht perfekt ist. Und doch die Verantwortung übernehmen. Um dann in eine überprüfbare Systematik zu kommen, können Elemente aus der Wirkungsmessung; die Wirksamkeit überprüfen (SROI) hilfreich sein.
Zusammengefasst kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem bilateralen Treffen zu der übergeordneten Feststellung:   Diese Zeit ist eine Zeit sehr spürbaren Wandels. Nun stellt sich weniger die Frage, ob das Andere besser ist, sondern wie die Transformation so gestaltet werden kann, dass daraus neue Kraft entsteht.

Methodisch-didaktische Herangehensweisen:

  • Es ist wichtig, bereits in der Vorbereitung einer geplanten Maßnahme die möglichen Zielgruppen entscheidend mit ein zu beziehen. Es ist wichtig zu wissen, was Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Maßnahme erwarten und welche Inhalte sie anregen und / oder sogar beisteuern können.
  • Informelle Bildungsinhalte sind wichtig: praktische Anschauung muss in einem guten Verhältnis zu rein kognitiven Inhalten stehen.
  • Lebendige Gruppenarbeit mit kreativen Methoden fördert die Dynamik und weckt das Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
  • Es braucht genügend Freiräume zur persönlichen Begegnung untereinander. Maßnahmen dürfen daher nicht zeitlich „voll gestopft „ werden.


Besuch bei Bezirksvorstehern Hietzing: Verweis auf ausgeteilte Broschüre -  was kann eine Stadt tun, um generationsübergreifende Arbeit zu unterstützen.

Reflexion des Treffens und der gemeinsamen Arbeit:

  • Es hatte eine Sinngebung auch für meine Arbeit: neue Erfahrungen, neues Wissen … . Deswegen ist es sehr wichtig für mich dabei zu sein.
  • Jede/r trägt etwas bei, gute Erfahrung.
  • Das Wort ist auch Kontakt und wie ein lächeln, ohne alles sprachlich zu verstehen .Integriert, selbst unter den sprachlichen Gegebenheit zudem:  Sprachlernvereinbarung via Skype o.ä. unter einzelnen Teilnehmer/ - innen.
  • Wir spüren, gemeinsam unterwegs zu sein!
  • Sehr gute Inspiration durch multinationale Kolleg*Innen
  • Persönlicher Zugewinn, z.B. Thema Demenz. Das Erfahrene wird in die eigene Arbeit einbezogen.
  • Ich merke, neue Erfahrungen zukünftig nutzen zu können.
  • „froh, endlich dabei sein zu können“
  • Tagung/ Tag der Wertigkeit hat als Einstieg geholfen: Headlines wurden gegeben
  • Der Respekt vor der Situation der Sprache war vorbildlich gegeben „Brückensprache(n)“ teilweise vorhanden
  • Ziel: thematisch haben wir zum (Ziel-) Punkt für das Treffen gefunden.
  • Die Gruppe ist sehr angenehm, eine große Wertschätzung untereinander ist vorhanden
  • Es war gemischt „unbekannt“ jedoch es wurde schnell zusammen gefunden
  • Sehr gut: der Austausch von positiven Mitteilungen und Visionen
  • Der Einstieg mit der Tagung, ohne sich vorher als Gruppe gefunden zu haben, war ungewöhnlich, jedoch die folgende persönliche Vertiefung großartig.
  • Die entspannte Atmosphäre war sehr angenehm.
  • Als „Gast“ im eigenen Land bedeutete eine kleine Herausforderung
  • Wissen darum, dass mehr von der eigenen Arbeit beim Treffen im eigenen Land vermittelt wird.

Heinz Müller, 30.11.2021

Programm-Inhalte des Treffens beim Partner Kardinal-König-Haus, Wien

  • Tag der Wirksamkeit mit Workshops
  • Reflexion „Tag der Wirksamkeit“ und Auswertung der Erkenntnisse und Ergebnisse für das Projekt
  • Generationenübergreifende Projekte und Ansätze im KKH
  • Quo vadis: Begegnungs und Berufungszentrum der Ordensgemeinschaften im Zentrum
  • Info und Duskussion  über Orientierungstage für Jugendliche
  • Regionale Generationenübergriefende Stadteilarbeit im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing
  • mit Bezirksvorsteherin Silke Kobald: Regionalforum Hietzing - Streetwork Hietzing - Demenzfreundlicher Bezirk Hietzing
  • Auswertung-Runden der Besuche und Begegnungen - Projektsteuerung für den weiteren Verlauf
  • Evaluation des Treffens

Bildergalerie vom Treffen in Wien vom 09. bis 11. November 2021