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Treffen in Satu Mare vom 09. bis 12. Mai 2022

Kulturelle Entwicklung der Region im Kontext von Mehrsprachigkeit, unterschiedlicher Volksgruppen. Blick auf die Herausforderung rund um Roma / Sinti...
Bilder vom Treffen in Satu Mare vom 09. bis 12. Mai 2022
Datum:
14. Mai 2022
Von:
.
  • Kulturelle Entwicklung Entwicklung der Region im Kontext von Mehrsprachigkeit, unterschiedlicher Volksgruppen.
  • Herausforderung Roma / Sinti
  • Kompetenzen der Kommunikation und Konfliktbewältigung im Kontext verschiedener ethnischer und konfessioneller Herkunft der Bevölkerung
  • Vergleich mittelstädtischen Milieu und ländlich geprägter Bereiche
  • Integrationsarbeit mit ethnische Randgruppen (Roma)
  • Medienarbeit 

Vergleich der Erfahrungen mit dem (bekannten west-europäischen) mittelstädtischen Milieu und einem sehr großen, dies umgebenden ländlich geprägten Bereichs der Arbeit im multikulturellen Gebiet von Satu Mare und die Bemühungen der Organisation(en), auch ethnische Randgruppen wie z.B. jugendliche Roma zu integrieren.

Kulturelle Entwicklung:
Entwicklung der Region im Kontext von Mehrsprachigkeit unterschiedlicher Volksgruppen mit der Herausforderung einer zahlenmäßig hohen Roma – Bevölkerung:

Maßnahmen:
Welche Formen sind hilfreich (informell und / oder formell)

Welche Herangehensweisen (methodisch-didaktischer Art) sind hilfreich?
Beide Gesellschaften schaffen "Ghettos" für Arme und vor allem für Romas Ausgrenzung ist üblich hier wie dort. In Satu Mare über Caritas ist der Vorteil darin gegeben, dass mehr Platz für Herz und persönliches Engagement gegeben ist. Ein Beispiel dafür ist das Haus der Freundschaft, wo integrale Erziehung stattfindet. Der Mensch ist im Mittelpunkt ein enger Kontakt mit der Schule und den Sozialdiensten ist sehr wertvoll. Im Haus der Freundschaft haben alle Kinder Platz, nicht nur Roma. Roma sind insgesamt eine große prekär lebende Bevölkerungsgruppe. Trotz wirtschaftlicher Schwäche ist in Satu Mare doch sehr viel möglich, dank Begeisterung, Engagement und Kreativität. In Satu Mare erleben wir dass die durchaus vernetzt arbeitenden Organisationen sich sehr nahe an den Bedürfnissen der Menschen orientieren, was wohl ein Vorteil der weniger ausgeprägten Institutionalisierung gegenüber der bis ins feinste ausgeprägten Organisations-Strukturen in den westlichen Wohlstandsgesellschaften ist. Es wird insgesamt eher mehr auf die Menschen zugegangen, als das sie kommen sollen. Eine Beteiligung aller Zielgruppen, prekäre, junge, Jugendliche, Ältere, bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen und (Bildungs-) Angeboten ist so von vorneherein gegeben. In westlich geprägten methodisch-didaktischen Modellen wird dieser Ansatz im Kern als „community education“ bezeichnet. Bei der sehr heterogenen Zielgruppe (kulturell, Volksgruppen, Bildungs-Stand, Lebenssituation) sind Bildungs- und Hilfe-Angebote eher erfolgreich, wenn sie „informell“ angelegt sind. Hier kommen beispielsweise Musik- und Kultur-Veranstaltungen zustande, oder auch das Anlegen von Gärten. Über solche gemeinsame Aktivitäten ist es dann auch oft möglich in Formen von kognitiver Bildung zu finden. Bei der Zielgruppe der Roma sind diese Formen von Maßnahmen auch deswegen wichtig und zielführend, weil sie so ein Verständnis dafür entwickeln, Kinder in den Kindergarten und die Schule zu schicken. Heranwachsende entwickeln oft den Wunsch, handwerkliche Fähigkeiten dann auch über mögliche Ausbildungswege in eine wirkliche berufliche Perspektive zu bringen.  

Staatlich Hilfen sind auch hier geregelt und organisiert, jedoch fallen diese wesentlich niedriger aus, als es beispielsweise im italienischen oder deutschen Sozialsystem der Fall ist. Die Unterstützung der Wohlfahrts- und Bildungsorganisationen seitens der staatlichen oder kommunalen Behörden fällt unterschiedlich aus. Hierbei spielen oft doch die Effekte der unterschiedlichen nationalen Herkunft und auch der religiösen Verankerung der jeweiligen Parlamente eine Rolle. Es gibt viele Parteien, die entweder mehr oder weniger stark den jeweiligen Bevölkerungsgruppen, die sie vertreten nahe stehen. Politische Parteien sind meiste an den jeweiligen Bevölkerungsgruppen orientiert: ungarisch, rumänisch, deutsch.   

Welche Erfahrungen sind mir wichtig bei:
Kompetenzen der Kommunikation und Konfliktbewältigung im Kontext der Arbeit mit Gruppen, deren Mitglieder verschiedener ethnischer und konfessioneller Herkunft angehören.

Dieser Ergebnis-Teil wird später bereitgestellt! 

 


 

Welche Erfahrungen sind mir wichtig bei:

Kompetenzen der Kommunikation und Konfliktbewältigung im Kontext der Arbeit mit Gruppen, derer Mitglieder verschiedener ethnischer und konfessioneller Herkunft angehören.

Satu Mare, als Ort, der verschiedene Ethnien und Kulturen vereint und Partnerschaften mit unterschiedlichen Städten in anderen Ländern Europas pflegt dient als gutes Beispiel um auf diese Fragestellung Antworten zu finden.

Sowohl bei den Besuchen der unterschiedlichen Institutionen als auch im Austausch mit den Expert*innen konnten wir unzählige Herangehensweisen an das Thema der Konfliktbewältigung erfahren. 

Drei waren maßgeblich und dienten als Inspiration für das Erarbeiten unserer Learnings.

  1. Eine pädagogische Auseinandersetzung mit Diversität, Respekt und Inklusion auf allen Ebenen erforderlich. Idealerweise setzt man früh an (Kindergarten) und betreibt viel Elternarbeit. 
  2. Die Diversität spiegelt sich nicht nur in der Bevölkerung wider. Minderheiten werden auch durch die Verwendung mehrerer Amtssprachen, politischer Vertreter*innen und gemeinsamer Geschichtserzählung repräsentiert.
  3. Im Zuge des Ukraine Krieges war Rumänien im speziellen auch das Grenzgebiet zu Satu Mare erste Grenzüberschreitung in die Europäische Union. Nicht nur gebürtige Ukrainer*innen sind von den Folgen des Kriegs betroffen. Auch Migranti*innen (Student*innen, Arbeitskräfte, etc…) haben ihre neue bzw. temporäre Heimat verloren. Im Gegensatz zu andern Europäischen Ländern hat Rumänien alle Migrant*innen aus der Ukraine gleichbehandelt und allen gleiches Recht auf Hilfe gestellt.

Learnings:

1.    Früh ansetzen: 

a.    Soziales Lernen als Angebot für alle Teile der Bevölkerung um das Bewusstsein der Gemeinschaft zu stärken und das Gemeinsame über das Trennende zu stellen.

2.    Gleiberechtigung/ Gleichbehandlung: 

a.    der Anspruch an Integration (und das Ideal der Inklusion) steht über den Ansprüchen an Assimilation.

3.    Austausch:  

a.    Unterschiedliche gemeinsame Indikatoren (zB. nicht gemeinsamer Glaube, sondern gemeinsame Berufsgruppe, gemeinsame Ausbildung, Geschlecht als Grundlage für den multilateralen Austausch)

b.    Über die Grenzen der EU hinweg mit den Herkunftsländern der größten Drittstaaten Angehörigen in der Europäischen Union.

Beispiel: Bahnangestellte aus der EU und Drittstaatenländer (Türkei, Serbien und Montenegro) treffen sich zum Austausch und erarbeiten gemeinsame Strategien im Umgang mit Passagieren.

 


 

Medienarbeit:
Formen der Öffentlichkeitsarbeit 
Gibt es dazu Beispiele, welche ?
Ist Medienarbeit wichtig, wenn ja, warum ?
Habe ich meine Kompetenzen in Medienarbeit erhöht und / oder deren Wichtigkeit hat sich bei mir verstärkt ? 

1. Beispiele

Über den Termin mit dem Bürgermeister der Stadt Satu Mare, Kereskényi Gabor, der durch Pressereferenten und Fotografen begleitet wurde, wurde in allen relevanten Zeitungen in Satu Mare (in deutscher, rumänischer und ungarischer Sprache) berichtet. Die Presseabteilung der Caritas Satu Mare hat den Besuch durch eine Presseaussendung und zur Verfügung gestellte Interviews mit: 

  • Sr. Dr. Hanni Rolfes, 
  • die verantwortliche Caritas-Mitarbeiterin Eva Hackl, 
  • Mag. Thomas Hackl, verantwortlich für die Katastrophenhilfe der Caritas Satu Mare, sowie 
  • Dr. Roman Ioan-Laurentiu, Direktor der Caritas Satu Mare
    begleitet.    

Abgesehen davon wurde über diverse Social Media-Kanäle (Fb und Instagram) der beteiligten Partnerorganisationen in den unterschiedlichen Ländern berichtet und es fand sich ein Niederschlag auch auf der Facebook-Seite des Bürgermeisters von Satu Mare (Kereskényi Gabor). 

2. Ist Medienarbeit wichtig? Wenn ja, warum?
Medienarbeit ist von zentraler Bedeutung, um Verständnis und Bewusstsein für die behandelten Themen in der Gesellschaft weiter zu stärken. Wichtig ist, durch den Austausch und die Verbreitung in der Öffentlichkeit – gerade in Zeiten großer Krisen – einander zu ermutigen, konkrete Hilfe und Unterstützung zu ermöglichen und voneinander zu lernen. Die gewonnenen Einblicke und Erkenntnisse werden durch die Medienarbeit der beteiligten Organisationen verbreitet und geteilt. In Zeiten von „Fake news“ ermöglichen persönliche Begegnungen, Gespräche mit Fachleuten wichtige Einblicke in die praktische und konkrete Arbeit sowie ein authentisches Kennenlernen der konkreten Lebenssituationen (zB von Minderheiten, Armutsbetroffenen, …) 

3. Haben sich meine Kompetenzen in Medienarbeit erhöht bzw hat sich deren Wichtigkeit bei mir verstärkt? 

Das Bewusstsein für die Bedeutung und Notwendigkeit professioneller Medienarbeit wurde bei den Teilnehmenden jedenfalls geschärft. Es hat sich gezeigt, dass die mediale Präsenz und faire sowie ausgewogene Darstellung von Minderheiten bzw. unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen ein wichtiges Instrument ist, um Vorurteile abzubauen bzw. ihnen entgegen zu wirken und gute Initiativen zu stärken.  

   

Programm-Inhalte des Treffens bei Asociatia Organizatia Caritas a Diecezei Satu Mare, Rumänien

  • Vortrag von Dr. Ioan- Laurențiu Roman Informationen über die Arbeit von Diözesancaritas Satu Mare und Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen / Vernetzung
  • Vortrag von Dr. Hanni Rolfes – Erfahrung mit Roma in einem Dorf im  Landkreis Satu Mare
  • Besuch beim Bürgermeister- Interkulturelles Zusammenleben - Wie das Kulturleben der Stadt Satu Mare die verschiedene Volksgruppen (Rumänen, Ungarn, Deutschen, Roma, Ukrainer, Slowaken, Juden) bereichern
  • Besuch im Haus der Freundschaft – Tageszentrum für Kinder und ihre Eltern aus benachteiligten, überwiegend Roma-Familien
  • Stadteilbegehung Sozialbrennpunkte - Stadtteile Crăngului, Ostrovului (Stadt Satu Mare) 
  • Aktueller Programm Einschub:  Satu Mare liegt 25 km von einem der drei Grenzübergänge von Rumänien zur Ukraine)Vortrag von Mag. Thomas Hackl - Flüchtlings-Problematik in der region
  • Landeskunde: Ort  Carei: - Beispiel der historischen Entwicklung der Region im ungarisch-rumänischen Grenzgebiet am Beispiel des dortigen Schlosses und der wirtschaftlich-politischen Veränderungen des Adelsgeschlechts 
  • Reflexion der Inhalte des Treffens, Ergebnisfassung

Bildergalerie vom Treffen in Satu Mare vom 09. bis 12. Mai 2022