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KOMPAKT 1/2014
I M P U L S E
Der neueReferent fürReligionspädagogik
undTheologie, JürgenWeinz, ist seit sechs
Monaten in seiner neuen Aufgabe tätig.
Für die Redaktion von KOMPAKT ein
Anlass, ihn nach seinen erstenEindrücken
und Erfahrungen zu befragen:
Redaktion:
Herr Weinz, Sie sind jetzt ein
gutes halbes Jahr als Fortbildungsreferent
mit dem Schwerpunkt Religionspädagogik
tätig. Was sind Ihre ersten Erfahrungen?
JürgenWeinz:
Es macht nach wie vor viel
Freude, sich in dieses große und vielseiti-
ge Aufgabengebiet einzuarbeiten. Dabei
helfen mir die Kolleginnen und Kollegen
sehr.Aber auch in der Praxis fnde ich in
den Leiterinnenkonferenzen oder bei den
Kindertagesstätten, mit denen ich bisher
Kontakt hatte, eine freundliche und inte-
ressierte Resonanz.
Was haben Sie sich für das erste Jahr
vorgenommen?
Zunächst einmal ist mir wichtig, dass ich
mit möglichst vielen Akteuren, die im
Bereich der Religionspädagogik in den
Kitas unterwegs sind, persönlichen Kon-
takt bekomme, also beispielsweise den
Fortbildungsreferenten, die für uns tätig
sind, den Leiterinnen und Leitern der re-
ligionspädagogischen Arbeitskreise und
nicht zuletzt den Leiterinnen und Leitern
sowie den Mitarbeitenden in den Kitas.
Ich habe mir vorgenommen, innerhalb ei-
nes Jahres alle Leiterinnenkonferenzen
unseres Erzbistums – das sind ungefähr
50 – zu besuchen. Das dient dem gegen-
seitigenKennenlernen in persönlicher und
fachlicherHinsicht. Ichmöchte etwas über
die Situation der Religionspädagogik in
den Kitas und den Unterstützungsbedarf
erfahren – sowohl in inhaltlicher Hinsicht
als auch in Hinsicht auf die Formate.Die-
se Bestandsaufnahme ist für mich eine
wichtige Grundlage für die zukünftigen
Fortbildungsangebote und –formate. In
der Praxis Bewährtes wird auch weiterhin
gefördert werden. Darüber hinaus sollen
aber auch neueWege beschritten werden,
wo sich Dinge überholt habe.
Haben Sie dafür ein Beispiel?
Auf der inhaltlichen Seite zeigt sich eine
zunehmendeTendenz, dass neuenMitab-
eiterInnen in den Kitas nicht nur religiöse
Kenntnisse, sondern auch religiöse Erfah-
rungen fehlen.Viele von ihnen zeigen sich
aber erfreulicherweise offen und neugierig.
Zusammen mit den LeiterInnen möchte
ich nach Wegen suchen, wie man diesen
MitarbeiterInnen religiöseKenntnisse ver-
mitteln und religiöse Erfahrungen ermög-
lichen kann. Dabei ist mir übrigens auch
einKontakt zu den katholischenFachschu-
len wichtig, da eine gute Fortbildung ja
wissen muss, worauf man aufbauen kann.
Außerdemgibt es neueRichtlinien für alle
Fachschulen auch imTeilbereich Religion
und Religionspädagogik, die zum neuen
Schuljahr umgesetzt werden sollen.
Was das Format vonFortbildungen angeht,
so zeigt sich bei den Religionspädagogi-
schen Arbeitsgemeinschaften, dass sich
durch die Zusammenlegung vonDekana-
ten einerseits sowie durch die Bildung von
Seelsorgebereichen und Familienzentren
andererseits neue Strukturen gebildet ha-
ben, auf die wir fexibleAntworten fnden
müssen. So wird es wohl zukünftig sowohl
Arbeitsgemeinschaften auf Dekanatsebe-
ne als auch Seelsorgebereichsebene geben,
wenn zu einem Träger mehrere Einrich-
tungen gehören, die womöglich noch geo-
graphisch weit auseinander liegen.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse, die
Sie bisher haben gewinnen können?
DieVeränderungen in Kirche undGesell-
schaft in den vergangenen Jahren sind auch
an den Kindertagesstätten nicht spurlos
vorüber gegangen.Vieles hat sich verän-
dert oder ist auch noch imFluss.Nach un-
gefähr der Hälfte der Besuche sind schon
ersteTendenzen erkennbar. Es ist jedoch
noch zu früh, daraus allgemeine Schlüsse
zu ziehen,bevor ich nicht alleKonferenzen
besucht habe. Ich habe sehr großen Res-
pekt davor,wie die Leiterinnen undLeiter,
dieMitarbeiterinnenundMitarbeiter, trotz
der größer gewordenen Belastungen, die
implizite und expliziteWeitergabe unseres
Glauben an die Kinder durch ihr Handeln
ohneWorte,aber auch durch ihre religions-
pädagogischeArbeit umsetzen und leben.
Ich möchte alles mir Mögliche dafür tun,
sie in ihren Bemühungen zu unterstützen.
Denn aus langjähriger eigener praktischer
Erfahrungweiß ich,welchegroßenChancen
wir in unseren Kitas haben, Kinder etwas
davon zu vermitteln, dass Gott es gut mit
uns Menschen meint, dass er für uns da
ist und uns helfen möchte, ein geglücktes
Leben zu führen.
Großer Respekt
vor dem Engagement
der Erzieherinnen
Erste Erfahrungen und Erkenntnisse
des neuen Referenten für
Religionspädagogik und Theologie
Foto: Pohl