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Kompakt 2/2013
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p r o j e k t m a i k
im ländlichen Raum‚ ‚verbrannt‘“, wie es
ein Teilnehmer zutreffend formulierte.
Workshop 2: Mein Traumarbeitsplatz
ImWorkshop „Mein Traumarbeitsplatz“
tauschten sich die männlichen Fachkräfte
über das Idealbild ihresArbeitsplatzes aus.
Schnell wurde deutlich, dass die Männer
als gleichberechtigte Teammitglieder,
ohne Sonderstatus, in ihren Einrichtun-
gen wahrgenommen werden wollen („Ich
will einfachmeinenBeruf machen!“).Dies
beinhaltet auch eine größere Sensibilität
der Leitungskräfte bei derArbeitsvertei-
lung in geschlechtsheterogenenTeams.Des
Weiteren wünschten sich die Teilnehmer
in ihren Einrichtungen bzw. auf Seiten der
Träger, eine größere Offenheit für Ver-
änderungsprozesse, um die inhaltliche
Arbeit in den Einrichtungen qualitativ
weiter entwickeln zu können. Auch eine
der Bedeutung derTätigkeit angemessene
Bezahlung, natürlich für männliche UND
weibliche Fachkräfte, wurde gefordert.
Weitere Wünsche waren bzw. sind:
c
Mindestens eine männliche Fachkraft
in jeder Kita-Gruppe
c
Ein höherer Personalschlüssel,umeine
hohe Qualität der inhaltlichenArbeit
sicherstellen zu können
c
Eine auskömmlichere Finanzierung
vonKindertagesstätten und damit eine
größere Flexibilität innerhalb der Bud-
gets, um kurzfristig und angemessen
auf die Bedürfnisse von Kindern und
Eltern reagieren zu können.
Workshop 3: Wie bekomme ich mehr
männliche Mitstreiter?
DenWunsch nach mehr männlichenMit-
streitern imArbeitsfeldKindertagesstätte
teilten alleTeilnehmenden derVeranstal-
tung, nicht nur dieTeilnehmenden dieses
Workshops. „Es muss endlich zur Norma-
lität werden, dass Männer in Kitas arbei-
ten!“ wie es ein Teilnehmer formulierte.
Dennoch gibt es auf dem Weg zu dieser
Normalität noch einigeHürden zu bewälti-
gen.Sowurden neben der Bezahlung auch
ein in der Gesellschaft falsches Bild der
Tätigkeiten als Gründe für (noch) weni-
ge männliche Fachkräfte im Arbeitsfeld
Kindertagesstätte genannt („Die glauben,
wir spielen und trösten den ganzen Tag,
von unserer hohen fachlichen Qualifka-
tion und unseremBildungsauftrag spricht
niemand.“). Alle Teilnehmenden waren
sich einig, dass es eine Kernaufgabe aller
Beteiligten sei, der Gesellschaft attraktiv
ein reales Berufsbild zu vermitteln.Dazu
habe dieBerufsorientierungsveranstaltung
des Jugendamtes der Landeshauptstadt
Düsseldorf „Kita aktiv“ im Jahr 2012
bereits beigetragen. Eine Wiederholung
dieserVeranstaltung würde ausdrücklich
begrüßt.Dieweiteren vielfältigen und kre-
ativen Ideen der männlichen Fachkräfte
können an dieser Stelle nicht alle ausge-
führt werden,fnden aber ganz sicher in der
weiteren Diskussion umMEHRMänner
in Kitas ihre Berücksichtigung.
Das ersteDüsseldorferVernetzungstreffen
war eine gelungeneVeranstaltung, die zu-
künftig jährlich wiederholt werden sollte.
Darin waren sich dieTeilnehmenden und
Organisatoren einig.
Ein großer Dank geht an das Jugendamt
der Landeshauptstadt Düsseldorf, insbe-
sondere an Frau Sabine Hand (Abteilung
Personalentwicklung), das hervorragende
Rahmenbedingungen für dieseVeranstal-
tung zur Verfügung stellte!
Bericht und Foto:
P a b l o A n d r e a e
Projektreferent MAIK
Projektstandort Köln
Eine Aktion von:
gefördert von:
Mit der Handreichung
„Väter in der
Kita – Handlungsempfehlungen und Pra-
xisbeispiele für mehr Väterpräsenz und
Väterkompetenz in katholischen Tages-
einrichtungen für Kinder“
will das Projekt
MAIK dazu beitragen, eine aktive und
gelingendeVäterarbeit inKindertagesein-
richtungen auszubauen und konzeptionell
zu verankern.
„Wissenschaftliche Erkenntnisse und Er-
fahrungen aus der Praxis zeigen klar, dass
Väter schon für ganz kleineKinder wichtig
sind und auch ihre Versorgung überneh-
menkönnen.ZunehmendmehrVäter neh-
men ihre Erziehungsverantwortung in der
Familie ernst und gestalten diesemit.Dies
erhöht auch ihre Ansprüche hinsichtlich
einer Beteiligung in den Kindertagesein-
richtungen,denenwirmit dieserBroschüre
nachkommenmöchten“, soDr.Frank Joh.
Hensel, Diözesan-Caritasdirektor.
Kinder erleben durch eine verstärkteVä-
terpräsenz in Kindertageseinrichtungen
mehr männliche Rollenvorbilder, lernen
neue Seiten an ihren Vätern kennen und
erweitern so ihre Männlichkeitsbilder,
davon zeigt sich PabloAndreae, Projekt­
referent und einer derAutoren,überzeugt.
Eine erhöhte Präsenz von Vätern in der
Kita kann möglicherweise auch den Ne-
beneffekt haben, dass sich mehr männli-
che Fachkräfte für eine Mitarbeit in den
Einrichtungen interessieren, weil sie aus
erhöhter Väterpräsenz auf eine männer-
freundliche Kultur schließen.
Die Handreichung steht auch als pdf-Do-
kument zumDownload und als animiertes
Flip-Book auf der Projektwebseite unter
www.maik-caritasnet.de zur Verfügung.