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Kompakt 2/2013
a k t u e l l e s
Vernetzungstreffen der (männlichen) Erzieher in
Düsseldorfer Kitas
Am 14. Mai 2013 lud das Projekt „MAIK
– Männer arbeiten in Kitas“ gemeinsam
mit dem Jugendamt Düsseldorf zu einem
trägerübergeifenden Vernetzungstreffen
männlicherErzieher ausDüsseldorferKin-
dertageseinrichtungen in das Bürgerhaus
„Bilker Arcarden“ ein.
Der Einladung,die sich explizit anmännli-
cheErzieher und Personalverantwortliche
derDüsseldorfer Kita-Landschaft richtete,
folgten insgesamt 69Teilnehmerinnen und
Teilnehmer.NachdemdieTeilnehmenden
durch den Leiter des Jugendamtes Düs-
seldorf, Herrn Johannes Horn, und den
Leiter derAbteilungTageseinrichtungen
fürKinder desDiözesan-Caritasverbandes
für das Erzbistum Köln e.V., Herrn Mat-
thiasVornweg, begrüßt wurden, hielt Herr
Gunter Neubauer (Sozialwissenschaftli-
ches InstitutTübingen) einenVortrag zum
Thema „Arbeiten in geschlechtsheteroge-
nen Teams in Kindertagesstätten“.
In seinemVortrag skizzierte Gunter Neu-
bauer zunächst seine eigenenErfahrungen
imnochweiblich-dominiertenArbeitsfeld
Kindertagesstätte und kam dann auf
mögliche Probleme und Stolpersteine
bei der Neu-Anstellung von männlichen
Fachkräften und generell beim Arbei-
ten in geschlechtsheterogenen Teams zu
sprechen. Sowohl die oftmals unbewusst
stattfndende geschlechterstereotypeAr-
beitsaufteilung, als auchmögliche Skepsis
der Elternschaft bei der Beschäftigung
von männlichen Fachkräften sind für ihn
grundlegende Hürden, die es zu bewäl-
tigen gilt. Daher seien eine teaminterne
Auseinandersetzung mit der zukünftigen
Arbeitsverteilung imVorfeld der Beschäf-
tigung einer männlichen Fachkraft ebenso
wie eine offensive Elternarbeit, in welcher
derMehrwert von geschlechtsheterogenen
Teams in Kitas dargelegt wird,Herausfor-
derungen, denen sich Teams und Träger
vonKindertagesstätten stellenmüssen. Im
Anschluss an denVortrag stand der Refe-
rent imPlenumfür Fragen der Zuhörer zur
Verfügung, was zu einem intensivenAus-
tausch unter den Teilnehmenden führte.
Nach einer Pause, die zur leiblichen Stär-
kung und zum weiteren Austausch über
den Vortrag genutzt wurde, konnten sich
dieTeilnehmer dreiWorkshops zuordnen,
deren Ergebnisse durch die jeweiligen
Moderatoren zumAbschluss im Plenum
vorgestellt wurden.
Workshop 1: Der Generalverdacht
gegenüber männlichen Erziehern in der
Kita
Der Generalverdacht beschäftigt viele
männliche Fachkräfte in Kindertagesstät-
ten, dies spiegelte sich auch in der regen
Beteiligung an diesem Workshop wider.
Innerhalb desWorkshops wurden sowohl
„verdächtige“ Situationen (pfegerische
Tätigkeiten, aber auch körpernaheTätig-
keiten wieTrösten und Raufen) benannt,
als auch mögliche Handlungsstrategien
skizziert. Einig waren sich die Teilneh-
menden darin, dass eine Vermeidung
solcher Situationen, wie sie zumTeil von
männlichen Fachkräften gehandhabt bzw.
sogar Trägern eingefordert werden, zwar
kurzfristig die männlichen Fachkräfte
schützt, aber erheblich zu einer Repro-
duktion eben dieses Generalverdachts
beiträgt. Des Weiteren wurde eine noch
stärkere „Rückendeckung“ durch dieTrä-
ger und mehr Möglichkeiten zur Fortbil-
dung, sowohl für männliche Fachkräfte, als
auch für Leitungskräfte, zu diesemThema
eingefordert.Denn wenn eine männliche
Fachkraft unter einen solchen Verdacht
gerät, sei er begründet oder unbegründet,
„dann bist du als Pädagoge, insbesondere
Großer Andrang: 69 Teilnehmende beim Vernetzungstreffen der Erzieher aus Düsseldorfer Kindetageseinrichtungen