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Kompakt 2/2013
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Mit
„Geschlechter-Perspektiven – Mäd-
chen und Jungen, Frauen und Männer
in katholischen Tageseinrichtungen für
Kinder“
liegt eine neue Arbeitshilfe des
Diözesan-Caritasverbandes vor, die im
Rahmen des Projekts „MAIK - Männer
arbeiten in Kitas“ entwickelt worden ist.
Sie erweitert das grundlegende Bildungs-
verständnis katholischerTageseinrichtun-
gen für Kinder im ErzbistumKöln, das in
der Arbeitshilfe 2 „Menschen-Bildung“
beschrieben ist, um pädagogisch sinnvolle
Geschlechter-Perspektiven.
„Kindern geschlechtsneutral begegnen zu
wollen, ist nicht möglich, weil Menschen
sich immer auch als geschlechtlicheWesen
begegnen“, schreibt Dr. Frank Joh. Hen-
sel, Diözesan-Caritasdirektor, in seinem
Vorwort.
„Der Blick durch die „Geschlechterbrille“
kanndenBlick auf die pädagogischeArbeit
mit Kindern wesentlich erweitern.Manch-
mal kann sich daraus das Erfordernis
ergeben, gezielte geschlechtsbezogene
Angebote zu machen. Häufger wird es
darum gehen, denAlltag anders wahrzu-
nehmen, zu erweitern oder zu verändern“,
so der Autor Dr.Tim Rohrmann, renom-
mierter Experte für geschlechterbewusste
Pädagogik.
Alle katholischen Kindertageseinrich-
tungen im Erzbistum Köln erhalten ein
Exemplar in den regionalen Konferenzen
für LeiterinnenundLeiter.Zusätzlich steht
die Arbeitshilfe auch als pdf-Dokument
zum Download und als animiertes Flip-
Book auf der Projektwebseite www.maik-
caritasnet.de zur Verfügung.
Ergänzend wird eine Fülle von Praxisma-
terial in einem gesonderten Dokumen-
tencenter auf der Projektwebseite zum
Download angeboten. Dieses ist darauf
ausgerichtet, eine einrichtungsspezifi-
sche und schrittweise Umsetzung eines
geschlechterbewussten Handelns im pä-
dagogischen Alltag zu unterstützen.
aufgriff, gestaltete auch Rosemarie Bothe
(Jugendamt Dormagen) zusammen mit
demErzieherKai Kolisch einenWorkshop.
Sie zeigten ganz praktisch, wie eng in un-
serer Vorstellung manche Berufe an ein
Geschlecht gebunden sind und wie irritie-
rend es seinkann,umgekehrteVerhältnisse
zu erleben.
Danach konnten dieTeilnehmerinnen ver-
schiedene Spielmaterialien selber einmal
unter Geschlechteraspekten betrachten
und darüber diskutieren.
Wie beispielsweise Bilderbücher oder
das Raumangebot in einer Kita aus ei-
nem geschlechterbewussten Blickwinkel
betrachtet werden können,war Inhalt des
Workshops von Daniela Steffes (Projekt
MAIK), mit dem Titel: „Mit der „Gen-
derbrille“ durch die Kita!“.
Für dieTeilnehmendenwar der Studientag
einGewinn,wie dieAbschlussrunde zeigte.
„Ich bin total überrascht,wie geschlechts-
stereotyp unsereUmwelt eigentlich ist und
wie wenig es einem selbst bewusst ist“,
so brachte es eine Teilnehmerin auf den
Punkt.
„Der Studientag hat noch einmal für einen
geschlechterbewussten Blick sensibilisiert
und die Notwendigkeit einer geschlech-
terbewusstenArbeit in denEinrichtungen
verdeutlicht. Wir wollen daher in Dor-
magen den fachlichen Diskurs darüber
fortführen und dieUmsetzung in der Pra-
xis forcieren“, betonte Elisabeth Gartz,
die für den Bereich Tagesbetreuung von
Kindern bei der Stadt Dormagen verant-
wortlich ist, bei der Verabschiedung.
Auch Frau Dr. Wallner unterstrich in
ihrem Schlusswort nochmals die Wich-
tigkeit einer unterstützenden geschlech-
Zum Dokumentencenter:
www.maik-caritasnet.de/dokumente
tergerechten Erziehung und Bildung in
den Kindertagesstätten. Nicht zuletzt sei
dies auch einQualitätsmerkmal undAus-
hängeschild für eine Kita.
D a n i e l a S t e f f e s
Projektreferentin MAIK
Fotos:
Dominik Duballa, Projektreferent MAIK
p r o j e k t m a i k