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A K T I V I N D E R B E R U F S O R I E N T I E R U N G
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
mit der Broschüre „Aktiv in der Berufsorientierung“ vervollständigt sich der Reigen, der im
Rahmen des Projekts „MAIK – Männer arbeiten in Kitas“ entwickelten Arbeitshilfen und
Handreichungen. Mit dem nun vorliegenden Praxismaterial kann es Mitarbeiter/innen aus
den katholischen Kitas im Erzbistum Köln gelingen, mehr männliche Jugendliche und junge
Männer über den Beruf des Erziehers gezielt zu informieren, zu interessieren und zu gewin-
nen.
Zumeist folgen männliche Jugendliche und junge Männer (Frauen übrigens auch) bei der
Wahl ihrer Ausbildung bzw. ihres Studiengangs noch eher tradierten, d. h. geschlechtsstereo-
typen Mustern. Verändertes Berufswahlverhalten trägt die Gefahr von Status- und Prestige-
verlust und auch der potenziellen Bedrohung der „Männlichkeit“ in sich. Scheinbar stellen
Stereotype für Jungen im Rahmen ihrer Ausbildungs- bzw. Berufswahl noch oft eine Sicher-
heit dar, genauso aber auch für deren Eltern. Aus diesem Grund steigt der Anteil junger
Männer, die sich für das Arbeitsfeld Kita entscheiden, nur sehr langsam.
Noch viel mehr junge Männer müssen die Einsicht vertreten, dass es auch „männlich“ sein
kann, Kindern einen zentralen Platz in ihrem Leben einzuräumen. Nicht nur als Vater, son-
dern auch als fachkundiger Prof. Dazu brauchen sie erstens mehr Informationen über das
Berufsbild des Erziehers und das Berufsfeld der frühkindlichen Erziehung und Bildung.
Zweitens brauchen sie die Möglichkeit, sich vor einer Berufswahlentscheidung praktisch in
dem Berufsfeld erproben zu können und drittens eine geschlechtersensible Begleitung und
Ermutigung, die sie in ihrer Entscheidung stärkt.
„Ich weiß, dass ich mit diesem Beruf Kindern etwas mit auf denWeg geben kann, der noch vor
ihnen liegt. Es ist ein wunderbares Geschenk, mit Kindern zusammenzuarbeiten, sich für sie
einzusetzen, eine Bezugsperson für sie zu sein, ihnen helfen zu können und ihnen ein Strahlen
in die Augen zu zaubern“ – es braucht vor allem solche begeisterten Mitarbeiter/innen, die
als Botschafter/innen authentisch über ihren Beruf informieren und für ihren Berufsstand im
Unterricht an allgemeinbildenden Schulen und Berufsmessen werben.
Eröffnen Sie Jungen und jungen Männern den zukunftsträchtigen Beruf des Erziehers als
neue berufiche Perspektive und unterstützen Sie sie auf ihren Wegen in den Beruf. Lang-
fristig zahlt sich das Engagement in der Berufsorientierung aus. Die zahlreichen männlichen
Schülerpraktikanten und Freiwilligendienstler von heute machen uns Mut, dass demnächst
deutlich mehr Männer als Erzieher-Fachschüler und gut ausgebildete Fachkräfte imponieren
werden.
Dr. Frank Joh. Hensel
Diözesan-Caritasdirektor