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KOMPAKT 1/2014
P R A X I S K O N K R E T
Seit drei Jahren bietet die Gemeinde St.
Andreas undEvergislus imBadGodesber-
ger Rheinviertel Vätern und Kindern ein
speziell auf sie zugeschnittenes Programm.
Wie selbstverständlich fndenMänner eine
Beheimatung in Kirche. Sie bereichern
damit das Leben derGemeinde und fnden
einen Ort, an dem sie mehr und mehr zu
ihrer Rolle als Vater und Mann fnden
können.
Die Anfänge
An einem Samstagnachmittag imHerbst
2010: „Gut,wir brauchen einenTrupp, der
Steine für die Feuerstelle holt, drei Leu-
te, die Stöcke fnden und spitz schnitzen
fürsWürstchen Grillen, zwei, die sich um
den Stockbrotteig kümmern und vier, die
Bänke um die Feuerstelle aufbauen. In 20
Minuten treffen wir uns im Garten vom
Pastor und dann machen wir das Feuer
an!“ So begann der ersteVater-Kind-Tag
desRheinviertels.Das Programmwar ganz
einfach:Wie oben beschrieben wurde ein
Lagerfeuerplatz mit vereinten Kräften
hergerichtet.Dann: Lagerfeuer mit Blick
auf den Rhein,Grillen von Stockbrot und
Würstchen über dem Feuer und zumAb-
schluss eineAndacht in der benachbarten
Kirche, nur beleuchtet von den Kerzen in
den Händen der Väter und Kinder. „Das
müssen wir unbedingt wiederholen!“ war
die einhellige Meinung der Kinder und
auch der Väter.
Erfolgsrezept
Der Teilnehmerkreis ist den Jahren kon-
tinuierlich gewachsen:Anfänglich waren
es noch 10Väter mit ihren Kindern.Beim
Wochenende waren schon 24Väter mit 38
Kindern unterwegs.Wie kommt es zu der
großen Nachfrage und demErfolg dieser
Veranstaltungsreihe?
Einer der Gründe liegt in der Zielgruppe
selber: Väter wollen gern etwas für sich
und ihre Kinder tun. Oft sind sie zeit-
lich eingeschränkt – die Mehrheit ist der
Hauptverdiener in der Familie. Sie sind
dankbar, wenn sie bei der Planung und
Durchführung nicht allein da stehen.Väter
genießen es, Zeit mit ihren Kindern zu
verbringen und ihnen eine „besondere
Zeit“ schenken zu können. Väter sind
auch dankbar für Zeiten, die sie mit an-
deren Männern verbringen können. Wo
sonst kann man sich mit anderen Vätern
austauschen? Für viele gibt es nicht viele
Gelegenheiten außerhalb des berufichen
Lebens.
Ein weiterer Grund liegt im „Setting“ der
Veranstaltung: Sie greifen auf der einen
Seite auf,was Männer gern mit ihren Kin-
dern machen: Abenteuer erleben, Natur
erfahren, etwas Neues wagen. Sie geben
Männern dieMöglichkeit, andereMänner
in ähnlichenLebenssituationen kennenzu-
Alle für einen, einer für alle
Vater-Kind-Pastoral in Bad Godesberg
Gesagt – getan.
Man(n) traf sich bald wieder, um den
nächsten Vater-Kind-Tag in den Blick zu
nehmen. Und in Folge entstanden zwei
weitere Tage: Einer mit einer Waldrallye
durch den Kottenforst und einer mit einer
Nachwanderung durch das Siebengebirge.
Bald wurden auch größere Aktionen ge-
wagt: Im Sommer 2012 wurden aus dem
einen Tag zwei und die Väter paddelten
mit Kanus auf der Lahn von Leun über
Odersbach bisAumenau. ImSommer 2013
folgte ein ganzes Wochenende im Wald-
camp von Stadtkyll.
Fortsetzung auf Seite 25
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