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KOMPAKT 1/2014
P R A X I S K O N K R E T
für Schritt. Zum Ende des Vormittags im
Wald wird gemeinsame Rückschau gehal-
ten. „Wie war derTag, was war besonders
schön, was habe ich geschafft, worüber
habe ichmich geärgert,was istmir nicht ge-
lungen?Was haben wir morgen vor?“ Ein
Spiel oder Lied rundet denVormittag ab.
AmBauwagen zurück, werden die ersten
Kinder abgeholt, andere bleiben zum ge-
meinsamen Mittagessen. Die Kinder, die
über 14:00 Uhr hinaus betreut werden,
gehen ins Haus der Kindertagesstätte,
um dort ihren Nachmittag zu verbringen.
Projektbeispiel
An einem anderen Tag: ImGespräch mit
den Kindern wurde deutlich, dass sie nur
wenige Märchen kannten. Gemeinsam
wurde überlegt und ihnen verschiedene
Märchen zurAuswahl vorgestellt. „Hänsel
und Gretel“ erhielt die meisten Stimmen.
ImWald lernten die Kinder nun das Mär-
chen und das Lied kennen. Den Kindern
fel die alte Sprache im Märchen auf und
die Bedeutung einzelner Begriffe wurde
überlegt. Zusammen wurde ein Rollen-
spiel entwickelt, in dem jeder eine Rolle
übernehmen konnte. Kostüme wurden
aus Tüchern und Pappe gebastelt. Hier-
aus entwickelte sich die nächste Idee:Wir
machen eine Aufführung! Im Bauwagen
wurde ein Schattentheater aufgebaut.Die
Kinder stellten Figuren und Requisiten
selbst her. „Wir brauchen auch ein Feu-
er“, stellte Lukas fest, er malte Steine rot
an und David bastelte Vögel aus Zapfen
und Federn.
Gefahrenquellen
Der Erwerb des „Arbeitsführerscheins“
ist für dieWaldkinderVoraussetzung. Sie
werden auf dieseWeise nicht nur mit den
Werkzeugen,deren sachgemäßer Nutzung
und den verwendetenMaterialien vertraut
gemacht, sondern auch auf die Gefahren
bei unsachgemäßerVerwendung wie z.B.
beimSägen,Raspeln, Feilen,Bohren oder
Schnitzen hingewiesen.Durch den Erhalt
desArbeitsführerscheins soll Unfällen vor-
gebeugt werden.
Abschließende Bemerkungen
DieWaldgruppe ist erfolgreich gestartet.
Von den Kindern und ihren Eltern erfah-
ren wir überwiegend positive Resonanz
und eine große Bereitschaft sich tatkräftig
einzubringen.
Es ist uns ein wichtigesAnliegen, dass Ge-
meinschaftsgefühls der Gruppen imHaus
und der Waldgruppe durch gemeinsame
Aktivitäten am Nachmittag, Andachten,
gegenseitigeBesuche,gemeinsameAusfü-
ge und Feste,Elternarbeit, etc. zu fördern.
Die Kinder und ihre Eltern erleben hier
immer wieder Kontaktpunkte.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Erzieher stellten ihreArbeit und die
Einrichtung z B. auf demWeltjugendtag
in Wipperfürth vor. Geplant ist auch die
Gründung eines Netzwerkes derWaldkin-
dergärten.Hier ist es uns besonders wich-
tig,Kontakt zuEinrichtungen aufzubauen,
die in der gleichen Konstellation arbeiten.
M A R I A B L E C H M A N N
Leiterin der Kita St. Clemens
Literaturliste:
Das letzteKind imWald
vonRichardLouv,
Gerald Hüther und Andreas Nohl
DerWaldkindergarten
von IngridMiklitz
Mit Kindern imWald
.Herausgeber:Deut-
sche gesetzliche Unfallversicherung
Landesverband der Wald- und Naturkin-
dergärten NRW e.V.
Konzeption der Bewegungs-Kita Sankt
Clemens in Wipperfürth