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KOMPAKT 1/2014
7
A K T U E L L E S
Gerechtigkeit ist auch ein großes Thema
bei derArbeitsmigration.Ganze Genera-
tionen vonKindernwachsen inOsteuropa
ohne ihre Mütter auf. Die sind häufg in
deutschenFamilien alsHaushaltshilfen an-
gestellt.Der Schritt, die Heimat zu verlas-
sen, um in einemneuen Land neueArbeit
zu fnden, bedeutet für viele Menschen
Hoffnungsschimmer und Zerreißprobe
zugleich. Deutschland, dessen Bevölke-
rung schrumpft und immer älter wird, ist
auf diese Zuwanderer angewiesen. Es ist
Zeit, der Ausbeutung und Ausgrenzung
entgegenzutreten.
Und wie rechtfertigen wir, dass wir die
grenzenloseMobilität vonKapital,Waren
undTouristen als selbstverständlich erach-
ten,Migranten dagegen immer neueGren-
zen undHürden auferlegen?Mit globaler
Gerechtigkeit hat dies nichts zu tun, fndet
die Caritas.Auch der Umgang mit jungen
Flüchtlingen muss überdacht werden. So
fordert die Caritas imErzbistumKöln ei-
nen milderen Umgang der Behörden mit
unbegleiteten jungen Flüchtlingen.Wenn
nicht einwandfrei festgestellt werden kann,
ob ein junger Flüchtling bereits volljährig
ist, fndet eineAltersfeststellung mit Hilfe
von Röntgenuntersuchungen und einer
einmaligen Inaugenscheinnahme statt.
DiesesVerfahren birgt Ungenauigkeiten,
die erhebliche Nachteile und rechtliche
Konsequenzen für die jungen Menschen
mit sich bringen können. „Werden die jun-
gen Flüchtlinge als volljährig eingeschätzt,
kommen sie nicht inEinrichtungen der Ju-
gendhilfe unter, erhalten keinenVormund,
keinen Deutschkurs und werden nicht in
die Schule geschickt.Außerdemmüssen sie
sich alleine um ihr aufenthaltsrechtliches
Verfahren kümmern“, kritisiert Diözesan-
Caritasdirektor Dr. Frank Joh. Hensel
und fordert, die Altersgrenze analog zur
Jugend-Defnition derVereintenNationen
Kinder erleben die
Eine Welt
Nicht überall essen Kinder Brot, an-
derswo steht Reis, Hirse oder Mais auf
dem Tisch. Aber überall auf der Welt
brauchenKinder genügend zu essen und
auchWasser, Medikamente, Liebe und
vielesmehr. DieAktion„Kinder erleben
die Eine Welt“ hilft Kindern imAltern
von 5 und 6 Jahren das zu verstehen
und sie erfahren: Ich kann etwas tun,
ich kann teilen und helfen!
Durch Lieder, Fingerspiele und mehr
erfahren die Kinder: Nicht überall auf
derWelt ist Brot dasGrundnahrungsmit-
tel – inAsien ist es zumBeispiel Reis, in
AfrikaHirse oderManiok.Nicht überall
auf der Welt stehen genügend Lebens-
mittel für alle zur Verfügung. Wasser,
Medikamente und Schutz brauchen wir
genauso dringend wie das Brot.
Alle Materialien zu dieser Aktion bietet
MISEREOR in einem Ringordner an. Auf der
Homepage von Misereor fnden Sie unter
www.misereor.de/kita einige ergänzende
Materialien – zum Schnuppern und direkt
zum Herunterladen.
Kinder backen Brötchen in der Kita und
lernen, dass sie teilen und helfen können.
Foto: Gebrüder-Grimm-Schule Nürnberg
auf 20 Jahre anzuheben. „Damit haben
heranwachsende Flüchtlinge, die häufg
ihrer Jugend beraubt sind, kaumBildung
oderAusbildung haben sowie körperlich
und seelisch erschöpft sind, eine größere
Chance, hier inDeutschland wieder in die
Spur zu fnden.“
Die Hoffnung, dass das Mädchen aus
Syrien weiterhin mit ihnen in die Schule
gehen kann und die schlimmenDinge aus
ihrer Heimat schnell vergisst, haben auch
Felix und Lennart.Mit der Leiter wollten
sie ihr zeigen, dass sie ihr nicht den Weg
versperren. Ob es funktioniert hat? Am
nächstenMorgen kommen sie wieder am
Baum vorbei. Oben hockt das Mädchen,
nickt ihnen zu – und lächelt.Felix undLen-
nart nicken zurück und gehen beschwingt
zur Schule. Dort werden sie gleich in der
ersten Stunde ihre Lehrerin fragen, was
„HerzlichWillkommen“ auf Syrisch heißt.
Danachwerden sie umdieWette zu ihrem
Baum laufen. Und dort spielen. Zu dritt.
Das Caritas-Mini „Die Blutsbrüder und das
fremde Mädchen“ ist zu bestellen unter:
presse@caritasnet.de
A N N A W O Z N I C K I
Referentin im DiCV Köln