Page 40 - geschlechterperspektiven

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Katholische Tageseinrichtungen für Kinder refektieren geschlechterbezogene
Aspekte daher bereits in der Arbeit mit den Kleinsten. Darüber hinaus liegen
wesentliche Ansatzpunkte in der Arbeit mit den Eltern. Erzieherinnen und Erzieher,
die ihren Blick für geschlechtsbezogene Zusammenhänge geschärft haben, kön-
nen darauf hinweisen, wie Eltern ihre Mädchen und Jungen geschlechtstypisch
behandeln – oft ohne dies zu beabsichtigen. Erzieherinnen und Erzieher in katho-
lischen Kindertageseinrichtungen geben Eltern positive Rückmeldungen über
vielfältiges und nicht stereotypes Verhalten von Jungen und Mädchen und wir-
ken damit geschlechtstypischen Klischees und Einengungen entgegen. Auf der
Grundlage entwicklungspsychologischen Wissens können sie Eltern beruhigen,
die sich Sorgen machen, weil ihr Kind sich „unangemessen“ verhält, z.B. wenn
Eltern irritiert sind, dass ihr kleiner Sohn seine Nägel „wie Mama“ lackiert bekom-
men und später einmal selbst „eine Mama werden möchte“.
Sie übernehmen schließlich eine aktive Rolle dabei, Väter von Anfang an in die
Betreuung und Begleitung ihrer Kinder in- und außerhalb der Tageseinrichtung mit
einzubeziehen.
Dabei arbeiten sie mit anderen Einrichtungen zusammen, die Angebote
für Kleinkinder sowie Bildungsangebote für junge Eltern machen, z.B. den
Katholischen Familienbildungsstätten.
Für die Weiterarbeit
Rohrmann, Tim (2013c). Die Entdeckung des Geschlechts: Gender in der Frühpädagogik.
In Leu, Hans-Rudolf & von Behr, Anna (Hg.). Forschung und Praxis der Frühpädagogik.
2., überarb. Aufage. München: Reinhardt.
Eltern zur Refexion
geschlechtstypischen
Verhaltens anregen