K I T A S A K T I V A N S C H U L E N
* Mit freundlicher Genehmi-
gung der Arbeiterwohlfahrt,
Bezirk Westliches Westfalen
e.V. Dortmund.
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Das Beispiel „Partizipation in Kindertagesstätten“
„Die Bildungs- und Erziehungsarbeit in der Kita wirkt darauf hin, Kinder zur gleichberechtig-
ten gesellschaftlichen Teilhabe zu befähigen. Daher sollen Kinder ihremAlter, ihrem Entwick-
lungsstand und ihren Bedürfnissen entsprechend bei der Gestaltung des Alltags in der Kinder-
tageseinrichtung (...) mitwirken. Sie sind vom pädagogischen Personal bei allen sie betreffenden
Angelegenheiten alters- und entwicklungsgerecht zu beteiligen“ (MFKJKS 2013).
In den Klassenstufen neun und zehn müssen sich andererseits die Schüler/-innen mit dem
Themenkomplex „Demokratie und Wahlen“ im Fach Politik (Realschule, Gymnasium) oder
Arbeitslehre/Wirtschaft (Gesamtschulen, Hauptschulen) auseinandersetzen.
In diesemRahmen bietet es sich an, das Partizipationskonzept der Kita vorzustellen. So lernen
die Schüler/innen, wie Demokratie bereits in sehr jungen Jahren eingeübt werden kann und
können Theorie aus dem Unterricht und gelebte Praxis miteinander verknüpfen. Sie haben
die Chance, Ihren Beruf attraktiv zu präsentieren und zu verdeutlichen, dass es gut ausgebil-
deter pädagogischer Profs bedarf, um die anspruchsvollen Bildungs- und Erziehungsaufga-
ben in der Kita zu bewältigen. Zwei Interessenlagen werden so gut miteinander verbunden.
Ziel der Unterrichtsstunde sollte es sein, dass die Schülerinnen und Schüler das Partizipati-
onskonzept der Kita kennenlernen und vorab dazu motiviert werden, eigene Überlegungen
anzustellen, ob und wie sich Kinder alters- und entwicklungsgerecht an demokratischen Pro-
zessen beteiligen können.
Fächer
Hier Politik (Einordnung in die Unterrichtsreihe „Demokratie / Wahlen“)
Zielgruppe
9. / 10. Klasse
Dauer
45 Minuten
Thema
Kindermitbestimmung / Partizipation in der Kita
Benötigtes Material
Kopien der Kita-Konzeption
Postkarte „Dein Talent für Kids!“
Je nach Alter der Zielgruppe:
– Informationen über regionale Fachschulen für Sozialpädagogik
– Informationen über Freiwillige soziale Dienste
Ablauf
Vorstellung und Einführung
Diskussion in Kleingruppen: „Ist Kindermitbestimmung in einer Kita möglich?“
Diskussion der Fragestellung im Klassenverbund (z. B. mit Fishbowl-Methode)
Erzieher/in stellt das Partizipationskonzept der Kita vor
Sprechstunde*
Sie können Schulen das Angebot machen, für die Schülerinnen und Schüler eine Sprech-
stunde anzubieten. In einem separaten Raum können einzelne Jugendliche während der
Schulzeit eine Kurzberatung zum Beruf des Erziehers in Anspruch nehmen. Dieses Angebot
lässt sich gut mit den vorangegangenen Angeboten kombinieren.
Jugendliche, die sich für den Beruf des Erziehers interessieren, aber noch keine oder wenige
Kenntnisse über Inhalte und Zugangsvoraussetzungen der Ausbildung haben, können sich
hier unverbindlich informieren. Des Weiteren bietet die Sprechstunde die Möglichkeit, Kon-
takte für ein Praktikum, ein Freiwillige soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst her-
zustellen bzw. zu vermitteln.