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A K T I V I N D E R B E R U F S O R I E N T I E R U N G
Die Vorstellung des Erzieherberufs und des Arbeitsfelds Kita im (Berufsorientierungs-)
Unterricht an allgemeinbildenden Schulen stellt eine gute Möglichkeit für Kitas dar, um sich
aktiv und erfolgreich in der Nachwuchswerbung zu engagieren.
Das neue
Übergangsmanagement Schule – Beruf in NRW
, das mit dem Schuljahr 2013/14 in
allen Kommunen und kreisfreien Städten in NRW eingeführt wurde und bis Ende des Schul-
jahres 2016/17 vollständig implementiert sein soll, bietet dabei auch für erzieherische Berufe
einen guten Zugang in die Angebote zur Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen.
So formuliert das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-
Westfalen (2013, S. 31) in der Broschüre „Neues Übergangssystem Schule – Beruf in NRW.
Zusammenstellung der Instrumente und Angebote“ explizit:
Zur Erweiterung des Berufswahlspektrums soll das Interesse von Mädchen und Jungen an
untypischen Berufen geweckt werden, insbesondere soll der Zugang von Mädchen und jungen
Frauen zu den sogenannten MINT-Fächern und MINT-Berufen
und der Zugang der Jungen zu
erzieherischen und pfegerischen Berufen gefördert werden
(Hervorhebung durch den Verf.).
Da erzieherische Berufe für männliche Schüler ausdrücklich im Übergangsmanagement
genannt werden, wird für Kitas der Zugang in Berufsorientierungsangebote von allgemein-
bildenden Schulen zumindest theoretisch erleichtert.
Die Methoden und Ansätze, wie im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in attraktiver
Weise über den Erzieherberuf informiert werden kann, sind sehr vielfältig. Und bereits jetzt
gibt es unterschiedlichste und erfolgversprechende Ansätze, auch katholischer Kitas im Erz-
bistum Köln.
Veränderungen sind kurzfristig möglich!
„In Österreich haben Erhebungen des Forschungsprojekts ‚elementar – Männer in der päd-
agogischen Arbeit mit Kindern‘ in Schulklassen ergeben, dass viele männliche Jugendliche
kritische und z. T. sehr abwertende Einstellungen zu männlichen Pädagogen im Kindergar-
ten haben. […] Ein aktuelles österreichisches Projekt untersuchte nun, ob es möglich ist, die
Einstellungen von Jugendlichen durch kurzfristige Maßnahmen zu beeinfussen. Evaluiert
wurden einstündige Veranstaltungen, in denen männliche Kindergartenpädagogen ihren
Beruf in Schulklassen vorstellten. Tatsächlich konnte gezeigt werden, dass die Veranstaltung
unmittelbare Wirkung entfaltete. Während vor der Veranstaltung die Hälfte der Jugendli-
chen der Aussage zustimmte, dass die Tätigkeit als Kindergartenpädagoge ‚nur ein Beruf für
Frauen‘ sei, waren es nach der Veranstaltung weniger als 10 Prozent. […] Die Ergebnisse,
dieser an einer kleinen Stichprobe erhobenen Daten, sollen nicht überbewertet werden, aber
sie zeigen, dass Veränderungen auch kurzfristig möglich sind. Entscheidend ist dabei, dass die
Begegnung mit ‚richtigen‘ Pädagogen, die ihren Beruf mögen und davon berichten können,
besondere Wirkung entfaltet“ (Rohrmann 2013, S. 4). Dies kann zu einer generellen Verbes-
serung des Images des Arbeitsfelds Kita beitragen.
Die Kooperation mit Schulen
Nach den neuen Richtlinien zur Berufsorientierung sollen „... junge Menschen befähigt wer-
den, eigene Entscheidungen im Hinblick auf den Übergang ins Erwachsenenleben vorzube-
Kitas aktiv in der Berufsorientierung an
(allgemeinbildenden) Schulen