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M Ä N N E R U N D F R A U E N I N D E R K I T A
Für die Vermittlung und Organisation von Freiwilligendiensten bei
katholischen Trägern im Erzbistum Köln ist der Trägerverein „Frei-
willige soziale Dienste im Erzbistum Köln e.V.“ zuständig.
I N T E R V I E W
„Kinder sind einfach ehrlich!“
Im Interview: Till Cremerius (18) leistete vom 01. Oktober 2012
bis zum 30. September 2013 ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) in
der Inklusiven Kindertagesstätte Porz (katholisches Familienzent-
rum Christus König) ab.Während seines FSJ wurde er vom Trägerverein „Freiwillige soziale
Dienste im Erzbistum Köln e.V.“ betreut. Das Projekt MAIK hatteAnfang 2013 die Möglich-
keit, ihn zu interviewen.
MAIK: Till, warum hast du dich für ein FSJ entschieden?
Till: Ich habe Abitur gemacht und wollte ursprünglich Lehramt studieren. Mir kamen aber
Zweifel. Ich habe mich dann kurzfristig dagegen entschieden. Statt mich dann direkt für ein
anderes Studium einzuschreiben, wollte ich mir erst noch einmal Zeit nehmen, um mich
berufich zu orientieren und ein Stück weit auszuprobieren. Da bietet sich ein FSJ einfach an.
c
Wie gefällt dir dein FSJ bislang?
Es macht einen Riesenspaß! Den ganzen Tag mit den Kindern zu verbringen und sie ein
Stück weit begleiten zu können, das ist einfach toll. Vom „einfach mal spielen“, Gespräche
führen bis hin zu konkreten Hilfestellungen bei Dingen, die sie selber nicht hinbekommen.
Das ganze „Kindergartenleben“ mit allem, was dazugehört, gefällt mir sehr!
c
Warum reizt dich insbesondere die Arbeit mit Kindern?
Kinder sind einfach ehrlich. Die sagen mir ihre Meinung ins Gesicht, ohne darüber nachzu-
denken, wie das bei mir ankommt. Das führt manchmal auch zu lustigen Situationen, aber
grundsätzlich kann ich mich dadurch sehr gut auf jedes einzelne Kind einstellen. Diese „Ehr-
lichkeit“ bedeutet aber auch:Wenn sie Spaß haben, dann haben sie auch wirklich Spaß.
c
Wie hat dein Freundeskreis reagiert, als du ihnen erzählt hast: „Ich mach jetzt ein FSJ in
einer Kindertagesstätte“?
Gerade als Junge wird man oft erst mal belächelt, wenn man in eine Kita geht. Trotzdem
fnden das fast alle Freunde im Endeffekt total klasse. Ganz oft habe ich gehört: „Mit behin-
derten Kindern, das könnte ich nicht“. Gerade wenn es um die pfegerischen Tätigkeiten geht.
Ich selber habe damit aber kein Problem.
c
Und hast du schon Pläne, wie es nach dem FSJ für dich weitergeht?
Ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich Soziale Arbeit oder Heilpädagogik studieren möchte.
Ich bin in meiner Kita das erste Mal mit Kindern mit Behinderung in Kontakt gekommen.
Eine tolle und interessante Aufgabe! Noch viel wichtiger ist mir aber das
direkte Feedback der Kinder, wenn ich ihnen bei ganz alltäglichen Dingen
Hilfestellungen geben kann. Die freuen sich auf mich – jeden Tag. Das alles
will ich nicht mehr missen!
c
Für den Rest der Zeit im FSJ und für dein zukünftiges Studium wünschen
wir dir, Till, viel Erfolg und alles Gute!
Danke schön!
Männliche Freiwilligendienstler
aus kath. Kitas bei einem
Treffen mit dem Projekt MAIK
im Juni 2013.
Till Cremerius – vom FSJ in ein
soziales Studium