Page 11 - vaeterarbeit

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Die erste (unfertige) Checkliste ermöglicht einen ersten schnellen Überblick über den Stand
der Zusammenarbeit mit Vätern im Team. Sie kann im Team durch eigene Fragen und Stich-
punkte ergänzt werden. Gleichzeitig gibt sie eine Reihe von Anregungen, wie Väter – schon
auf organisatorischer Ebene – mehr mit einbezogen werden können.
Die folgenden Leitfragen eignen sich dazu, im Rahmen einer Teamsitzung Erfahrungen mit
Vätern differenziert zu refektieren und konkrete Ansatzpunkte für Väterarbeit in der Ein-
richtung (weiter) zu entwickeln.
Leitfragen zur Entwicklung von Väterarbeit in einer Kita – 24 Beispiele für ein Team
Rahmenbedingungen und formale Beteiligung
Um eine aktive Zusammenarbeit mit Vätern zu etablieren, ist es wichtig, Väter nicht nur
vereinzelt an Angeboten zu beteiligen, sondern Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine
regelmäßige Beteiligung von Vätern fördern. Diese sollte sich als Prinzip durch den Alltag
der Kindertageseinrichtung ziehen. Nachfolgend werden verschiedene Anregungen dafür
gegeben, wie auch im Detail die Ansprache beider Elternteile gelingt.
Zeitliche Rahmenbedingungen
Zunächst ist wichtig, dass die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit die unterschied-
lichen Lebenssituationen von Vätern und Müttern berücksichtigen. Insbesondere geht es
1. Väter sehen
Wann begegnen wir Vätern erstmals (vor, zur,
nachAnmeldung und im Laufe des Kindergarten-
jahres, ...)?
j
Wann tauchen welche Väter (mit ihrem Kind) in
der Einrichtung auf?
j
Wie und weshalb wenden wir uns an Väter (Infos,
Ansprache, Einladung, Aufforderungen, …)?
j
Welche Erziehungserfahrungen von Vätern
wollen wir auf jeden Fall berücksichtigen?
j
Was macht Vätern verschiedener Milieus in der
Einrichtung Spaß?
j
Wie verabschieden wir Väter, bevor ihr Kind die
Grundschule besucht (die Kita wechselt)?
2. Väter verstehen
j
Wie schätzen Väter die Kita ein: pädagogische
Ziele, Räume, Personal, Angebote?
j
Was wissen Väter von uns und was sagen Väter
uns, was teilen sie uns spontan mit?
j
Welche Väter verstehen wir mehr und weniger
gut?
j
Was erzählen Kinder, Mütter und Verwandte
sowie Kolleginnen über Väter?
j
Wie unterschiedlich reagieren Väter auf unsere
Elternangebote?
j
Wann grenzen Väter sich von uns ab?
3. Mit Vätern zusammenarbeiten
j
Welche Angebote an Väter gibt es im Einzugsbe-
reich der Kita (von Hebammen, Familienbildung,
Sport, ...)?
j
Für welche Art von Mitwirkung und Mitbestim-
mung interessieren Väter sich?
j
Wie gehen „alteingesessene Eltern, Mütter und
Väter“ mit neuen Vätern um?
j
Wie haben wir Zusammenarbeit mit Vätern veran-
kert (im Konzept von Team, Träger, Fachberatung,
Fortbildung, Praxisanleitung)?
j
Wie gehen wir mit der Unterschiedlichkeit von
Vätern um?
j
Welche Angebote ausschließlich für Väter (mit Kin-
dern) bieten wir / Nachbareinrichtungen gern an?
4. Vätern Raum geben
j
Wo treffen sich Väter in Eigenregie (in und außer-
halb der Kita)? Wo ist das möglich?
j
Welche Angebote in der Kita möchten Väter selbst
organisieren?
j
Welche unserer Angebote nehmen Väter gern an?
j
Wie werten wir Väterarbeit aus und verbessern sie?
j
Wer könnte ein guter Väter-Sprecher sein aus den
verschiedenen Milieus der Väter?
j
Wie gehen wir mit Kritik von Vätern um?
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors Martin Verlinden
h a n d l u n g s e m p f e h l u n g e n