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V ä t e r i n d e r K i t a
Vätermitwirkung im Elternbeirat
Väter sind oft noch wenig in Elternbeiräten von katholischen Tageseinrichtungen für Kinder
vertreten. Damit neben den Interessen und Anliegen von Müttern auch die Sichtweisen von
Vätern in der formalen Zusammenarbeit mit Eltern berücksichtigt werden können, sollten
katholische Kindertageseinrichtungen eine paritätische Beteiligung von Müttern und Vätern
an den formalen Gremien der Elternzusammenarbeit anstreben. Die Anregung, innerhalb
der Kita-Gruppen immer jeweils einen Vater und eine Mutter zum Elternbeirat zu wählen,
kann zwar zunächst irritieren, wird aber letztlich von der Mehrheit der Eltern akzeptiert und
als sinnvoll erachtet.
Verlinden (2005) schlägt darüber hinaus vor, für engagierte Väter, die sich zur Wahl stel-
len, aber nicht gewählt werden, ein „Fangnetz“ anzubieten, um ihre Motivation zu erhalten.
Dieses „Fangnetz“ kann z. B. darin bestehen, diese Väter zukünftig mit „Aufgaben für Väter-
interessen“ zu betrauen. Dies kann verhindern, dass Väter sich im Fall einer Wahlniederlage
komplett aus der Zusammenarbeit zurückziehen.
Musteranschreiben für eine Elternversammlung mit Elternbeiratswahl
Liebe Väter, liebe Mütter,
wir laden Sie herzlich zu unserer ersten Elternversammlung am Donnerstag, den
26. September 2013 um 19:00 Uhr in unsere Kindertagesstätte St. Paulus ein.
Wir werden im Rahmen der Veranstaltung u. a. den Elternbeirat wählen, der die Interessen
der Elternschaft gegenüber dem Träger und der Leitung der Einrichtung vertritt.
Wir streben bei der Besetzung des Elternbeirates eine paritätische Besetzung aus Müttern
und Vätern an. Daher begrüßen wir es ausdrücklich, wenn sich sowohl Väter als auch
Mütter zur Wahl stellen.
Um Ihnen beiden eine Teilnahme zu ermöglichen, sind auch Ihr Kind und eventuelle
Geschwisterkinder herzlich eingeladen.Wir bieten für Ihr Kind / Ihre Kinder für den Zeit-
raum der Elternversammlung eine Kinderbetreuung an.
Folgende Tagesordnungspunkte sind momentan vorgesehen:
1) Begrüßung
2) Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten für den Elternbeirat
3) Elternbeiratswahl
4) …
Einbeziehung von Vätern in den Alltag
Hospitationen
Oftmals bleiben Väter beim Bringen oder Abholen ihrer Kinder nur ein paar Minuten in
der Einrichtung. Diese Zeitspanne ist aber zu kurz, um ein umfassendes Bild der in der Ein-
richtung getätigten Arbeit zu gewinnen. Verlinden (2005) regt daher an, Väter regelmäßig
zu Hospitationen in die Kindertageseinrichtung einzuladen. „So wird den Vätern die Mög-
lichkeit gegeben, zu sehen und [zu] erleben, wie vielfältig ihr Kind seinen Tagesablauf und
verschiedene soziale Situationen meistert“ (S. 24).
Väter erhalten darüber hinaus einen Einblick in Abläufe und Arbeitsweisen, insbesondere
in pädagogische Sicht- und Handlungsweisen der Kindertageseinrichtung. Dies kann eine
(zukünftige) Verständigung mit den Vätern über gemeinsame Erziehungsstile erheblich
erleichtern.
Vätern sollte daher – wie auch Müttern – bereits imAufnahmegespräch die Möglichkeit einer
Hospitation aktiv angeboten werden. Aber auch für bereits „erfahrene“ Kita-Väter können
Hospitationen interessant gestaltet werden. So können im Rahmen der Hospitation z. B.
Beobachtungsaufträge an die jeweiligen Väter vergeben werden. Eine klare Aufgabe erleich-
tert gerade Vätern den Einstieg in den Kita-Alltag.