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P r a x i s t i p p
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V ä t e r i n d e r K i t a
sind heute sehr vielfältig, und das muss sich auch in Bilderbüchern widerspiegeln. Auch die
Darstellung von sehr traditionellen Familienbildern ist wichtig, nicht zuletzt, um Verständ-
nis und Toleranz für Kinder zu entwickeln, die aus Familienverhältnissen kommen, in denen
diese Bilder Realität sind.
Auf der anderen Seite stehen Bilderbücher, die neue, moderne Familienformen und moderne
Vaterbilder darstellen. Es gibt inzwischen eine große Vielfalt von Bilderbüchern, in denen die
gute Beziehung zwischen Vätern und Söhnen bzw. zwischen Vätern und Töchtern imVorder-
grund steht.
Die „Papa-Liste“ mit 300 Buch- und Medientipps für Väter und Großväter
Damit Väter „von Anfang an das richtige Buch (vor-)lesen“, hat Christian Meyn-Schwarze,
Hildener Vorlese-Vater und Buchrezensent, die seit Jahren beliebte „Papa-Liste“ mit rund
300 Bücher- und Medientipps für aktive Väter und Großväter erneut aktualisiert und im Mai
2013 veröffentlicht (www.vaeter.nrw.de).
Bezugsquelle:
www.vaeter.nrw.de
in der Rubrik Freizeit / Tipps und Erlebnisse.
Die Rolle männlicher und weiblicher Fachkräfte
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Brauchen Väter männliche Ansprechpartner in Kitas? Das steigende Interesse von Vätern
an der Erziehung ihrer Kinder und ihre stärkere Präsenz im Kita-Alltag ist eine der Begrün-
dungen für die Forderung nach mehr männlichen Fachkräften in Kitas. Berichte aus der
Praxis bestätigen, dass männliche Fachkräfte für Väter wichtige Ansprechpartner sein kön-
nen. Darüber hinaus sind männliche Fachkräfte erforderlich, wenn Kitas spezielle Angebote
für Väter machen wollen, bei denen Männer „unter sich“ sind. Manche Erzieher machen die
Väterarbeit zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit und bieten regelmäßige Väterabende und/
oder Aktionen für Väter und Kinder an.
Es gibt aber auch Gegenbeispiele: Nicht jeder männliche Erzieher hat das Interesse oder die
Fähigkeit, besonders auf Väter zuzugehen. Und Väter fassen zu einem Erzieher nicht mehr
Vertrauen als zu dessen Kolleginnen, nur weil er ein Mann ist.
Daher werden in diesem Beitrag einige Forschungsergebnisse zum Thema dargestellt, und es
wird genauer danach gefragt, welche Bedeutung männliche Fachkräfte in der Zusammenar-
beit mit Vätern haben (können).
Ergebnisse von Befragungen
Studien belegen, dass männliche Erzieher in Kitas grundsätzlich erwünscht sind (vgl. Cremers
/ Krabel, 2012; Aigner / Rohrmann, 2012; Baby und Familie, 2011). Dabei wird allerdings oft
nicht zwischen den Aussagen von Müttern und denen von Vätern differenziert; noch weniger
wird nach der besonderen Bedeutung von männlichen Erziehern für Väter gefragt.
Interessant ist daher eine aktuelle US-amerikanische Befragung von Vätern und Kitafach-
kräften (MFFN, 2011). Die Studie geht davon aus, dass Väter sich heute mehr als je zuvor
in allen Bereichen der Erziehung ihrer Kinder beteiligen. Dies gilt auch für den Bereich der
Kindertageseinrichtungen. Allerdings gibt es auch viele Barrieren, die einer besseren Einbe-
ziehung von Vätern in den Alltag und das Angebot von Kitas imWege stehen.
In den Befragungen wurde nun festgestellt, dass die meisten Fachkräfte (91,6 Prozent) die
Einbeziehung von Vätern als „sehr wichtig“ ansahen und sie zu vielen Aktivitäten einladen.
Die tatsächliche Beteiligung von Vätern an Veranstaltungen ist allerdings deutlich geringer.
Als Hauptursache werden
Zeitmangel und Terminkonfikte
angegeben – sowohl von den
befragten Fachkräften (83,7 Prozent) als auch von den Vätern (84,0 Prozent). Gleich an zwei-
ter Stelle nennen die Fachkräfte dann den
Mangel an männlichem Personal
(43,2 Prozent),
noch vor der Begründung
Fehlendes Wissen darüber, wie Väter mehr beteiligt werden können
(37,9 Prozent). Auch die Väter benennen den
Mangel an männlichem Personal
(22,8 Pro-
zent), noch häufger aber das
fehlende Wissen
(46,6 Prozent). Bemerkenswert ist noch, dass
die Fachkräfte
Vorbehalte der Mütter
(im Original:
reluctance
) als Grund nennen, der einer
2 Eine leicht geänderte Fas-
sung dieses Beitrages von Dr.
Tim Rohrmann erscheint noch
im Jahr 2013 in: Koordinati-
onsstelle Männer in Kitas (Hg.).
Praxishandreichung „Väter-
arbeit in Kindertagesstätten“.
Berlin.