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Konzeptionelle Verankerung der Zusammenarbeit mit Müttern und Vätern
Die überwiegende Mehrheit der katholischen Tageseinrichtungen für Kinder hat die Zusam-
menarbeit mit Eltern konzeptionell verankert. Darüber hinaus ist zu empfehlen, auch eine
Zusammenarbeit mit Vätern explizit als Erweiterung der Zusammenarbeit mit Eltern in die
Konzeption aufzunehmen. Hinter den einzelnen Aktivitäten sollte ein „roter Faden“ erkenn-
bar sein, der einzelnenAngeboten und Maßnahmen einen Sinnzusammenhang gibt (vgl. Bay-
risches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Frauen, 2004). Einer
Verankerung dieses „roten Fadens“ in der Konzeption hat zum einen den Vorteil, dass offen
nach außen getragen wird, dass Väterarbeit konzeptioneller Bestandteil der pädagogischen
Arbeit der Kindertageseinrichtung ist. Zum anderen können im Rahmen der Konzeptions-
entwicklung eine gemeinsame Haltung des Teams zu Vätern erarbeitet und die Ergebnisse
für alle Teammitglieder transparent dargestellt werden.
Ein Leitbild vermittelt in diesem Kontext eine klare Vision gemeinsamer Werte für die
Zusammenarbeit mit Müttern und Vätern und beschreibt den Rahmen, in dem diese erfolgt.
Es defniert zudem die Beziehung und Verantwortung gegenüber den Müttern und Vätern.
Nach innen dient es als gemeinsamer Orientierungsrahmen für das Handeln aller Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter der Kindertageseinrichtung und der Vertreterinnen und Vertreter
des Trägers.
Das folgende Muster-Leitbild für die Zusammenarbeit mit Müttern und Vätern lässt sich als
Diskussionsgrundlage sowie als Baustein für die Konzeptionsentwicklung nutzen.
Muster-Leitbild* für die Zusammenarbeit mit Müttern und Vätern
* basiert auf:
Erzbistum Köln (Hg.) (2006).
Menschen-Bildung. Arbeitshilfe 2:
Leben und Lernen in katholischen
Tageseinrichtungen für Kinder.
Köln: Eigenverlag.
Generalvikariate der (Erz-)Bistümer
und Diözesan-Caritasverbände in
Nordrhein-Westfalen (Hg.) (2013).
Elterninformation – Für Ihr Kind die
katholische Kindertageseinrichtung.
Siegburg: Verlag Franz Schmitt.
Die Arbeit in unserer katholischen Kindertageseinrichtung ist Teil des vielfältigen familien-
unterstützenden Angebots der Kirche vor Ort. Dazu gehören auch Eltern-Kind-Gruppen,
Familienkreise und -freizeiten, Erziehungs- und Lebensberatung sowie Familienbildung.
Das Angebot unserer katholischen Kindertageseinrichtung orientiert sich dabei an den
Lebensverhältnissen der Familien des jeweiligen Einzugsgebiets und reagiert auf gesell-
schaftliche Entwicklungen.
Die Betreuung, Erziehung und Bildung der uns anvertrauten Kinder in unserer Kinderta-
geseinrichtung geschieht familienergänzend in gemeinsamer Verantwortung mit den Eltern.
Die enge Zusammenarbeit und der Kontakt zwischen den Müttern und Vätern als Erzie-
hungsberechtigte mit den pädagogisch tätigen Kräften und demTräger ist für uns die Voraus-
setzung zur Bewältigung einer gemeinsamen Erziehungsaufgabe zumWohl des Kindes.
Die Zusammenarbeit gestalten wir in partnerschaftlicher Begegnung und gegenseitigerWert-
schätzung. Toleranz und Respekt gehören für uns dazu. Eine offene Gesprächskultur erlaubt
den Eltern, Einblick in die Abläufe der Kindertageseinrichtung zu nehmen und im Dialog
an der Weiterentwicklung mitzuwirken. Mütter und Väter werden gleichermaßen ermuntert,
sich auf vielfältige Weise einzubringen.
Die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedienen sich vorhandener Instru-
mente, um Elterninteressen und -bedarfe zu ermitteln. Neben den formalen Beteiligungs-
formen, wie Elternversammlung, Elternbeirat und Rat der Kindertageseinrichtung, werden
Mütter und Väter individuell angesprochen und amAlltag der Kindertageseinrichtung betei-
ligt. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass sowohl Mütter als auch Väter ihr Wissen, ihre Res-
sourcen und ihr Engagement zur Bereicherung unserer pädagogischen Arbeit in die Ein-
richtung einbringen. In den Absprachen zu konkreten Kooperationen fnden die jeweiligen
Kompetenzen und Verantwortlichkeiten von Eltern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
tern Berücksichtigung.
h a n d l u n g s e m p f e h l u n g e n
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