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V ä t e r i n d e r K i t a
Nach den ersten Treffen mit den Projektkoordinatoren und anderen Projektpartnern war
ich persönlich überrascht, wie vielfältig das Thema ist. Schnell war klar, es geht nicht nur um
männliche Erzieher, sondern auch um Praktikanten, Väter und unsere eigene Arbeit mit den
Kindern. Das ESF-Modellprojekt hat uns neugierig auf das Themenfeld „Männer in Kitas“
gemacht. Durch die verschiedenen Themen und Schwerpunkte haben wir begonnen, unsere
Arbeit noch einmal aus einem anderen Blickwinkel kritischer zu refektieren.
Vor allem den Umgang mit männlichen Praktikanten und Vätern nehmen wir jetzt sensibler
wahr und haben daher auch neue Schwerpunkte in unserer Arbeit implementiert.
In vielen Bereichen konnten wir unser Basiswissen erweitern. Dazu waren vor allem die
Treffen mit anderen Fachkräften wichtig. Diese sind ein fester Bestandteil im Projekt. Die
professionelle und wertschätzende Moderation der beiden Projektkoordinatoren führt stets
zu einem offenen Umgang und konstruktiven Diskussionen. Diese Möglichkeiten zum Aus-
tausch sind für mich persönlich sehr interessant und bereichernd.
Spannend wäre für uns jetzt natürlich, tatsächlich Männer im Team zu beschäftigen. Wir
würden es uns wünschen.
j
Wir danken Ihnen für diesen umfassenden Einblick und wünschen Ihnen für die Umset-
zung Ihrer Projekte und Ideen weiterhin viel Erfolg!
Öffentlichkeitsarbeit
Über eine wertschätzende Ansprache von Vätern hinaus sind Kindertageseinrichtungen
auch aufgefordert, ihre konkreten Bemühungen um eine gelingende Väterarbeit offensiv
nach außen zu vertreten. Dies führt dazu, dass das väterfreundliche Profl der Einrichtung für
Mütter und Väter „nebenbei“ erfahrbar gemacht wird.
Daher sollte im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit auf die Väterfreundlichkeit der Einrich-
tung in Bild und Schrift aufmerksam gemacht werden. Einladungen und Berichte über Akti-
onen von Vätern und für Väter sollten in regelmäßigen Abständen Müttern und Vätern prä-
sentiert werden. Das kann auf der Internetpräsenz der Einrichtung geschehen, aber auch am
Infobrett im Eingangsbereich, im Schaukasten vor der Einrichtung oder in Veröffentlichun-
gen der Pfarrgemeinde (Pfarrbrief etc.).
Die Erstellung eines eigenen Flyers zur Väterarbeit ist eine weitere Möglichkeit, Väter-
freundlichkeit zu demonstrieren. Darüber hinaus können die Flyer auch bei Pfarrfesten oder
weiteren Veranstaltungen verteilt werden. Sie erreichen so eine größere Zielgruppe und
stärken das väterfreundliche Profl Ihrer Einrichtung auch außerhalb der Kita.
Zusammenarbeit mit Vätern als Qualitätsmerkmal
Die Zusammenarbeit mit Vätern ist ein Teilaspekt der allgemeinen Zusammenarbeit mit
Eltern, die zu den grundsätzlichen Qualitätsmerkmalen von katholischen Tageseinrichtungen
für Kinder gehört. Die gelingende Beteiligung vonVätern ist daher ein Indikator für die Qua-
lität der Zusammenarbeit der pädagogischen Fachkräfte mit Eltern insgesamt. Sie kann im
Rahmen des Leitbildes einer Einrichtung konzeptionell verankert und/oder als Qualitätsziel
festgeschrieben und systematisch entwickelt werden.
„Das Thema ‚Väterarbeit im Kindergarten‘ sollte als Herausforderung für einen Teament-
wicklungsprozess innerhalb einer ‚lernenden Organisation‘ verstanden werden. Die Integra-
tion von Vätern in die institutionelle Praxis stellt eine Erweiterung des Handlungsspektrums
der Fachkräfte dar und knüpft an ihre bereits vorhandenen Kompetenzen und Erfahrungen
in der Zusammenarbeit mit Eltern an. Die Förderung bzw. Hervorhebung väterlicher Quali-
täten darf und soll nicht ‚auf Kosten‘ der Mütter gehen bzw. nicht deren alltägliches Engage-
ment für Kind und Familie in den Hintergrund rücken.“ (Autonome Provinz Bozen-Südtirol,
2010, S. 167).
Das Interview führte die
Koordinationsstelle „Männer
in Kitas“.
Erstveröffentlichung: 6. März 2013,
www.koordination-maennerinkitas.de