Page 21 - vaeterarbeit

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für unsere Kita Fragenschwerpunkten beleuchtet.
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Wann und wo haben wir den meisten Kontakt zu Vätern?
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Wo suchen wir im Kita-Alltag Kontakt zu den Vätern?
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Wo würden wir uns mehr Kontakt wünschen?
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Welche Beteiligungsmöglichkeiten haben Väter in unserer Einrichtung?
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Was wissen wir über unsere Väter?
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Wo würden Väter sich beteiligen und haben wir sie schon einmal danach gefragt?
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Wissen wir, wo Väter sich einbringen würden?
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Kennen wir ihre Stärken und Interessen?
Daraufhin haben wir unsere Praxis kritisch refektiert und daraus Handlungsstrategien für
die Väterarbeit abgeleitet.
So haben wir beispielsweise festgestellt, dass besonders die Intensivierung der Zusammenar-
beit mit Vätern mit Migrationshintergrund viele Potenziale birgt. Wir konnten Väter gewin-
nen, die mich als Leitung beispielsweise bei den Aufnahmegesprächen unterstützen oder
Informationen für andere Familien übersetzen und denAustausch befügeln.Vereinzelt enga-
gieren sich Väter auch im Gruppengeschehen.
Wir bieten nun auch gezielteAngebote und Nachmittage ausschließlich für Väter und Kinder
an. So haben wir beispielsweise einen „Magnetbaustein-Workshop“ durchgeführt, der sehr
gut von den Vätern angenommen wurde. Dieses Angebot wollen wir als festen Bestandteil
unserer Väterarbeit in der Kita etablieren.
Wir konnten auch einen Ausfug zu einemAbenteuerspielplatz arrangieren, an dem 15 Väter
mit ihren Kindern teilgenommen haben.
Durch diese neuen Elemente im Rahmen unserer Elternarbeit merken wir schon jetzt, dass
Väter sich mehr am Kita-Alltag beteiligen.Auch der Austausch zwischen den Vätern und uns
ist intensiver geworden. Zunehmend werden wir als Einrichtung auch zur Austauschplatt-
form für die Väter untereinander. Das freut uns natürlich sehr.
Dass wir keinen männlichen Erzieher in der Einrichtung haben, scheint erst einmal keine
Hürde zu sein.
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Was geben Sie als Erzieherin anderen Erzieherinnen mit auf den Weg, die darüber nach-
denken, mit Vätern zu arbeiten? Was sollten sie beachten?
Das Wichtigste in der Elternarbeit allgemein ist Wertschätzung und Anerkennung. Das sind
die Grundlagen gelingender Elternarbeit.
Ein Erfolgsfaktor aus unserer Sicht war, durch Befragungen oder über Gespräche direkt her-
auszufnden, was die Väter von uns als Kita erwarten und was sie sich wünschen würden und
natürlich auch, wo sie sich gern einbringen würden, welche Formen und Inhalte der Zusam-
menarbeit für sie interessant wären.
Für uns war eine spannende Erfahrung, dass spezielleAngebote, die nur auf wenige Personen
begrenzt sind, zu einer „positiven Konkurrenz“ unter den Vätern geführt haben. Väter zeig-
ten sich interessierter, fragten Angebote nach, forderten weitere Termine ein. Erfahrungen
wurden ausgetauscht und andere Väter wurden dazu angeregt, sich an dem einen oder ande-
ren Angebot zu beteiligen.
Eine goldene Regel in Bezug auf Väterarbeit für uns besagt: „Weniger ist manchmal mehr“.
Väter sollten nicht mit Angeboten und Nachfragen überhäuft werden. Generell sollten die
Interessen der Väter Berücksichtigung fnden. Doch hier besteht auch ein Dilemma. „Väter“
sind keine homogene Gruppe. Kein Angebot kann alle Bedarfe von allen Vätern berück-
sichtigen. Dessen muss man sich bewusst sein. Man wird nie alle Väter begeistern können.
Vielmehr sollte man sich über die Väter freuen, die man erreicht hat.
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Das ESF-Modellprojekt „MEHR Männer in Kitas“ läuft nun seit zwei Jahren. Wie beur-
teilen Sie das Projekt aus der Perspektive einer weiblichen Fachkraft in der Kita?
Vor Beginn des ESF-Modellprojekts war „Männer in Kitas“ kein Thema in unserer Einrich-
tung.Wir waren gespannt, was durch das Projekt auf uns zukommt.
h a n d l u n g s e m p f e h l u n g e n