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c a r i t a s
a k t u e l l
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tor für den Bahnhof und für den Touris-
mus im Rhein-Kreis geworden. Dabei
war ihr Fortbestehen vor nicht allzu lan-
ger Zeit noch akut bedroht.
Im Zuge der
Instrumentenreform auf demArbeitsmarkt
wurden ab dem 1. April 2012 Arbeitsgele-
genheiten und Arbeitsbeschaffungsmaß-
nahmen drastisch zusammengestrichen. Dies
traf vor allem die Radstation hart. Doch der
Caritasverband machte aus der Not eine Tu-
gend und entwickelte das innovative Projekt
„Open House“, das vomRhein-Kreis Neuss,
dem Jobcenter und der Stadt Neuss finan-
ziell unterstützt wird. So konnten 75 Plät-
Die Marketing-Maßnahme zeigt Wirkung:
Am 19. März verteilenAchim Hintzen und
das Team der Radstation Neuss vor dem
Neusser Hauptbahnhof Werbe-Anhänger.
Jedes geparkte Fahrrad bekommt einen sol-
ches Werbemittel an den Lenker gehängt.
„Wir machen Ihr Fahrrad fit“ – so lautet der
Titel der Frühlingsaktion der Radstation. Für
21,95 Euro gibt es eine Inspektion samt
Licht- und Bremsencheck sowie eine Rad-
wäsche mit Konservierung. Einen Tag spä-
ter stehen die ersten Kunden auf der Matte.
Die Radstation ist im elften Jahr ihres
Bestehens längst zu einem Standortfak-
ze zur Unterstützung von Langzeitarbeits-
losen im Rhein-Kreis geschaffen werden.
Das sicherte die Zukunft der Radstation –
wenn auch unter erschwerten Bedingun-
gen: Die Zahl der Teilnehmer, die sich hier
eine berufliche und persönliche Perspek-
tive aufbauen, ist deutlich gesunken, sagt
Jürgen Maukel, Fachbereichsleiter Arbeit
+ Beschäftigung. Aktuell sind in der Rad-
station 21 Menschen imRahmen von „Open
House“, von Arbeitsgelegenheiten und als
Ehrenamtler beschäftigt. Sie werden von
Fachpersonal angeleitet und betreut.
Trotz reduzierter Personalbesetzung
bietet die Radstation ein beachtliches Ser-
vice-Spektrum: An fünf Werkstatt-Ar-
beitsplätzen und einemWaschplatz wer-
den Fahrräder auf Vordermann gebracht.
Gerade der Waschservice – ab 12,50 Euro
pro Rad – kommt sehr gut an, sagt Projekt-
leiter Achim Hintzen, der Zweiradmecha-
nikermeister und damit für die fachliche
Anleitung der Maßnahmenteilnehmer zu-
ständig ist. So kann die Radstation War-
tungs- und kleinere Reparaturarbeiten an-
bieten. Pendler können ihr Fahrrad sogar
morgens abgeben, mit dem Zug zur Arbeit
fahren und es am Feierabend inspektions-
frisch wieder mitnehmen.
Die Annahmestelle der Radstation ist je-
den Werktag von 6 bis 18 Uhr geöffnet, die
Werkstatt von 9 bis 17 Uhr. Öffnungszeiten
amWochenende sind durch die erhebliche
Reduzierung der Teilnehmerzahl zurzeit
nicht möglich.
Ganz wichtig: Die Radsta-
tion kann und will keine Konkurrenz für
den Fahrradfachhandel in der Stadt sein.
Dazu wäre sie fachlich, personell und
organisatorisch auch gar nicht in der
Institution Radstation