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rück, den der Rhein-Kreis 1996 vorgelegt
hat. Daraus entstand 2005 die gemeinsame
Projektgruppe „Beratung über Hilfen im
Alter“. Hier wurde ein Qualitätshandbuch,
das Ziele, Beratungsinhalte und Standards
enthält, formuliert und 2008 vorgestellt.
Heute gibt es kontinuierliche Treffen des
Arbeitskreises „Beratung über Hilfen im
Alter“, der zurzeit auf der Grundlage des
Qualitätshandbuches einen neuen „Praxis-
leitfaden“ für alle Seniorenberatungsstel-
len erstellt.
Über alle Träger hinweg verzeichne-
ten die Beratungsstellen im vergangenen
Jahr rund 3500 Erstkontakte. Das zeigt,
wie hoch der Bedarf an qualifizierter,
unabhängiger Beratung ist
.
c a r i t a s
a k t u e l l
1 / 2014
6
Maßgeschneiderte Unterstützung
• Leistungserschließende Beratung und
Unterstützung bei Antragstellungen
(Grundsicherung, Pflegestufe u.a.)
• Pflegeversicherung, Patientenverfügung,
Vorsorgevollmacht, gesetzl. Betreuung
• Tages-, Kurzzeit- und stationäre Pflege-
einrichtungen
• Angebote für Menschen mit Demenz
und ihre Angehörigen
• Wohnen im Alter
• Reisen, Kultur, Netzwerke 55 Plus, so-
ziales Engagement
Maria Krings (Name geändert) braucht
Hilfe. Die 90-Jährige ist geistig noch
sehr fit, aber körperlich fällt es der al-
leinstehenden Seniorin zusehends schwe-
rer, in ihrer Neusser Wohnung alleine
zurechtzukommen.
Ihr 60-jähriger Neffe,
der in Münster lebt und dort aus berufli-
chen Gründen gebunden ist, nimmt Kontakt
zum Caritasverband Rhein-Kreis Neuss
auf. Schnell und unkompliziert wird Hilfe
auf den Weg gebracht: Die Caritas-Senio-
renberaterin Marion Schröer vereinbart ei-
nen Termin mit Maria Krings und besucht
die Seniorin zuhause, um einen Eindruck
von ihrer Lebenssituation zu bekommen.
Am Ende steht ein maßgeschneidertes
Unterstützungspaket: Marion Schröer stellt
für Maria Krings einen Antrag auf eine
Pflegestufe. Dann vermittelt sie einen am-
bulanten Pflegedienst, meldet die Seniorin
beim Hausnotrufdienst an und sorgt dafür,
dass ein Mahlzeitendienst täglich ein fri-
sches, heißes Mittagessen bringt. Sie nimmt
Kontakt mit dem Hausarzt auf, der Hilfs-
mittel wie einen Badewannenlifter und
Haltegriffe verordnet. Und wenn mal eine
Glühbirne kaputt oder ein Regal aufzuhän-
gen ist, hilft der Handwerkerdienst des
Netzwerkes 55 Plus.
Maria Krings hat ein Stück Selbst-
ständigkeit und Lebensqualität zurück-
gewonnen.
Es gibt viele solcher Beispiele,
in denen die kreisweite und kostenfreie
„Beratung über Hilfen im Alter“ Senioren
hilft, ihre Eigenständigkeit und Unabhän-
gigkeit so lange wie möglich zu bewahren.
Der Caritasverband ist einer von mehreren
Kooperationspartnern, die im Rhein-Kreis
Neuss ein dichtes Hilfe-Netzwerk geknüpft
haben. Die „Beratung über Hilfen im Al-
ter“ deckt ein breites Spektrum ab. Die Ca-
ritas-Seniorenberaterinnen in Neuss, Gre-
venbroich und Dormagen informieren, ver-
mitteln und/oder beraten zu folgenden
Themenfeldern:
• Dienstleistungs- und Hilfeangebote (am-
bulante Pflegedienste, Hausnotrufdiens-
te, Essen auf Rädern, haushaltsnahe
Dienstleistungen)
„Wir wollen den Menschen Hilfe zur
Selbsthilfe bieten. Ziel ist es, die Selbst-
ständigkeit durch entsprechende Maßnah-
men und Unterstützungsangebote so lange
wie möglich zu erhalten“, erklärt Bettina
Kasche, Fachbereichsleiterin Senioren
beim Caritasverband.
Manchmal genügt schon ein Telefonge-
spräch, um offene Fragen zu klären. Man-
che Probleme erfordern hingegen eine um-
fangreichere Beratung, etwa wenn es um
Themen wie Demenz oder Heimunterbrin-
gung geht. Die Beratung findet oft beim
Ratsuchenden zuhause statt. Das erleich-
tert es dem Klienten, aber auch den Bera-
terinnen, weil sie sich so einen recht guten
Rund 1350 Anfragen erreichten die
Caritas-Seniorenberatungsstellen im
Jahr 2013. Daraus entwickelten sich fast
13.000 Folgekontakte.
Die Caritas Senio-
renberatungsstellen sind mit dem Rhein-
Kreis Neuss, dem Pflegeberatungsbüro des
Rhein-Kreises Neuss und den Wohlfahrts-
verbänden AWO, Diakonie und DRK ver-
netzt.
Auch eine gemeinsame Hotline für ältere
Menschen und ihre Angehörigen ist unter
01805-555210
geschaltet. Diese Vernet-
zung, die kreisweit eine wohnortnahe Be-
ratung ermöglicht, geht auf Handlungs-
empfehlungen des „Silbernen Plans“ zu-