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c a r i t a s
a k t u e l l
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likum, Dill, Rosmarin, Waldmeister, Minze, Kresse und andere
Kräuter wachsen sollen. Schon jetzt recken sich in den bestehen-
den Hochbeeten Minze, Ringelblumen und Lavendel der Sonne
entgegen und verströmen einen betörenden Duft. Ein gemeinsam
gestalteter Gottesdienst rundete den Besuch ab.
Einmal pro Jahr schickt das Erzbischöfliche Berufskolleg
Marienhaus seine 220 Schüler für zwei Projekttage in soziale
Einrichtungen. Diesmal hatten sich auch die Caritashäuser St.
Theresienheim und St. Barbara beworben. Die Jugendlichen
können sich die Einrichtung aussuchen, in der sie arbeiten
möchten. Sie sollen ihre Kräfte für andere bündeln, ihre Kre-
ativität, Energie und Begeisterung für andere Menschen ein-
setzen.
Elizabeth, Paula, Angi und Jan im St. Theresienheim sowie
Kim und Selina im St. Barbara tun das gern. „Es gibt mir ein gutes
Gefühl, wenn ich anderen Menschen helfen kann“, sagt Angi.
„Für viele Jugendliche öffnet sich im Alten-
heim eine neue Welt“, sagt Christiane Schloss-
macher-Tappen vom Sozialen Dienst im Cari-
tashaus St. Barbara. Die wenigsten haben au-
ßerhalb der Familie schon Kontakt zu alten
Menschen gehabt. Aus Sicht von Andrea
Schmidt, die ebenfalls im St. Barbara ar-
beitet, ist der Blick über den Tellerrand wich-
tig: „Viele bekommen einen anderen Bezug
zum Thema Alter.“ Davon profitieren auch
die Senioren: „Unsere Bewohner reagieren
super auf Kinder und Jugendliche“, hat
Sabine Dassen-Höppner beobachtet. „Sie
bringen frischen Schwung rein.“
Reisen hält jung. Volkmar Koenigk ist das beste Beispiel. Der
Senior sieht aus wie maximal Anfang siebzig, ist aber Ende acht-
zig. Mit dem Reisen hat er erst als Rentner angefangen. „Erst bin
ich überall in Deutschland rumgekurvt“, sagt er. Als Deutschland
dann zu klein wurde, nahm sich Koenigk die Welt vor. Er war auf
allen Erdteilen, erlebte unter anderem Kanada, Südafrika und
Russland. Eine Krankheit, die er sich imApril 2014 in Griechen-
land einfing, hat ihn einstweilen außer Gefecht gesetzt. Seither
lebt er im Caritashaus St. Theresienheim in Neuss-Weckhoven.
Mit der Reiserei ist allerdings noch nicht Schluss. Denn mit den
Bewohnern des Caritashauses ging Koenigk gleich mal auf Welt-
reise. „Reiseleiter“ waren Elizabeth, Paula, Angi und Jan.
Die Schü-
ler des Berufskollegs Marienhaus in Neuss kamen im Rahmen
der Schul-Aktion „Die Sache Jesu braucht Be-GEIST-erte“
ins St. Theresienheim, um zwei Tage gemeinsam mit den Be-
wohnern zu verbringen.
Die Weltreise-Idee kam von Sabine
Dassen-Höppner vom Sozialen Dienst – die Umsetzung lag in
Händen der Schüler. Bei diesem Quartett war das Weltreise-
Thema gut aufgehoben, denn alle vier haben ihre Wurzeln in un-
terschiedlichen Ländern: Elizabeth in Äthiopien, Paula in Polen,
Angi in Russland und Jan in Deutschland. Und so brachte jeder
der vier einen typischen Gegenstand aus seiner Heimat mit: Eli-
zabeth einen bunt geflochtenen Korb, Paula eine Krakowianki-
Trachtenfigur aus Krakau, Angi ein russisches Kuscheltier na-
mens Tscheburaschka und Jan eine Schützenuniform. Urlaubsfo-
tos werden ausgetauscht und Reise-Anekdoten erzählt.
Etwa 15 Kilometer entfernt, im Caritashaus St. Barbara in
Grevenbroich, ist Kim im Einsatz, eine Mitschülerin von Eliza-
beth, Paula, Angi und Jan. Die 17-Jährige kreiert mit Andrea
Schmidt vom Sozialen Dienst einen frischen Kräuterdip, der den
Senioren auf Kräckern kredenzt wird – eine kleine kulinarische
Köstlichkeit. So etwas könnte es demnächst öfter geben, denn
Kim legt mit ihrer 16-jährigen Mitschülerin Selina bei ihrem Be-
such im St. Barbara eine Kräuterschnecke an, in der bald Basi-
Die Sache Jesu braucht Be-GEIST-erte