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c a r i t a s
a k t u e l l
3 / 2013
10
„Marlene ist einmalig“
Als Marlene Karnberger vor
zehn Jahren ihr Ehrenamt im
Haus der Familie aufnahm, war
die Babykleiderstube in einer
winzigen Kellerkammer unter-
gebracht. Mit Engagement und
Herzblut baute sie das Angebot
auf und aus.
Längst ist die Ba-
bykleiderstube ein unverzicht-
barer Bestandteil im Bera-
tungs- und Hilfenetzwerk von
esperanza. Und ebenso unver-
zichtbar ist Marlene Karnber-
ger. „Sie ist einmalig“, sagt
Karin Kloeters.
„Es ist sehr
schwierig, einen Menschen zu
finden, der sich so lange einem
Ehrenamt verpflichtet fühlt.“
Das sehen auch die Kunden
so. Viele sind dankbar – nicht
nur für die Waren, sondern auch
für ein offenes Ohr und einen
netten Plausch. „Manche schüt-
ten mir ihr Herz aus“, sagt Mar-
lene Karnberger. Sie kann
zuhören – aber auch Regeln
setzen, wenn es sein muss: Die
Kinder dürfen gerne mit den
Spielsachen spielen, die in der
Babykleiderstube angeboten
werden – aber dann auch zu-
rückräumen, bitteschön.
Allein
im letzten Jahr hat Marlene
Karnberger 423 Kunden in
der Babykleiderstube bedient.
Sehr beachtlich, wenn man be-
denkt, dass die Stube nur mitt-
wochs von 10 bis 12 Uhr geöff-
net ist.
Marlene Karnberger hat ein
schönes Lebensmotto: „Ich ha-
be mir geschworen, nur noch
Sachen zu tun, die mir Spaß
machen. Und die Babykleider-
stube macht mir Spaß.“ Ihr eh-
renamtlicher Einsatz bedeutet
übrigens nicht, dass sie keine
freien Kapazitäten mehr hätte:
Seit kurzem tut die 66-Jährige
nicht nur etwas für ihre Mitmen-
schen, sondern auch für die ei-
gene Fitness: „Ich gehe jetzt
zweimal pro Woche in die
Muckibude.“
Der gute Geist im Dorma-
gener „Haus der Familie“ wu-
selt im Keller. Hier hat Mar-
lene Karnberger ihr Domizil.
In einen kargen Kellerraum hat
die Ehrenamtliche Wohlfühlat-
mosphäre gezaubert – willkom-
men in der Babykleiderstube!
Hier finden junge Familien in
finanziellen Notlagen alles,
was Babys und Kleinkinder
von null bis drei Jahren brau-
chen:
Strampler, Hosen, Jacken,
T-Shirts, Unterwäsche, aber
auch Kinderwagen, Kindersit-
ze, Spielzeug, Kuscheltiere und
sogar Kinderbetten. Ein Regal
mit Umstandsmode fehlt selbst-
verständlich auch nicht.
Alles, was es in der Babyklei-
derstube gibt, ist gespendet wor-
den. Marlene Karnberger sor-
tiert die Waren und sorgt für ei-
ne hübsche Präsentation. Sau-
ber aufgereiht und nach Größe
geordnet, liegen Kinderklei-
dungsstücke in Regalen. Ein
umfunktioniertes Bügelbrett
dient als Wühltisch für gängige
Wäsche-Kleinteile. Die Kunden
können die Waren ansehen und
bei Bedarf mitnehmen – kosten-
los.
Abgegeben werden die
Waren nur an bedürftige Fa-
milien. „Es ist eine „bunte“
Kundschaft mit unterschied-
lichen kulturellen Hintergrün-
den und meist mit knappen
finanziellen Möglichkeiten.
Gerade für diese Klientel ist die
Babykleiderstube eine große
Hilfe“, erklärt Karin Kloeters,
Leiterin von esperanza.
Die meisten Kunden werden
über esperanza oder andere Ca-
ritas-Dienste im Haus der Fa-
milie an die Babykleiderstube
vermittelt. Manche Kunden
kommen aber auch über
„Mund-zu-Mund-Propaganda“
aus dem gesamten Dormagener
Stadtgebiet. Sie erhalten ein
kleines Kärtchen, mit dem sie
sich alle vier Wochen etwas
aussuchen können. Eventuelle
Sprachbarrieren umschifft Mar-
lene Karnberger mit ihren Kun-
den elegant: „Wir verständigen
uns zur Not mit Händen und
Füßen.“
esperanza
Unter den Hecken 44
41539 Dormagen
Tel. 02133/2500-200
esperanza@caritas.neuss.de