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c a r i t a s
a k t u e l l
3 / 2 013
9
terung sich so tief eingegraben haben,
dass wilde Emotionen jegliche Besonnen-
heit erdrücken. Dann beginnt der Kampf
ums Kind. Je intensiver und verletzender
dieser Kampf ist, desto größer ist der
Schaden imHinblick auf die Entwicklung
des Kindes.
Oft gehen Verhaltensauffäl-
ligkeiten bei Kindern auf frühere Schei-
dungskonflikte zwischen Eltern zurück.
Darum ist in solchen Fällen Deeskalation
wichtig. Es geht darum, auf eine Gesprächs-
ebene (zurück) zu finden. Innerhalb der Be-
ratungsarbeit gibt es verschiedene Wege
dorthin, zum Beispiel Mediation, Einzelge-
spräche mit Eltern und Kind(ern), oder eine
Familientherapie, an der Eltern und Kind(er)
gemeinsam teilnehmen. Ziel ist es, die
Emotionen herauszunehmen und den Blick
gemeinsam auf das Kind zu richten, so
Bernd Winkler von der EFB „balance“.
In der akuten Phase der Scheidung ist
es wichtig, das Kind nicht allein zu las-
sen und ihm die Gründe der Scheidung
so gut es geht zu erklären.
Ehepartner, die
ihr Kind mit einem lapidaren ‚Wir haben
uns gestritten‘ abspeisen, können einen un-
guten Denkprozess in Gang setzen. „Ich
darf mich nicht mit Mama streiten, sonst
trennt sie sich von mir“, das könnte die
Botschaft sein, die beim Kind ankommt,
erläutert Birgit Röttgen. Ein Kardinalfehler
ist die Frage: Möchtest Du lieber bei Ma-
ma oder Papa leben? „In der Regel antwor-
tet ein Kind, was Mama oder Papa hören
wollen“, sagt Frank Pütsch. „Aber die Eltern
nehmen das für bare Münze, und das führt
erst recht zu einer Hochrüstung des Kon-
flikts. Eltern dürfen die Verantwortung für
eine solche Entscheidung nicht auf das Kind
schieben. Sie müssen miteinander eine Lö-
sung finden.“ Mit Hilfe der Beraterinnen
und Berater kann das funktionieren.
„Entscheidend für die weitere psychoso-
ziale Entwicklung des Kindes sind regel-
mäßige Kontakte zu beiden Elternteilen –
auch und besonders nach der Trennung“,
betont Bernd Winkler. Das klassische Mo-
dell, dem immer noch viele Familienrich-
ter folgen, sieht so aus: Ein Elternteil (meist
der Vater) verbringt jedes zweite Wochen-
ende, drei Wochen in den Ferien und die
Erziehungs- und Familienberatungsstelle
„balance“ Neuss
Tel. 02131/3692830
balance@caritas-neuss.de
Erziehungs- und Familienberatungsstelle
Grevenbroich
Tel. 02181/3250
efb-grevenbroich@caritas-neuss.de
Erziehungs- und Familienberatungsstelle
Dormagen
Tel. 02133/43022
efb-dormagen@caritas-neuss.de
Hälfte der Feiertage mit dem Kind. „Aus
unserer Sicht ist das unterer Standard“, meint
Birgit Röttgen. Ideal wäre eine 50:50-Lösung,
die auch immer mehr Eltern gemeinsam ver-
suchen. Das setzt allerdings zwingend vo-
raus, dass die Eltern (wieder) miteinander
reden können.
Birgit Röttgen: „Wir sagen:
Das Kind braucht Mutter
und
Vater,
und da ist keiner besser oder wichtiger.“
Weihnachtsfeier für Alleinlebende
in Dormagen
Auch in diesem Jahr gibt es wieder
eine Weihnachtsfeier für Alleinlebende
in Dormagen. Sie beginnt am 24. De-
zember um 15 Uhr im Pfarrzentrum St.
Josef Delhoven. Nach einem gemeinsa-
men Kaffeetrinken wird der Nachmittag
mit weihnachtlichen Liedern und Vorträ-
gen und einigen Überraschungen gestal-
tet. Höhepunkt ist das festliche Abend-
essen gegen 17.30 Uhr. Für Gäste, die
nicht mehr mobil sind, wird ein Fahr-
dienst eingerichtet.
Anmeldung bei:
Ingrid Freibeuter, Tel. 02133/2500-107
Unter dem Motto „Alt und Jung in ei-
nem Boot“ erlebten zahlreiche Bewohner
des Caritashauses St. Barbara in Greven-
broich einen unvergesslichen Tag an Bord
der „MS Rhein-Energie“. An der genera-
tionenübergreifenden Rheinschifffahrt am
19. September nahmen 400 Senioren aus
149 katholischen Altenheimen im Erzbis-
tum Köln sowie 130 Schüler teil. Sie feier-
ten gemeinsam mit Joachim Kardinal
Meisner eine Andacht an Bord des Aus-
flugsschiffes. Die Senioren des Caritas-
hauses St. Barbara, die von einigen Mit-
arbeitern und einer Praktikantin begleitet
wurden, nahmen viele bleibende Eindrü-
cke mit.
Alt und Jung in einem Boot