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c a r i t a s
a k t u e l l
3 / 2 013
12
Qualitätsoffensive im Seniorenheim
das Theresienheim in Neuss-Weckhoven
und St. Elisabeth in Rommerskirchen ha-
ben imDezember 2011mit EQisAbegonnen.
Im Folgeprojekt haben im September 2013
auch die Caritashäuser St. Barbara (Gre-
venbroich), Hildegundis von Meer (Oste-
rath) sowie St. Josef und St. Franziskus
(Nievenheim) die erste EQisA-Erhebung
durchgeführt.
Damit beteiligen sich nun
alle sieben Caritashäuser an demProjekt.
Das sind mehr als die Hälfte aller Senio-
renheime, die im Rhein-Kreis Neuss ins-
gesamt bei EQisA mitmachen.
Die ersten Erfahrungen sind positiv. Das
Caritashaus St. Elisabeth zum Beispiel, das
seit Herbst 2011 bereits vier EQisA-Erhe-
bungen durchgeführt hat, kann messbare
Erfolge vorweisen. Eingeleitete Qualitäts-
maßnahmen zeigenWirkung. So ist die Zahl
der Stürze mit gravierenden Folgen oder
Hautschäden (Dekubitus) deutlich zurück-
gegangen, berichtet Pflegedienstleiterin
Gertrud Kämmerer. Natürlich bedeutet
EQisA einen nicht unbeträchtlichen Auf-
wand, „aber es fruchtet“, sagt sie: „Durch
Kriterien, die für die interne Qualität der
Einrichtung eine wichtige Rolle spielen.
Von den insgesamt fünf Qualitätsberei-
chen werden drei besonders bearbeitet: Er-
halt und Förderung von Selbständigkeit;
Schutz vor gesundheitlichen Schädigungen
und Belastungen sowie Unterstützung bei
spezifischen Bedarfslagen.
Am ersten EQisA Modellprojekt haben
sich drei Caritashäuser beteiligt: St. Alde-
gundis in Büttgen,
In einem ehrgeizigen Projekt wollen
die CaritasSeniorendienste Rhein-Kreis
Neuss die Qualität der Pflege in den Se-
niorenheimen weiter verbessern. Es han-
delt sich um das Modellprojekt „Ergeb-
nisqualität in der stationären Altenhil-
fe“, kurz EQisA.
Es wird vom Diözesan-
Caritasverband Köln in Kooperation mit
dem Institut für Pflegewissenschaft Biele-
feld seit 2011 durchgeführt. Es ist die prak-
tische Umsetzung der schon 2010 im Auf-
trag des Bundesgesundheitsministeriums
durch das Institut für Pflegewissenschaft
entwickelten Qualitätsindikatoren.
Wo die Prüfer des Medizinischen Diens-
tes der Krankenkassen einmal pro Jahr le-
diglich die Situation von wenigen zufällig
ausgewählten Bewohnern unter die Lupe
nehmen, geht EQisA sehr viel weiter. Es
beurteilt die persönliche Pflegesituation
jedes einzelnen Bewohners – und zwar
zweimal pro Jahr anhand der wissenschaft-
lichen Qualitätsindikatoren.
EQisA liefert als Vollerhebung ein um-
fassendes Bild, wie gut und wie wirksam
die Pflege- und Betreuungsmaßnahmen
für alle Bewohner sind.
„So erhalten wir
konkrete Informationen und Verbesserungs-
ansätze für die tägliche Arbeit in den Ein-
richtungen“, erklärt Martina Römer-Hachi-
suka, die das Projekt als Qualitätsbeauf-
tragte der CaritasSeniorendienste zusam-
men mit ihrer Kollegin Kirsten Seyfert für
die sieben Caritashäuser koordiniert. Das
Modellprojekt mit aktuell bundesweit 115
Pflegeeinrichtungen zeigt:
Die Qualität
der Pflege kann mit EQisA besser beur-
teilt werden als mit den bisher üblichen
„Pflegenoten“.
Spezifisch an den Verbes-
serungen zur Qualität zu arbeiten ist Ziel
des Projektes. Insofern geht es in EQisA
um weit mehr als bei MDK Prüfungen.
So wird in den gängigen Qualitätsprü-
fungen häufig kritisiert, dass die dokumen-
tierte Durchführung und weniger die tat-
sächliche Wirksamkeit von Pflege- und
Betreuungsmaßnahmen abgebildet wird. In
EQisAberuht die Ergebnisqualität auf wis-
senschaftlichen Indikatoren und weiteren