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c a r i t a s
a k t u e l l
3 / 2 013
15
Impressum
Caritas Aktuell
16. Jg., Nr. 3/2013
Herausgeber:
Caritasverband Rhein-Kreis Neuss e.V. · Hans W. Reisdorf (V.i.S.d.P.) · Montanusstraße 40 · 41515 Grevenbroich
Tel.: 02181/ 238-00 · Fax: 02181/ 238-111 · E-Mail: info@caritas-neuss.de · Internet: www.caritas-neuss.de
Redaktion:
Jochen Smets Journalistenbüro · Tel.: 02163/990000 · smets@text-kontor.com
Layout:
Werbeatelier Decker · Tel.: 0211/99547466 · atelierdecker@arcor.de
Druck:
Druckerei der Ordensgemeinschaft der Armen-Brüder des Hl. Franziskus · Römerstr. 9 · 40476 Düsseldorf
Tel.: 0211/44939870 · druckerei@ordensgemeinschaft.de
Eine Besonderheit – und
neben der interkulturellen
Kompetenz die Basis für die
hohe Akzeptanz – ist die Tat-
sache, dass der FIM nach
Möglichkeit einemuttersprach-
suchten, aus etwa 30 Nationen,
erinnert sich Barbara Scharf als
eine der dienstältesten Mitar-
beiterinnen. Bis heute ist die
Zahl der Herkunftsländer auf
über 80 gewachsen. Viele der
Mitarbeitenden des FIM haben
selbst einen Migrationshinter-
grund. Da, wo es zwischen Be-
rater und Klient keine sprach-
liche Basis gibt, helfen Dolmet-
scher oder Improvisation: „Zur
Not verständigen wir uns mit
Händen und Füßen“, schmun-
zelt Barbara Scharf.
„Wir ho-
len die Menschen ab, wo sie
stehen. Darum fühlen sie sich
bei uns gut aufgehoben. Viele
vertrauen uns, weil wir auf
sie eingehen und nicht unge-
duldig werden.“
In der weiterführenden Be-
ratung kristallisieren sich fol-
gende Klientengruppen mit
besonderem Beratungs- und
Unterstützungsbedarf heraus:
Allein lebende bzw. allein-
erziehende Migrantinnen
leiden neben Armut oft unter
Isolation und kulturellen
Maßregelungen.
Langzeitarbeitslose Zuwan-
derer und ihre Familien
sind
zunehmend von Verarmung
betroffen. Ihre Wiedereinglie-
derung in den Arbeitsmarkt
ist durch geringe Deutsch-
kenntnisse sowie häufig
durch fehlende oder nicht an-
erkannte berufliche Qualifi-
kationen erschwert.
Senioren mit Zuwande-
rungsgeschichte
beziehen
oft niedrige Renten, da sie im
Niedriglohnsektor tätig wa-
ren und/oder erst im höheren
Alter eingereist sind und ent-
sprechend geringe Renten-
beitragszeiten haben. Alters-
armut unter Migranten ist des-
halb ein großes (und sehr
schambesetztes) Thema, ge-
rade bei Frauen.
In vielen Fällen können die
FIM-Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter ganz konkret helfen –
durch Intervention bei Behör-
den, Kontakt mit dem Jobcenter
oder Vermittlung von Sprach-
kursen, Freizeit- und Beratungs-
angeboten unter dem Dach des
FIM.
Für manche Probleme und
Schicksale gibt es aber keine
schnelle Lösung.
Bei Ulrike
Levertz, einer weiteren FIM-
Mitarbeiterin, saß kürzlich eine
völlig aufgelöste Migrantin,
deren Eltern in ihremHerkunfts-
land gestorben waren. Die Frau
konnte ihren Eltern weder in
den letzten Stunden beistehen,
noch die Beerdigung organisie-
ren. Sie hatte schlicht kein Geld,
um in die Heimat zu reisen. In
solchen Fällen kann auch der
FIM nicht helfen. „Dann kön-
nen wir nur zuhören, Trost spen-
den und uns Zeit nehmen“, sagt
Ulrike Levertz. Kein Gespräch
ist vergebens.
liche Beratung anbietet.
Das
ist durchaus eine Herausforde-
rung: Noch Anfang der 80er
Jahre kamen die Menschen, die
bei der damaligen Caritas-Aus-
länderberatung Rat und Hilfe
Fachdienst für
Integration und Migration
Ulrike Levertz
Salzstr. 55, 41460 Neuss
Tel. 02131/2693-15
fim@caritas-neuss.de
Das Caritashaus St. Aldegundis ging mit seinen Bewohnern im
Sommer auf eine besondere Reise. Im Rahmen einer Aktionswo-
che stach die „MS Aldegundis“ zu einer virtuellen Kreuzfahrt in
See. Die Anker wurden in Hamburg gelichtet, mit Möwengeschrei
und Schiffssirenen. An jedem Tag stand ein anderes Ländermotto
auf dem Programm. So ging es über Belgien, Italien, Türkei,
Griechenland, Kroatien bis nach Spanien, wo die Fahrt mit einem
festlichen Kapitänsdinner endete. Verwöhnt wurden die Senioren
mit traditionellem, landestypischem Essen, Ausflügen, Cocktails,
Eiscafé, Musik, Spielcasino, Wellness und Entspannung.
Kreuzfahrt mit „MS Aldegundis“