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c a r i t a s
a k t u e l l
3 / 2 013
14
organisiert einen Hilfeplan.
Dann kann sie der jungen Frau
in der Türkei Entwarnung ge-
ben: Sie kann einreisen und in
Deutschland ihre Angelegen-
heiten regeln. Das ist inzwischen
passiert. Die Frau bekommt ihr
Leben und ihre Schulden dank
der sozialarbeiterischen Unter-
stützung wieder in den Griff.
Die Probleme, Fragen und
Bedürfnisse, die an die Mit-
arbeiterinnen und Mitarbei-
ter des FIM in Neuss und den
Außenstellen Grevenbroich,
Dormagen und Meerbusch
herangetragen werden, sind
so vielfältig wie die Menschen,
die sie äußern.
Da gibt es Bür-
gerkriegsflüchtlinge, die mit
nichts als dem nackten Leben
nach Deutschland kamen, die
verstört und traumatisiert sind.
Da gibt es ältere Migranten, die
einst als Gastarbeiter beimWirt-
schaftswunder mithalfen und
nun mit Altersarmut und Pflege-
bedürftigkeit zu kämpfen ha-
ben. Da gibt es Zuwanderer der
zweiten Generation, die zwar
noch in ihrer Heimatkultur ver-
wurzelt sind, aber sich durch
Bildung, Qualifizierung, verbes-
serte Sprachkenntnisse und Teil-
habe in die Gesellschaft inte-
grieren möchten. Und da gibt
es Jugendliche und junge Er-
wachsene aus der dritten Gene-
ration, die sich inzwischen der
hiesigen Kultur mehr verbun-
den fühlen als der ihrer Eltern
und Großeltern – was nicht sel-
ten familiäre Konflikte auslöst.
All das, was in diesem enorm
breiten Spektrum an Beratungs-
und Hilfebedarf auftritt, ist –
neben aufenthaltsrechtlichen
Die junge Frau war ver-
zweifelt. Sie saß zwischen al-
len Stühlen.
In Deutschland,
wo sie seit vielen Jahren lebte,
war sie nach einer Trennung in
Schulden geraten und obendrein
krank geworden. In ihrer türki-
schen Heimat wollte sie sich
erholen, wieder zu sich selbst
finden, Kraft schöpfen. Mit fi-
nanzieller Hilfe der Nachbarn
wurde ein Flug organisiert.
Doch in ihrem Heimatdorf war
sie nicht mehr erwünscht.
Als sie Müberra Martens vom
Fachdienst für Integration und
Migration (FIM) anruft, ist sie
völlig verängstigt. Sie möchte
zurück, doch sie befürchtet, bei
der Einreise nach Deutschland
wegen ihrer Schulden verhaftet
zu werden. Die Caritas-Mitar-
beiterin nimmt Kontakt mit
verschiedenen Behörden auf,
Fragen – Gegenstand der „Wei-
terführenden Beratung“ beim
FIM. Sie richtet sich an Migran-
ten, die bereits länger als drei
Jahre in Deutschland leben.
„Die Menschen vertrauen uns“
Essen auf Rädern - und im schicken Outfit
Insgesamt zehn Menükuriere sind in Dormagen, Greven-
broich, Rommerskirchen und im Kölner Norden mit „Essen auf
Rädern“ unterwegs. Ausgeliefert wird an 365 Tagen im Jahr.
Und das jetzt in noch schickerem, modernem Outfit. Nachdem
der Fuhrpark mit mehreren neuen Menümobilen ausgestattet
wurde, haben nun auch die Menüzusteller neue Kleidung er-
halten und sind bereits von weitem als Mitarbeiter des Caritas-
MahlzeitenService erkennbar. Die Menüzusteller erfüllen neben
der Lieferung des Mittagessens eine wichtige soziale Aufgabe.
Sie haben stets ein offenes Ohr für ihre Kunden. Sie erkennen
schnell, wenn jemand Unterstützung und Hilfe benötigt und ver-
mitteln auf Wunsch an die Caritas Seniorenberatung.
Die Menüs können als heißes Mittagessen oder tiefgekühlt
aus einem Katalog mit 200 Menüvorschlägen des Koopera-
tionspartners apetito gewählt werden. Auch Sonderkostformen,
z.B. püriert, natriumvermindert oder hochkalorisch, gibt es im
reichhaltigen Angebot. Ebenso kann auf Allergien und auf Son-
derwünsche (z.B. vegetarische Kost) eingegangen werden.
Somit ist der Caritas-MahlzeitenService ein wichtiger Bau-
stein zum Verbleib im eigenen, vertrauten Wohnumfeld, nicht
nur für ältere, sondern auch für Menschen mit Behinderung.