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c a r i t a s
a k t u e l l
3 / 2 014
9
große Entfernungen immer schwieriger
wird, wollen die Helfenden Hände eine
Lücke schließen.
Die Eheleute Brechel,
die vor einem Jahr nach Zons gezogen
sind, haben ein ähnliches Projekt schon in
ihrer vorherigen Heimat Köln-Porz mit ins
Leben gerufen. Sie gehörten auch jetzt zu
den treibenden Kräften, etwas Ähnliches
in Dormagen auf die Beine zu stellen.
Vorläufer der Helfenden Hände ist die
Gruppe „Soziales Engagement“ des Netz-
werks 55plus in Dormagen. „Dank der
Kooperation zwischen Caritas und Di-
akonie und der Unterstützung durch die
Stadt haben wir ganz andere Möglichkei-
ten, diese Idee in die Bürgerschaft zu tra-
gen“, betont Heinz Schneider vom Cari-
tasverband, der das Projekt gemeinsam mit
der Diakonie-Kollegin Dagmar Drossart
koordiniert.
„Wir hatten sogar schon einige Anfra-
gen, bevor wir überhaupt in die Öffentlich-
keit gegangen sind“, berichtet Schneider.
Das zeigt, dass es offenbar einen hohen
„Helfende Hände Dormagen“
Annahme von Anfragen/ Aufträgen:
Tel. 02133/ 257919
montags bis freitags 9 – 17 Uhr
Sie möchten eine „Helfende Hand“ werden?
Caritasverband, Heinz Schneider
Tel. 02133/ 2500-108
Geste der Solidarität:
Hydro spendet für Caritas
Mit einer großzügigen Geldspende
von 2500 Euro unterstützt das Rhein-
werk des Aluminiumherstellers Hydro
Aluminium Rolled Products GmbH
die Arbeit der Caritas. „Wir wollen mit
dieser Spende ‚Danke‘ sagen“, erklär-
te Werkleiter Jan Peterlic bei der Über-
gabe des Schecks an Caritas-Vorstand
Hans-Werner Reisdorf.
Das Neusser Werk musste wegen der
Wirtschaftskrise in den Jahren von 2009
bis 2013 in Kurzarbeit gehen. „Wir ha-
ben in dieser schwierigen Zeit enorm
viel Unterstützung seitens der Caritas
erfahren. Für viele unserer 600 Mitar-
beiter und ihre Familien war das eine
große Hilfe“, erinnert sich Peterlic.
Jetzt, wo sich die wirtschaftliche Lage
des Werks stabilisiert hat und die Pro-
duktion wieder auf zwei Drittel der
Maximalkapazität von 230.000 Ton-
nen Primäraluminium hochgefahren
werden konnte, möchten Belegschaft
und Werkleitung etwas von dieser Un-
terstützung zurückgeben.
Bei einem Familienfest im Rhein-
werk hatten Mitarbeiter für Tombola-
Lose und Verzehrmarken bezahlt. Die
Werkleitung stockte diesen Erlös auf
und spendete die Summe, einig mit dem
Betriebsrat, an den Caritasverband. Das
Geld fließt in die Caritas-Wohnungs-
losenhilfe und soll dort vor allem be-
dürftigen Familien zugutekommen.
Bedarf an helfenden Händen in Dormagen
gibt. „Wir brauchen dieses bürgerschaftli-
che Engagement“, unterstreicht Bärbel
Breuer, Seniorenbeauftragte der Stadt Dor-
magen. 30 Helfende Hände haben ihre
Dienste bereits angeboten.
Zum Tätig-
keits-Spektrum der ehrenamtlichen Hel-
fer gehören kleinere Handreichungen
im Haushalt, kleine handwerkliche Tä-
tigkeiten wie das Wechseln einer Glüh-
birne, derAufbau eines Kinderbettchens
oder die Reparatur eines tropfenden
Wasserhahns, Begleitung bei Arzt- und
Behördengängen oder Einkäufen, Hilfe
beim Ausfüllen von Formularen, Tipps
bei PC-Problemen, Einstellen von TV-
Geräten oder Handys und, und, und.
Peter Fiedler ist der Handwerks-Experte
unter den Helfenden Händen. Er hat bei
seinen Einsätzen schon Vorhänge aufge-
hängt, kaputte Schranktüren repariert, eine
Küchenarbeitsplatte montiert.
Wichtig ist
den Verantwortlichen des Projekts, dass
die Helfenden Hände Einzelfallhilfe an-
bieten und zum Beispiel nicht ständig
zum Rasen mähen oder im Winter zum
Schnee schippen kommen. Ebenso stellt
das Projekt keine Konkurrenz zu pro-
fessionellen Handwerkern dar.
„Wenn es
zu kompliziert wird, muss ich passen“, sagt
denn auch Peter Fiedler. „Wir können viel,
aber nicht alles.“ Geld nehmen die helfen-
den Hände für ihre Tätigkeit nicht, auch
kein Trinkgeld. Wer Geld geben möchte,
kann das Projekt durch eine Spende unter-
stützen. Andere, die die Dienste der Hel-
fenden Hände in Anspruch genommen
haben, revanchieren sich mit Kaffee und
Kuchen.
Ein großer Vorteil: Wer die Helfenden
Hände anruft, muss nicht lange auf Hilfe
warten. „Wir sind schnell einsatzbereit“,
betont Inge Brechel. Den Beweis tritt sie
postwendend selbst an: Als das Gespräch
mit Caritas aktuell vorbei ist, klingelt das
Helfende-Hände-Telefon. Inge Brechel hört
zu und sagt dann: „Ich bin in 20 Minuten
bei Ihnen.“