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c a r i t a s
a k t u e l l
2 / 2 013
3
Familienpflege
Monika Steffen
Unter den Hecken 44
41539 Dormagen
Tel. 02133/2500-113
familienpflege@caritas-neuss.de
jeden Werktag für Familie Gödderz da.
Nach acht Monaten wurde die Stundenzahl
schrittweise reduziert, bis die Betreuung
nach gut einem Jahr auslief.
Familie Göd-
derz ist ihrer Familienpflegerin noch
heute dankbar. Auch für die Fachkraft
war dieser Einsatz etwas Besonderes.
Nicht nur, weil es ihr erster war. „Ich ha-
be selten so viel Vertrauen erlebt“, sagt
sie. Bei Familie Gödderz hat sie viel ge-
geben, aber auch viel bekommen.
Sie
nennt es einen „reichen Schatz“ an Erfah-
rung – für die Arbeit, aber auch fürs Leben.
Bis heute gibt es einen losen Kontakt.
Und so hat Andrea Bierewirtz mitbekom-
men, dass sich ihre Schützlinge prächtig ent-
wickelt haben. Thomas macht eine Ausbil-
dung zum Mechatroniker, der frisch geba-
ckeneAbiturient Andreas träumt von einem
Medizinstudium, und Rebecca ist gerade
von der Realschule aufs Gymnasium ge-
wechselt, sie will ebenfalls Abitur machen.
Natürlich gibt es bei den Drillingen die
üblichen Kabbeleien und Neckereien unter
Geschwistern, aber: „Wir lassen uns nie im
Stich“, meint Rebecca. Im Frühjahr haben
die drei mit knapp 150 Gästen ihren Acht-
zehnten gefeiert. Natürlich gemeinsam.
Wie (fast) immer. „Wir haben ein einziges
Mal unseren Geburtstag getrennt gefeiert“,
erinnert sich Thomas. „War total doof.“
Caritasverband Rhein-Kreis Neuss
che aus suchtbelasteten Familien und Fa-
milien, die von psychischen Erkrankun-
gen betroffen sind. Altersangemessene
Gruppenangebote bieten den jungen
Menschen einen geschützten Ort, um
den Umgang mit der problematischen
Familiensituation zu lernen.
Das Beratungs- und Hilfenetz esperan-
za
bietet viele Unterstützungsangebote
von der Schwangerschaftsberatung über
die Väterberatung bis hin zu fachlichen
und finanziellen Hilfestellungen bis zum
Ende des dritten Lebensjahr des Kindes.
• Besonders sozial schwache Familien neh-
men die
Allgemeine Sozialberatung
des Caritasverbandes häufig inAnspruch,
um Beratung in wirtschaftlichen Notsi-
tuationen und Hilfestellung bei Behör-
dengängen zu erhalten.
• Die Vermittlung von
Mutter-Kind-Ku-
ren
durch den Caritasverband kann eine
wesentliche Hilfe für Mütter in beson-
deren Belastungssituationen sein.
• Die
Flexiblen Erziehungshilfen
ge-
hören zu den wichtigen Familiendiens-
ten des Caritasverbandes. Durch eine
intensive sozialpädagogische Beglei-
tung werden hier Familien befähigt, in
schwierigen Lebenssituationen ein gu-
tes Umfeld für ihre Kinder zu schaffen
und die Herausforderungen des Alltags
zu bewältigen.
tasverband. Der engagierte sich
im Bereich Familienpflege. Zwei ex-
aminierte Familienpflegerinnen standen zur
Verfügung, erinnert sich Monika Steffen,
die die Einsätze des mittlerweile auf acht
Familienpflegerinnen angewachsenen Teams
bis heute koordiniert. Die Finanzierung er-
folgt dabei über die Krankenkasse, in Aus-
nahmefällen auch über das Jugendamt.
Und so kam Andrea Bierewirtz zu der
Familie. Die Kinder waren inzwischen da
– alle gesund und ziemlich munter. Astrid
Gödderz war im Dauereinsatz. Windeln
wechseln und Fläschchen geben, Babywä-
sche waschen imAkkord. Wenn nachts das
letzte Kind satt war, hatte das erste wieder
Hunger. „Ich habe leider nur zwei Hände“,
schmunzelt die Mutter heute. Das machte
bisweilen erfinderisch:Wenn alle drei gleich-
zeitig Hunger hatten, rollte sie die Bett-
decke zu einem Kissen zusammen, legte
die Kinder nebeneinander drauf und jon-
glierte kunstvoll mit drei Fläschchen.
Andrea Bierewirtz war in dieser Situ-
ation die dringend benötigte helfende
Hand und ein ruhender Pol. „Sie war
mir eine große, große Hilfe. Ohne sie
hätten wir es nicht geschafft. Und sie
war eine Vertrauensperson“, sagt Astrid
Gödderz über die Caritas-Familienpfle-
gerin.
Wenn sie hereinkam, konnte sich
die Mutter, gerädert von einer langen Nacht,
beruhigt für einige Stunden schlafen legen.
Andrea Bierewirtz schmiss den komplet-
ten Haushalt. Das ist das Hauptziel der Fa-
milienpflege, erklärt Monika Steffen:
Alltagspraktische, unkomplizierte Hilfe, da
wo der Schuh drückt. Und so kochte, wusch,
putzte, bügelte Andrea Bierewirtz, spielte
mit den Kindern, sang Schlaflieder, ging
mit ihnen spazieren. „Schade, dass ich kei-
nen Kilometerzähler am Kinderwagen hat-
te“, lacht sie. Nachdem der erste Reifen-
satz durch war, montierte Stephan Gödderz
einen neuen Luftreifensatz mit verstärkten
Achsen.
Acht Stunden war Andrea Bierewirtz