Page 9 - caritas-aktuel-2-13

This is a SEO version of caritas-aktuel-2-13. Click here to view full version

« Previous Page Table of Contents Next Page »
c a r i t a s
a k t u e l l
2 / 2 013
9
Gefühl für meine Rechte und Pflichten als
Kunde zu bekommen“, sagt Kerls-Kreß.
Die Realschule opfert dafür in jeder zehn-
ten Klasse zwei Fachstunden. Gut inves-
tierte Zeit, weiß Habibe Spieß, Fachlehrerin
für Politik. „Die heutige Konsumwelt macht
es jungen Menschen sehr leicht. Frühere
Generationen sind damit groß geworden,
dass sie sparen mussten, wenn sie sich et-
was leisten wollten. Heute sagt dieWerbung:
‚Kauf es sofort.‘ Viele Jugendliche wissen
aber gar nicht, welche Verpflichtungen sie
eingehen und welche Folgen Schulden
haben können.“ Die Präventionsstunden,
die die Realschule Jüchen seit drei Jahren
anbietet, haben da offenbar einen sehr lehr-
reichen Effekt. Denn die Zehntklässler
zeigen sich beim Ausfüllen des Fragebo-
gens und in der Diskussion der Ergebnisse
interessiert und gut informiert, fragen kri-
tisch und kenntnisreich nach. „Ich bin posi-
tiv beeindruckt“, resümiert Kerls-Kreß.
Geht es nach Joachim Kremmers, muss
dieses Beispiel im wahrsten Sinne des
Wortes Schule machen: „In den Schulen
sollten Themen wie Verbraucherschutz und
der Umgang mit Geld auf der Tagesord-
nung stehen, am besten als fester Be-
standteil des Curriculums.“ Denn mündige
Bürger und Konsumenten sind weniger
gefährdet, in die Schuldenfalle zu tappen.
Der grundlegende Rat an die Jugend ist
auch im Online-Zeitalter immer noch
der gleiche, sagt Kremmers: „Obwohl es
ein platter Spruch ist: Ich kann immer
nur das ausgeben, was ich habe.“
Schuldner- u. Verbraucherinsolvenzberatung
Joachim Kremmers
Bergheimer Straße 13
41515 Grevenbroich
Tel. 02181/8199-25
schuldnerberatung@caritas-neuss.de
Gefährdetenhilfe
Jetzt auch am
Samstag geöffnet
Viele Besucher von FaKt und Frau-Ke
nutzen die Einrichtung regelmäßig als Treff-
punkt. Dabei geht es weniger um Beratung,
sondern mehr um Kontakte und Gespräche
mit anderen Menschen in ähnlicher Situa-
tion. Seit Februar 2012 tragen die Einrich-
tungen diesemWunsch Rechnung und öff-
nen immer am letzten Samstag im Monat
von 9 bis 13 Uhr. Mittlerweile nutzen die-
sen zusätzlichen Tag bis zu dreißig Besu-
cher. Da der ALG II-Satz am Ende des
Monats in der Regel aufgebraucht ist, gibt
es immer ein kostenfreies Mittagessen für
jeden Besucher. Manchmal wird auch ge-
grillt.
„Leihgroßeltern“ gesucht
Um Familien zu unterstützen und Generationen miteinander in Kontakt zu bringen,
sucht der Caritasverband „Leihgroßeltern“, die den Austausch mit Familien wünschen
und bereit sind, mit den Kindern „ihrer“ Familie etwas zu unternehmen. Leihgroßeltern
sind ehrenamtlich tätig. Sie sollen eine Großelternrolle einnehmen, ohne jedoch die mög-
licherweise weit entfernt wohnenden leiblichen Großeltern zu verdrängen. Dies kann
Aktivitäten mit der Familie ebenso beinhalten wie Unternehmungen mit den Kindern
ohne Eltern oder die zeitweise Betreuung der Kinder zur Entlastung der Eltern. Da die
Leihgroßeltern zu einer Familie passen sollten, bietet der Caritasverband neben der Ver-
mittlung von Familien und Leihgroßeltern auch Beratung und Begleitung an und vermit-
telt bei Konflikten. Schulungen in Erster Hilfe oder zum Umgang mit Kindern sind
vorgesehen. Das Projekt wird alsAngebot des Mehrgenerationenhauses von der Stadt Dor-
magen, dem Bundesfamilienministerium und dem Europäischen Sozialfonds gefördert.
Mehrgenerationenhaus, Unter den Hecken 44, 41539 Dormagen
Stefanie Rudolph-Tieke (Tel. 0160/ 5908814)
Heinz Schneider (Tel. 02133/2500-333)