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Kompakt 2/2013
 11
p r o j e k t m a i k
Ein Erzieherquiz
rund um den Berufsalltag
Lukas, Max und Michael hatten vom
Boys’Day, in der Schule gehört und sich
entschlossen, diesen in der katholischen
Kita St. Maternus in Köln zu verbringen.
Ein Kita-Quiz stand auf dem Programm.
Warum sie sich für die Kita entschieden
haben, beantworten die Drei wie aus ei-
nemMund: „Na,weil wir Kinder mögen!“.
Im Laufe des Tages, der von Kitaleiterin
Birgitta Fleu detailliert geplant wurde, ge-
wannen die Jungs einen Einblick in das
Alltagsgeschäft einer Kita.
Dabei mussten auch Quizfragen beant-
wortet werden, die es in sich hatten: Zum
Warm-Up galt es mehr über die Kita, das
Team und die Gruppen zu erfahren.Aber
auch, welche verschiedenen Spielecken
es in der Kita gibt, was denn „Freispiel“
überhaupt ist und was Förderangebote
sind, mussten die drei Jungen in Erfah-
rung bringen.
Sehr interessiert hörten Lukas, Max und
Michael bei dem Thema Verdienstmög-
lichkeiten zu.Dazu wurde ihnen auch die
Eingruppierung in der KAVO erklärt.
Allen hat der Tag gut gefallen und vor
allem auch Spaß gemacht.Etwas verlegen
meinte Max, dass er später doch lieber
Fußballprof werden möchte, auch wenn
er das Fußballspielenmit denKitakindern
toll fand.Michael hat bereits konkrete Zu-
kunftspläne: „Erst mal mache ich dem-
nächst den Babysitterkurs, dafür bin ich
schon angemeldet“.
Auch von den Eltern der Kita gab es im
Vorfeld nur positive Resonanz, berichtete
die Leiterin.„Der Boys’Day sei eine klasse
Gelegenheit, dass Jungen auch Einblicke
in Berufe erhalten, die eben nicht ganz
oben auf derWunschberuf-Liste stehen“.
Birgitta Fleu zieht eine positive Bilanz am
Nachmittag und betont: „Wir wollen dazu
beitragen, ein realistisches Berufsbild zu
vermitteln und dafür ist der Boys’Day eine
gute Gelegenheit!“
Boys’Day ein großer Erfolg
Diese drei Praxisberichte zeigen stellver-
tretend die Vielzahl der Aktivitäten und
unterschiedlichen Erfahrungen der Jun-
gen. Rund 350 Kitas öffneten 2013 ihre
Türen für über 550 Jungen, die sich über
den Beruf des Erziehers in einer Kita in-
formieren wollten. Ein großer Erfolg und
eine Steigerung um über 50 Schüler im
Vergleich zumVorjahr!
Beide Jahre waren aus Sicht des Projekts
„MAIK – Männer arbeiten in Kitas des
Diözesan- Caritasverbandes für das Erz-
bistum Köln e.V. ein voller Erfolg, da der
Boys’Day eineVielzahl von positiven Ef-
fekten mit sich bringt:
• Der Boys’Day eignet sich sehr gut, um
männlichen Jugendlichen einen ersten
realistischen Eindruck von der alltäg-
lichen Arbeit eines Erziehers / einer
Erzieherin in Kindertagesstätten zu
vermitteln.
• Der Boys’Day ist eine geeigneteMaß-
nahme, um geschlechterstereotypes
Berufswahlverhalten aufzubrechen
und trägt so zu einer Erweiterung des
Berufswahlspektrums bei.
• Die teilnehmenden Jugendlichen be-
werten denBoys’Daymehrheitlich po-
sitiv und interessierten sich teilweise
bereits für längerfristige Praktika in
der Kita.
• Durch die teilnehmenden Jungen wird
ein realistisches Bild der in Kinder-
tagesstätten geleisteten Arbeit in die
Peer-Group getragen, was mittelfris-
tig zu einer Verbesserung des Images
dieses Arbeitsfeldes beitragen kann.
All diese positivenEffekte zeigen,dass sich
katholischeKindertagesstätten auch inden
nächsten Jahren weiterhin am Boys’Day
beteiligen sollten. Der Aufwand für die
einzelne Kita ist überschaubar, die Erfah-
rungen für die Jungen aber von unschätz-
baremWert.
Achtung wichtig!
Der Boys’Day 2014 fndet übrigens bereits
am Donnerstag, den 27. März statt und
nicht wie üblich, am letztenDonnerstag im
Monat April. Bereits ab Ende November
können Kitas ihre freien Plätze auf der
Aktionslandkarte unter www.boys-day.de
eintragen. Für viele interessierte Schüler
ist dies die Plattform, auf der sie sich über
Boys’Day-Angebote inWohnortnähe in-
formieren.
Ab Ende November können freie
Boys’Day-Plätze bereits auf derAktions-
landkarte unter www.boys-day.de einge-
tragen werden. Doch ein Eintrag auf der
Aktionslandkarte reicht häufg nicht aus.
In diesem Jahr sind von den über 750 an-
gebotenen Plätzen ca. 200 Plätze nicht in
Anspruch genommen worden.Dies zeigt,
dass gezielte Werbung an Schulen nötig
ist.Wir empfehlen, Schulen imNahumfeld
auf das Angebot Ihrer Kita aufmerksam
zu machen, indem Sie die Schule direkt
ansprechen.
Es ist für beide Seiten von Vorteil, eine
kontinuierliche und gewinnbringende
Zusammenarbeit zu etablieren und diese
auch schriftlich festzuhalten.Das Projekt
MAIK bietet auf seiner Webseite unter
www.maik-caritasnet/service/downloads
einenMusterkooperationsvertrag für diese
Zwecke an.
Das Projekt MAIK läuft Ende dieses Jah-
res aus. Wir hoffen, dass sich weiterhin
viele katholischeKitas imErzbistumKöln,
möglicherweise auch inspiriert durch Pra-
xisberichte, an den kommenden Jungen-
Zukunftstagen beteiligen. Denn diese
Schüler sind dann vielleicht die Fachkräfte
von übermorgen.
Abschließend bedankt sich das MAIK-
Projektteam sehr herzlich bei allen Kitas,
die sich in den letzten beiden Jahren im
Rahmen des Boys’Days aktiv an der Be-
rufsorientierung von Schülern beteiligt
haben. Unsere Boys’Day-Initiative war
nur deshalb so erfolgreich, weil sich eine
Vielzahl von Leitungskräften sowie Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter engagiert
haben undmotiviert den Schnuppertag für
Schüler gestalteten. Ohne Sie wäre dies
nicht möglich gewesen! Vielen Dank für
die geleisteteArbeit und viel Freude und
Erfolg im nächsten Jahr!
Bericht und Fotos:
D a n i e l a S t e f f e s
D o m i n i k D u b a l l a
Projektreferenten