KOMPAKT 2/2014
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P R O J E K T M A I K
hers auseinanderzusetzen.Viele vollzogen
auch diesen Schritt und begannen eine
Ausbildung oder waren bereits weiter und
konnten sich um entsprechende Stellen
in den Kindertagesstätten bewerben.Der
Kontakt zu den Männer-Arbeitskreisen
setzt die Intention des MAIK-Projektes
fort.
Was macht ihr eigentlich da?
Manchmal werde ich vonLeiterinnen oder
Mitarbeiterinnen in Kitas gefragt: „Was
macht ihr da eigentlich bei den Männer-
Treffen?“ Zunächst einmal salopp gesagt:
Wir hocken nicht beim Bierchen zusam-
men und erzählen unsMännerwitze ;-).Es
sind vielfältigeThemen,mit denen wir uns
bisher und zukünftig auseinandersetzen:
c
Wie können wir jungeMänner für den
Erzieherberuf werben?
c
Qualitätsmerkmale männlicher Päd-
agogik
c
Männer in (geschlechtsheterogenen)
Kita-Teams
c
Der Mehrwert von geschlechterbe-
wusster Erziehung & Gender Main-
streaming
c
Männerbilder – Vorurteile
c
Wie geht man(n) mit Frauen in män-
nerdominierten Berufen um?
c
Männliche Identität,Lebensgeschichte,
Biographiearbeit
c
Berufiche Perspektiven,Fortbildungs-
möglichkeiten
c
Alt werden im Beruf
c
Jungenarbeit und „Cross-Work“
c
Männer in der Krippe
c
Bedeutung des Vaters, Väterarbeit,
Vater-Kind-Aktionen
c
Generalverdacht
c
und vieles andere mehr
Bei den jeweils zweistündigenTreffen, die
viermal im Jahr stattfnden, wechseln Ple-
nums- undGruppengespräche,praktisches
Tun in Partner- oder Gruppenarbeit mit
informativen Referaten oder Präsenta-
tionen ab. Der Schwerpunkt der Arbeit
in den Arbeitskreisen ist der kollegiale
Austausch.Über dieGrenzen der eigenen
Einrichtung bzw. des eigenen Trägers hi-
naus ist es oft der sprichwörtliche „Blick
über denTellerrand“,der denTeilnehmern
wertvolleRückmeldung undMotivations-
impulse geben kann.
Regelmäßige Freistellung ist sehr
wichtig
Sehr wesentlich für die kontinuierliche
Arbeit in den Männerarbeitskreisen ist
die jeweilige Freistellung der Teilnehmer
seitens der Leitungen undTräger der Ein-
richtungen.Es sollten für diese vier Nach-
mittage im Jahr keine Hinderungsgründe
vorgeschoben werden, dass die Männer
nicht teilnehmen können. Personale Eng-
pässe haben von Zeit zu Zeit alle Ein-
richtungen und Arbeit gibt es selbstver-
ständlich auch überall zu Hauf. Es kann
für die Einrichtungen jedoch ein großer
Zugewinn entstehen durch die Zufrieden-
heit und Identifkation derMitarbeiter mit
ihrenAufgabenfeldern.DerAustauschund
die gegenseitigenAnregungen tragen hier
einiges dazu bei, dass dieMänner in ihren
Kitas positiv wirken können.
Derzeit gibt es vereinzelt (noch) das
Problem, das die rivalisierenden Träger-
vertretungen eine kooperativeArbeit er-
schweren.Auch verschiedene katholische
Träger arbeiten hierbei nicht immer Hand
inHand. Somöchte ich dafür werben, dass
die Verantwortlichen aller Träger mit
einander ins Gespräch kommen, damit
Männer-Arbeitskreise fächendeckend
zur Selbstverständlichkeit werden und die
Teilnehmer noch mehr davon proftieren.
Es könnte sogar konfessionsübergreifend
funktionieren oder gar mit kommunalen
oder freienTrägern.Natürlich stehen alle
Einrichtungen imWettstreit umdie besten
Mitarbeiterinnen undMitarbeiter auf dem
Personalmarkt.Kooperation undWettbe-
werb müssen sich aber nicht gegenseitig
ausschließen.
Auf dem Weg zur
Selbstverständlichkeit
Manchmal werde ich auch gefragt, war-
um es denn keine Frauen-Arbeitskreise
gebe. Es fällt leicht, darauf eine Antwort
zu geben: Zum einen stehen im Katalog
der Fortbildungsangebote des DiCVKöln
sehr viele Angebote offen, die allen Mit-
arbeiterinnen inhaltlichen Zugewinn und
kollegialenAustausch versprechen. Zum
anderen gibt es bundesweit inDeutschland
immer noch erst einen geringen Anteil
männlicherMitarbeiter inKindertagesstät-
ten (ca. 3 bis 5 % mit großen regionalen
Unterschieden). Wenn es gelingt, diesen
Anteil in den kommenden Jahren weiter
prozentual zu erhöhen, kommen die Ein-
richtungen einesTages in denGenuss,dass
es selbstverständlich wird, frühkindliche