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KOMPAKT 2/2014
P R A X I S K O N K R E T
Erziehung in denTageseinrichtungen von
Frauen und Männern geleistet wird. Die
Mitarbeiterinnenmüssen auchkeineAngst
vor Verdrängung aus ihrem Arbeitsfeld
haben. Der Vergleich zur schulischen
Versorgung in der Primarstufe zeigt über
Jahrzehnte, dass der Anteil der männli-
chen Lehrkräfte hier deutlich geringer
geblieben ist als der Lehrerinnen. Viel
wesentlicher ist es, dass seitens der Politik
endlich dieArbeit der Erzieherinnen und
Erzieher nicht nur ideell anerkannt wird
sondern auch hinsichtlich der fnanziellen
Eingruppierung anzuheben ist.
Männerarbeitskreise sind bedeutsam
Einrichtungenmit mehrerenErziehern im
Team berichten meist, dass das gemeinsa-
meArbeiten von männlichen und weibli-
chen Mitarbeitern in aller Regel zu einer
Verbesserung des Klimas, einer großen
Akzeptanz durch die Kinder und einer
positiven Resonanz durch die Eltern ge-
führt hat. Vereinzelte Sorgen einzelner
Erziehungsberechtigter hinsichtlich pfe-
gerischer Versorgung ihrer Kinder durch
Erzieher, z. B. in den U3-Gruppen, lassen
sich meist schnell zerstreuen, wenn die
Einrichtung es versteht Transparenz zu
schaffen.Es gilt die Selbstverständlichkeit
herauszustellen,dass einerseits imprivaten
FeldMütter undVäter die Erziehung der
Kinder ausüben, so andererseits in den
EinrichtungenErzieherinnenundErzieher
zuständig sind.
DieMänner-Arbeitskreise des Diözesan-
CaritasverbandesKölnwerden auch inden
kommenden Jahren ihren Beitrag dazu
leisten, dass die pädagogischeArbeit der
Mitarbeiter in den Kindertagesstätten
unterstützt wird. Wir laden alle Männer
in Kitas dazu ein teilzunehmen und mit-
zuwirken. Infos hierzu geben die zustän-
digen Mitarbeiter des DiCV – Abteilung
Tageseinrichtungen für Kinder. Info per
eMail über - praxis@leb-werte.de - gibt
es auch direkt von mir.
W O L F G A N G R I C H T E R
Referent beim DiCV Köln
Moderator der MAK Köln und Düsseldorf
Kann man Knöpfe auch stapeln?
Katholische Kindertagesstätte St. Bartholomäus aus Windhagen wird
Landessieger des Wettbewerbs „Forschergeist 2014“ in Rheinland-
Pfalz
Vom 15. Oktober 2013 bis zum 23. Fe-
bruar 2014 konnten sich alle Kitas mit
Forscherprojekten aus dem Kita-Alltag
um die mit insgesamt 80.000 Euro dotier-
teAuszeichnung der DeutschenTelekom
Stiftung und Stiftung „Haus der kleinen
Forscher“ bewerben.Mit demWettbewerb
möchten die Initiatoren das Engagement
der pädagogischen Fachkräfte wertschät-
zen und sie zur Bildungsarbeit in den Be-
reichenNaturwissenschaften,Mathematik
oder Technik weiter motivieren. Beson-
ders gelungene Projekte werden veröf-
fentlicht, damit sie als gute Beispiele auch
andere Fachkräfte für das Forschen und
Entdecken in der Kita begeistern. Über
500 Kindergärten und Kindertagesstätten
bewarben sich mit ihren Projekten aus
dem Kita-Alltag, die die Mädchen und
Jungen für Naturwissenschaften, Ma-
thematik oder Technik begeistert haben.
Auch wir, die Katholische Kindertages-
stätte St. Bartholomäus aus Windhagen,
sendeten unser Projekt mit dem Thema:
„Kann man Knöpfe auch stapeln?“ ein.
Die hochkarätig besetzte Jury ausWissen-
schaft und Praxis nominierte zunächst die
30 herausragendsten Projekte bundesweit,
welche nach Berlin eingeladen wurden.
Auch wir wurden eingeladen und reisten
mit zweiVertretern am19.Mai nachBerlin
ins Naturkundemuseum, um an der feier-
lichen Preisverleihung teilzunehmen.Mit
unseremProjekt überzeugten wir die Jury
ausWissenschaft und Praxis und wurden
zum Landessieger von Rheinland-Pfalz
gekürt. Die Initiatoren des Wettbewerbs
unddieBildungsministerinProf.Dr.Johan-
naWanka überreichten dieAuszeichnung.
Die Einrichtung erhielt ein Preisgeld von
2.000 Euro zur Förderung der mathema-
tischen, naturwissenschaftlichen oder
technischen Bildungsarbeit in unserer
Kindertagesstätte.
Unser Projekt
Unser Projekt entstand aus einerAlltags-
situation heraus: Die Kinder entdeckten
während des Freispiels an ihrer Kleidung
die Knöpfe. Sie verglichen diese und stell-
ten dabei fest, dass es gleiche, aber auch
sehr unterschiedliche Formen von Knöp-
fen gibt. Daraus entstand die Frage eines
Kindes:„KannmanKnöpfe auch stapeln?“
Aus dieser Fragestellung entwickelte sich
ein abwechslungsreiches Projekt, in dem
die Kinder sich über einen längeren Zeit-
raumauf kreativerWeisemit einemeinfa-
chenMaterial beschäftigten und dadurch
vielseitige Lernprozesse erlebten:
c
Mit Freude undBegeisterung brachten
die Kinder eigene Ideen ein und expe-
rimentierten mit den Knöpfen, z.B. sie
wurden nach selbstgewählten Kriterien
sortiert, Freundschaftsarmbändchen kre-